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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht mehr bekommst.«
    Sie blickte auf. »Würdest du bitte den Tee einschenken, Lottie? Ich möchte dir von dem Urlaub erzählen, den du bald mit Mutter machen wirst. Warst du schon mal in Frankreich?«
    »Nein.« Lottie schluckte, denn ihr Herz war von Mitleid für die beiden Frauen schwer. Worte des Trostes gab es nicht, und so nahm sie seufzend die Kanne in die Hand. »Nein«, wiederholte sie. »Noch nie. Fahren wir denn dorthin?«
    »Allerdings.« Brianna fing wieder zu stricken an. »Und zwar so bald wie möglich, wenn ihr wollt. Ich werde gleich morgen zu Maggie gehen.« Sie erkannte das Mitgefühl in Lotties Blick und setzte ein Lächeln auf. »Am besten seht ihr euch schon mal nach zwei schicken Bikinis um.«
    Der tapfere Scherz wurde durch ein Lachen belohnt, und als Lottie ihr ihre Tasse gab, murmelte sie: »Du bist ein gutes Mädchen, jawohl.«
     
    Während des Wochenendes hatte Brianna alle Hände voll mit einer fünfköpfigen Familie aus Helsinki zu tun, und voller Mitleid schob sie Con, der das Ziehen und Zerren des flachsblonden Dreijährigen an Schwanz und Ohren geduldig ertrug, zu Murphy ab.
    Die unerwarteten Gäste boten eine willkommene Ablenkung
von dem emotionalen Aufruhr, in dem sie sich seit dem Besuch ihrer Mutter befand. Die Familie war von lauter Ausgelassenheit und so hungrig wie ein Haufen Bären nach dem Winterschlaf.
    Brianna genoß jeden Augenblick des Zusammenseins, und als der Tag der Abreise kam, küßte sie die Kinder zum Abschied und überreichte ihnen einen großen Kuchen für die Weiterfahrt. Sobald der Wagen verschwunden war, tauchte Gray hinter ihr auf.
    »Sind sie weg?«
    »Huch.« Sie griff sich ans Herz. »Du hast mich zu Tode erschreckt.« Dann drehte sie sich zu ihm um, wobei sie eine lose Strähne in den strengen Knoten schob. »Ich dachte, du würdest herunterkommen, um dich von den Svensons zu verabschieden. Der kleine Jon hat nach dir gefragt.«
    »Mein halber Körper und fast alle meine Papiere sind noch von seinen klebrigen Fingerabdrücken übersät.« Mit einem Grinsen schob Gray seine Daumen in die Taschen seiner Jeans. »Hübscher Junge, aber, Himmel, so was von wild.«
    »Dreijährige sind nun mal ziemlich aktiv.«
    »Wem sagst du das? Nimm ihn ein einziges Mal Huckepack, und du wirst ihn nicht mehr los.«
    Bei der Erinnerung lächelte sie. »Ihr beide habt wirklich süß ausgesehen. Ich schätze, er wird sich für den Rest seines Lebens an den Amerikaner erinnern, auf dessen Schultern er durch einen irischen Pub geritten ist.« Sie legte den Kopf auf die Seite und sah ihn an. »Und als er eben ins Auto stieg, hatte er den kleinen Laster, den du ihm gestern gekauft hast, in der Hand.«
    »Den Laster?« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn zufällig gesehen, als ich im Laden stand.«
    »Du hast ihn rein zufällig gesehen«, wiederholte sie. »Genau wie die Puppen für die beiden Mädchen, stimmt’s?«
    »Stimmt. Es ist nun mal so, daß ich von den Kindern anderer
Leute immer ganz begeistert bin«, erklärte er. »Aber jetzt« — er schlang seine Hände um ihre Hüften und zog sie an sich — »sind wir endlich wieder allein.«
    Eilig trat sie einen Schritt zurück. »Ich muß noch einiges erledigen.«
    Er zog fragend eine Braue hoch. »Einiges erledigen, ja?«
    »Genau. Und außerdem wartet noch ein riesiger Berg Wäsche auf mich.«
    »Hängst du die Sachen nach dem Waschen wieder im Garten auf? Ich liebe es, dir zuzusehen, wenn du sie auf die Leine hängst — vor allem, wenn eine sanfte Brise weht. Dann siehst du nämlich irre sexy aus.«
    »Was für eine idiotische Feststellung.«
    Statt beleidigt zu sein, sah er sie weiter grinsend an. »Wenn du rot wirst, sehe ich dich noch lieber an.«
    »Ich werde nicht rot.« Doch noch während er sprach, spürte sie die Hitze, die in ihre Wangen kroch. »Und außerdem habe ich wirklich keine Zeit mehr. Ich muß los.«
    »Wie wär’s, wenn ich dir bei deinen Erledigungen behilflich bin?«
    Ehe sie etwas erwidern konnte, beugte er sich über sie und strich mit seinen Lippen über ihren Mund. »Ich habe dich vermißt, Brianna.«
    »Das kann ja wohl nicht sein. Schließlich war ich die ganze Zeit hier im Haus.«
    »Trotzdem habe ich dich vermißt«. Sie senkte den Blick, und ihre schüchterne, unsichere Reaktion verlieh ihm ein eigenartiges Gefühl der Macht. Ich bin ganz schön überzeugt von mir, dachte er amüsiert. »Sag mir nur, wo deine Einkaufsliste ist.«
    »Meine Einkaufsliste?«
    »Du gehst doch nie

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