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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einem ein Kunstwerk abkaufen will?«
    »Hauptsache, sie bezahlt.« Dann allerdings warf Maggie den Kopf zurück und brach in vergnügtes Lachen aus. »Nein, es ist, als mache man eine Reise auf den Mond. Ich kann es nicht ändern. Offenbar sind wir Concannons einfach nicht welterfahren genug, um ein solches Ereignis gelassen zu sehen. Oh, ich wünschte, Dad . . .«
    »Ich weiß.«
    »Tja.« Maggie atmete tief ein. »Ich denke, ich sollte dir sagen, daß der Detektiv, der von Rogan angeheuert worden ist, diese Amanda Dougherty bisher noch nicht gefunden hat. Aber er geht verschiedenen Hinweisen nach, was auch immer das heißen mag.«
    »Er ist jetzt schon seit so vielen Wochen hinter ihr her, Maggie, meinst du nicht, daß die Suche allmählich zu teuer wird?«
    »Jetzt versuch bloß nicht wieder, mich zu überreden, daß ich ihn von deinem Haushaltsgeld bezahlen soll. Schließlich habe ich einen reichen Mann geheiratet.«
    »Und alle Welt weiß, daß du es nur auf seinen Reichtum abgesehen hattest.«
    »Nein, auf seinen edlen Leib.« Zwinkernd hakte sie sich bei Brianna ein. »Wie ich ja schon festgestellt habe, hat dein Freund Grayson Thane ebenfalls einen Körper, der nicht unbedingt zu verachten ist.«
    »Das habe ich bereits selbst bemerkt.«
    »Gut, das beweist zumindest, daß du den Blick fürs Wesentliche noch nicht verloren hast. Übrigens, Lottie hat mir eine Karte geschickt.«
    »Mir auch. Macht es dir etwas aus, daß sie noch eine dritte Woche bleiben wollen?«
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn Mutter für den Rest ihres Lebens in der Villa bliebe.« Als sie Briannas betrübte Miene sah, seufzte sie. »Schon gut, schon gut. Ich freue mich, daß es ihr dort unten offenbar gefällt, auch wenn sie es niemals zugeben wird.«
    »Sie ist dir dankbar, Maggie. Es liegt ihr nur nicht, so etwas in Worte zu kleiden.«
    »Ich brauche es nicht mehr, daß sie so etwas sagt.« Maggie legte eine Hand auf ihren Bauch. »Inzwischen erwarte ich ein eigenes Kind, und das macht einen großen Unterschied. Ich hätte früher niemals geglaubt, daß ich jemals derart starke Gefühle für einen Menschen entwickeln könnte. Und dann ist plötzlich Rogan aufgetaucht, und ich dachte, daß das, was ich für ihn empfinde, der Gipfel der Gefühle sei. Aber jetzt stelle ich fest, daß dem nicht so ist. Also verstehe ich inzwischen vielleicht ein bißchen, daß ein unerwünschtes, ohne Liebe gezeugtes Kind eine Last sein kann, so wie ein erwünschtes, in Liebe erschaffenes Kind eine Bereicherung ist.«
    »Mich hat sie auch nicht gewollt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Sie hat es mir gesagt.« Brianna merkte, daß sie es als Erleichterung empfand, die Worte laut auszusprechen. »Pflichtgefühl. Sie hat mich aus Pflichtgefühl bekommen, und zwar noch nicht einmal aus Pflichtgefühl Dad gegenüber, sondern weil es die Kirche so will. Eine kalte Art, auf die Welt zu kommen, meinst du nicht?«
    Ein Zornesausbruch wäre Brianna kein Trost, und so unterdrückte Maggie die in ihr aufsteigende Wut. Statt dessen umfaßte sie sanft Briannas Gesicht und sah sie an. »Dadurch verliert sie etwas, Brie. Nicht du. Niemals du. Und was mich betrifft, so wäre ich verloren gewesen, hätte sie ihre Pflicht nicht erfüllt.«
    »Er hat uns geliebt. Dad hat uns geliebt.«
    »Allerdings. Und das war immer genug. Komm, mach dir darüber keine Gedanken mehr. Ich führe dich nach oben und zeige dir, was in den letzten Wochen von uns bewerkstelligt worden ist.«
    Gray, der am anderen Ende des Raumes stand, stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. Die Akustik im Gebäude war für
den Austausch von Geheimnissen einfach zu gut. Er meinte, nun verstehe er einen Teil der Traurigkeit in Briannas Blick. Seltsam, daß ihnen beiden die fehlende Mutterliebe gemeinsam war.
    Nicht, daß dieser Mangel ihm etwas ausmachen würde, versicherte er sich. Er hatte das verletzte, einsame Kind in den freudlosen Räumen des Simon-Brent-Memorial-Kinderheims zurückgelassen, als er von dort fortgelaufen war.
    Aber wer, fragte er sich, mochte Rory sein? Und weshalb hatte Rogan einem Detektiv den Auftrag zur Suche nach einer Frau namens Amanda Dougherty erteilt?
    Gray hatte schon immer gefunden, daß der allerbeste Weg, um Antworten zu finden, der zu fragen war.
     
    »Wer ist Rory?«
    Gray lenkte den Wagen gemächlich über die schmalen, gewundenen Straßen von Ennistymon nach Hause zurück, doch mit dieser Frage riß er Brianna unsanft aus ihrer ruhigen Träumerei. »Was?«
    »Nicht was,

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