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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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komme. »Wie hast du das gemacht?«
    Sie sieht nicht besonders eingeschüchtert aus. »Was denkst du denn? Magie.«
    Mutter hat mir nie beigebracht, wie ich Gegenstände bewegen kann. Oder wie ich mich selbst von Schnitten oder Kratzern heilen kann. Und eigentlich auch nicht, wie ich Dinge aus dem Nichts zaubern kann, so wie ich es aus Versehen mit dem Schaf und den Federn gemacht habe.
    So langsam habe ich den Eindruck, es gibt ziemlich viel, das Mutter mir nicht beigebracht hat.
    Und jetzt bin ich hier in diesem Zimmer mit einer anderen Hexe, einer Hexe, die die Tochter des wichtigsten Mannes der Stadt ist, und ich bin eindeutig im Nachteil.
    »Cate. Verschwende nicht meine Zeit.« Sachi wirft ihr dunkles, glänzendes Haar nach hinten. »Ich bin keine Informantin für meinen Vater, falls du davor Angst haben solltest.«
    Ich werde rot. »Ich habe keine Angst. Was solltest du ihm schon sagen können?«
    »Jetzt komm schon. Es wäre zu unser beider Nutzen, ehrlich miteinander zu sein. Ich bin eine Hexe. Und ich nehme stark an, dass du auch eine bist.«
    Bemüht, sorglos zu erscheinen, falte ich die Hände. »Und was um Himmels willen lässt dich das denken?«
    »Rory ist vor ein paar Wochen in der Kirche auf den Rock deiner Schwester Maura getreten. Ich stand direkt neben ihr und habe gehört, wie er gerissen ist. Ich habe sogar den Riss über dem Mieder gesehen, und einen Augenblick später war er weg. Wie von Zauberhand . Und so, wie sie sich umgedreht und dich angesehen hat – « Sachi lacht. Maura hatte mich angesehen – wahrscheinlich, weil sie befürchtet hat, dass ich Tess dafür umbringen würde, in der Kirche Magie anzuwenden. »Sie weiß, was du bist, oder? Außerdem war deine Patentante eine Hexe. Ich habe gehört, wie Mama dir von ihr erzählt hat. Es war nicht besonders schwierig, eins und eins zusammenzuzählen. Wer würde einem Neugeborenen eine Hexe zur Patentante geben, wenn der Säugling nicht wahrscheinlich auch eine Hexe ist?« Sachi lächelt überlegen, während Rory zwischen uns hin- und hersieht, als würden wir Tennis spielen.
    Ich recke das Kinn hoch. »Und was, wenn du damit falsch liegst?«
    »Dann stünde meine Aussage gegen deine, und mein Vater ist Ratsvorsitzender.« Sachi grinst. »Aber wenn ich unrecht hätte, dann wärst du schon längst in Ohnmacht gefallen oder hättest mich beschimpft und wärst schon zweimal zur Tür hinausgelaufen, oder nicht? Jedes gute Mädchen würde das tun.«
    Sie hat recht.
    Sachi Ishida ist absolut kein Dummkopf. Sie ist viel klüger, als ich ihr jemals zugestanden hätte.
    Ich bin beeindruckt.
    Das Hausmädchen bringt auf einem Silbertablett eine Kanne Tee zusammen mit einem Teller voll Heidelbeer-Scones. »Danke, Elizabeth. Ich schenke ein«, sagt Sachi.
    Ich warte, bis das Hausmädchen wieder draußen ist, bevor ich etwas sage, und sogar dann flüstere ich noch. »Gut. Was, wenn es stimmt? Was, wenn ich bin – was du sagst?«
    Sachi reicht mir eine Tasse Tee – schwarz, wie ich ihn mag. Die Tasse hat ein kleines Netz von Rissen um den Henkel. »Dann können wir unser Wissen teilen. Ich habe gehört, dass du regelmäßig den Buchladen besuchst. Alle sagen, dass es dort gute Bücher über Magie gibt – und über die Geschichte der Hexerei. Mein Vater war nicht in der Lage, sie zu finden, aber er ist sich sicher, dass sie existieren. Ich möchte wissen, was darin steht. Mrs Belastra würde sie mir natürlich niemals geben, aber sie könnte dich die Bücher sehen lassen.«
    Ich nehme einen Schluck Tee und sehe Sachi über den Rand der Tasse hinweg an. »Du hast niemandem von diesem Verdacht erzählt, oder?«
    »Nein. Das würde ich niemals. Ehrlich, niemals«, schwört Sachi.
    »Also versuchst du nicht, mich zu erpressen?«
    Sachi setzt ihre Tasse scheppernd ab. »Nein! Ich kann dir auch nützlich sein, weißt du? Vater vertraut mir. Er denkt, Rory und ich sind bloß dumme, kleine Mädchen. Ich kann nachvollziehen, warum du so viel zu Hause geblieben bist, wenn du Angst hast, entdeckt zu werden. Aber es muss furchtbar langweilig sein. Ich kann dich zum zweitbeliebtesten Mädchen der Stadt machen. Oder zum drittbeliebtesten, nach Rory.« Sie verdreht ihre Augen, als wollte sie damit zeigen, wie wenig sie von den Mädchen aus der Stadt und ihren begrenzten Möglichkeiten hält. »Wenn du meine neue beste Freundin bist, wird Vater dich nicht verdächtigen.«
    Ich sehe Rory an, die an einem Scone knabbert. Sie hat die Nadeln aus ihrem schwarzen Haar

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