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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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machen, aber er hält mich immer noch fest. »Es ist beschämend. Das ist es. Ich bin dir wie eine Verrückte hinterhergelaufen, um dir zu sagen, dass das, was du zwischen Paul und mir gesehen hast, nicht das ist, was du denkst – dass ich nicht Ja gesagt habe –, und dann tust du so, als ob mich zu küssen irgendwie furchtbar – «
    Finn hält mir den Mund zu. »McLeod hat dir einen Antrag gemacht, und du hast ihn abgewiesen?«
    Ich nicke und bin auf einmal entsetzlich nervös. »Ich habe ihm gesagt, dass ich Zeit brauche. Um nachzudenken.«
    Finn tritt einen Schritt zurück und flucht auf eine äußerst kreative Art. Ich stehe da, ringe die Hände und kaue auf meiner Unterlippe.
    »Cate. Es tut mir leid«, sagt Finn mit leiser, samtener Stimme. »Es hat mir gefallen – dich zu küssen.«
    Ich erstarre. »Hat es das wirklich?«
    Die Luft zwischen uns fühlt sich an wie elektrisiert. Finn fängt langsam an, vorsichtig zu lächeln, und ich frage mich, warum mir nicht schon viel eher aufgefallen ist, wie äußerst gut aussehend er ist. »Sehr.«
    »Aber du hast gesagt, es wäre ein Fehlurteil gewesen.« Ich muss es wissen.
    »Ich habe deine Gefühle fehlinterpretiert. Du bist aus dem Laden gelaufen, als wenn die Höllenhunde hinter dir her gewesen wären«, erklärt er.
    Weil ich nicht wusste, ob er sich an die Magie erinnern konnte. Mein Glücksgefühl schwankt. Wenn er es wüsste, was würde er von mir denken?
    »Deine Mutter war da. Und die Brüder haben den Laden beobachtet«, sage ich.
    Er fixiert mich mit seinen schokoladenbraunen Augen. »Du hast mich seitdem gemieden. Du hast kaum das Haus verlassen.«
    »Du hast mich auch nicht besucht.« Ich spüre, wie verletzt ich bin. »Du warst hier und bist nicht einmal zum Haus rübergekommen. Du hast mich beim Gottesdienst noch nicht einmal gegrüßt.«
    Finn schüttelt den Kopf. »Da haben wir uns wohl missverstanden. Ich habe dich und McLeod beim Gottesdienst gesehen, und ich – das war dumm von mir. Darf ich die Verantwortung dafür übernehmen?«
    Meine Mundwinkel zucken. »Du darfst gern die volle Verantwortung für deine Dummheit übernehmen.«
    »Ich danke dir. Also. Nur um das klarzustellen – du denkst nicht, dass ich deinem Ansehen geschadet habe?«
    Die Brüder lehren uns, dass Verlangen und Sündhaftigkeit Hand in Hand gehen. Dass mangelnde Sittsamkeit bei Frauen etwas Schreckliches ist. Frauen sollen keusch sein, keusch und unterwürfig.
    Wir dürfen Küsse nicht genießen.
    Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es falsch war. Ganz im Gegenteil. Mich von Finn küssen zu lassen – und ihn zurückzuküssen – es fühlte sich an, als wäre es absolut das Richtige .
    »Nein«, sage ich langsam und blicke ihm in die Augen. »Ich finde nicht, dass du meinem Ansehen geschadet hast.«
    Finn sieht mich bloß an, aber es ist die Art, wie er mich ansieht. Seine Blicke kitzeln meine Haut, als würde er mich berühren.
    »McLeod. Du hast nicht Nein gesagt.«
    »Aber ich habe auch nicht Ja gesagt«, erkläre ich.
    Er streckt seine Hand aus und fährt mit den Fingern die Beuge an meinem Hals entlang. Ob er meinen Pulsschlag spürt? Er sieht mir immer noch direkt in die Augen. Er berührt mich kaum, aber ich atme unkontrolliert, und meine Zunge schnellt hervor, um meine Lippen zu befeuchten.
    Ich kann mich kaum noch zusammenreißen und davon abhalten, ihn einfach am Kragen zu packen und seinen Mund zu mir heranzuziehen.
    Er lacht ein wenig heiser. »Möchtest du, dass ich deinem Ansehen weiter schade?«
    »Ja, das will ich.« Ist das zu ehrlich? »Ich weiß nicht, warum ich so tun sollte, als würde es mir nicht gefallen« – ich zögere, und mein Gesicht fühlt sich heiß an – »geküsst zu werden. Von dir. Es gefällt mir.«
    Er grinst, macht aber einen kleinen Schritt rückwärts. »Das trifft sich gut, denn ich würde dich auch gern wieder küssen. Aber nicht jetzt. Nicht hier, wo jeder uns sehen kann. Aber bald. Und sehr ausgiebig.«
    Ich sehe mich um und bin etwas überrascht, festzustellen, dass wir uns immer noch im Pavillon befinden, in der Mitte des Guts meines Vaters. Ich habe mich vollkommen vergessen. »Unser Verhalten ist wohl sehr skandalös.«
    Er hebt eine Augenbraue. »Das würde ich auch sagen – die Dame des Hauses, die mit dem Gärtner herumschäkert. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Vater ein paar Worte mit mir zu wechseln hätte.«
    Meine Lippen formen sich zu einem Lächeln. »Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich werde mit Vater

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