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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war, kam es nicht mehr darauf an. »Meinen Sie, Sie könnten mir die Zeitungsartikel heraussuchen, von denen Sie sprachen? Die, in denen es um meine Mutter geht?«
    »Ich denke schon. Warum habe ich nur bisher selbst noch nicht daran gedacht? Natürlich interessiert es Sie, was man damals über sie geschrieben hat.«
    »Allerdings. Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie die Artikel finden würden – natürlich nur, wenn es nicht allzuviel Mühe macht.«
    »Ich werde mein möglichstes tun. Und jetzt kümmern Sie sich um Ihr Gesicht, während ich Rogan sage, daß er schon mal fahren soll.« Mit einem aufmunternden Lächeln in Maggies Richtung trat sie in den Flur hinaus.
    Rogan tigerte immer noch ungeduldig in der Eingangshalle auf und ab. »Wo zum Teufel ist sie?« fragte er, sobald er seine Großmutter sah. »Sie macht sich bereits seit zwei Stunden zurecht.«
    »Natürlich tut sie das.« Christine sah ihn offen an. »Schließlich ist es von größter Bedeutung, daß sie heute abend einen guten Eindruck macht, oder etwa nicht?«
    »Natürlich ist es das.« Wenn sie einen schlechten Eindruck hinterließe, wären nicht nur ihre, sondern auch seine Träume ausgeträumt. Er brauchte sie jetzt und hier, bereit, der strahlende Mittelpunkt des Abends zu sein. »Aber was in aller Welt macht sie so lange? Sie braucht sich schließlich nur anzuziehen und dafür zu sorgen, daß ihr Haar vernünftig liegt.«
    »Wenn du das wirklich glaubst, dann hast du schon zu lange keine Freundin mehr gehabt.« Liebevoll rückte sie seine bereits tadellos sitzende Krawatte zurecht. »Wie hübsch du doch in einem Smoking bist.«
    »Großmutter, du versuchst Zeit zu schinden.«
    »So ein Unsinn.« Mit einem strahlenden Lächeln klopfte sie an den makellosen Aufschlägen seiner Jacke herum. »Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, daß du schon mal vorfahren sollst. Wir kommen nach, sobald Maggie fertig ist.«
    »Sie sollte längst fertig sein.«
    »Aber sie ist es nun einmal nicht. Außerdem finde ich, daß es viel wirkungsvoller ist, wenn sie ein wenig später kommt. Du weißt doch selbst, daß das richtige Timing bei solchen Auftritten von größter Bedeutung ist.«
    »Also gut.« Er sah auf seine Uhr und äußerte einen leisen Fluch. Wenn er sich nicht beeilte, käme er selbst zu spät, und egal, wie gern er Maggie persönlich in die Galerie begleitet hätte, mußte er als Organisator der Ausstellung dort sein, um dafür zu sorgen, daß die Eröffnung reibungslos verlief. »Ich lasse sie also in deiner Obhut zurück. Sobald ich die Galerie erreicht habe, schicke ich euch den Wagen zurück. Meinst du, du bringst sie dazu, daß sie spätestens in einer Stunde zur Stelle ist?«
    »Du kannst dich auf mich verlassen, mein Lieber.«
    »Das habe ich doch schon immer getan.« Er küßte sie auf die Wange, trat einen Schritt zurück und unterzog sie einer wohlwollenden Musterung. »Übrigens habe ich noch gar nicht erwähnt, wie wunderbar Sie aussehen, Mrs. Sweeney.«
    »Nein, das hast du nicht. Ich war schon ganz bestürzt.«
    »Du wirst wie immer die bezauberndste Frau des Abends sein.«
    »Nett gesagt. Und nun fahr los und überlaß Maggie unbesorgt mir.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Mit einem letzten, alles andere als wohlwollenden Blick ins Obergeschoß wandte er sich zum Gehen. »Ich wünsche dir viel Glück mit ihr.«
    Nachdem die Tür hinter ihm ins Schloß gefallen war, stieß Christine einen Seufzer aus. Sie wünschte nur, sie wäre tatsächlich so zuversichtlich, wie sie zuerst der jungen Künstlerin und dann ihrem Enkelsohn gegenüber aufgetreten war.

9. Kapitel
    Man hatte auch die kleinste Kleinigkeit bedacht. Die Beleuchtung war perfekt, spiegelte und brach sich in den Rundungen und Windungen jeder einzelnen Skulptur. Die Musik – im Augenblick ein Walzer – perlte mit der Leichtigkeit von Glückstränen durch den Raum. Gläser voll spritzigem Champagner wurden von livrierten Kellnern auf Silbertabletts herumgereicht. Durch das Klirren des Kristalls und die gedämpften Stimmen der Gäste wurde das Schluchzen der Violinen auf angenehme Weise untermalt.
    In einem Wort, es war einfach perfekt, es fehlte nicht auch nur die kleinste Kleinigkeit. Außer, dachte Rogan grimmig, der Künstlerin selbst.
    »Eine wunderbare Vernissage, Rogan.« In ihrem enggeschnittenen, weißen, mit schimmernden Schmelzperlen bestickten Kleid wirkte Patricia äußerst elegant. »Das Ganze scheint mir ein Riesenerfolg zu sein.«
    Lächelnd wandte

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