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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verlangt.«
    »Und anderen das Leben zur Hölle macht, wenn er nicht alles bekommt.« Er streckte die Hand aus, doch statt des Glases berührte er sie. »Sei mir nicht mehr böse, ja?«
    »Was hätte das auch für einen Sinn?« Schulterzuckend drehte sie sich einmal im Kreis, um sich die sauberen, schlichten Linien des Foyers anzusehen. »Weißt du, Rogan wollte, daß die Galerie eine Art Zuhause ist, ein Zuhause für die Kunst. Also trifft man auf ein Besuchszimmer, einen Salon, mehrere Wohnzimmer und selbst ein Speisezimmer, wenn man nach oben kommt.« Brianna nahm seine Hand und zog ihn in Richtung einer geöffneten Flügeltür. »Sämtliche Gemälde, sämtliche Skulpturen, ja selbst die Möbel wurden von irischen Künstlern und Handwerkern gemacht. Und — oh.«
    Plötzlich stand sie da wie vom Donner gerührt und starrte mit großen Augen auf das, was sie vor sich sah. Über dem Rücken und den Seiten eines niedrigen Diwans hatte jemand einen weichen Überwurf drapiert, dessen irdene Farbe zu den Rändern hin in einem kühlen Grünton zu verblassen schien. Sie trat vor und strich behutsam über den Stoff.
    »Diesen Überwurf habe ich gemacht«, murmelte sie. »Für Maggie, als Geburtstagsgeschenk. Und sie haben ihn hierher gebracht. Hierher, in eine Kunstgalerie.«
    »Weshalb auch nicht? Er ist wunderschön?« Neugierig sah er sich das Stück genauer an. »Und das hast du gewebt?«
    »Ja. Ich habe nicht viel Zeit zum Weben, aber . . .« Sie brach ab, denn sie fürchtete, vor lauter Rührung bräche sie jeden Moment in Tränen aus. »Stell dir das nur einmal vor. In einer Galerie, wo all diese wunderbaren Gemälde und andere Kunstgegenstände zu sehen sind.«
    »Brianna.«
    »Joseph.«
    Gray beobachtete den Mann, der mit schnellen Schritten die Eingangshalle durchquerte und Brianna in seine Arme zog. Ein Künstlertyp, dachte Gray und runzelte die Stirn. Mit
Türkisknopf im Ohr, Pferdeschwanz und einem Anzug, dem man ansah, daß er in Italien geschneidert worden war. Plötzlich fiel es ihm wieder ein. Er hatte den Kerl bereits in Dublin auf der Hochzeit gesehen.
    »Du wirst immer hübscher, wenn das überhaupt möglich ist.«
    »Und du wirst ein immer größerer Schmeichler, wenn das überhaupt möglich ist.« Doch noch während sie das sagte, lachte sie. »Ich wußte gar nicht, daß du hier bist.«
    »Ich bin auch nur für einen Tag gekommen, um Rogan bei ein paar Details behilflich zu sein.«
    »Und Patricia?«
    »Ist in Dublin geblieben. Mit dem Baby und der Kindertagesstätte konnte sie einfach nicht weg.«
    »Oh, das Baby, wie geht’s dem?«
    »Wunderbar. Und obendrein ist es eine Schönheit, sieht ganz wie die Mutter aus.« Dann wandte sich Joseph mit ausgestreckter Hand an Gray. »Sie sind bestimmt Grayson Thane, nicht wahr? Ich bin Joseph Donahue.«
    »Oh, tut mir leid, Gray. Joseph ist der Geschäftsführer von Rogans Dubliner Galerie. Ich dachte, ihr beide hättet euch bereits auf der Hochzeit kennengelernt.«
    »Zumindest wurden wir einander nicht offiziell vorgestellt.« Doch noch während er den Kopf schüttelte, setzte Gray nun ein Lächeln auf. Er erinnerte sich, daß Joseph verheiratet und Vater einer Tochter war.
    »Am besten bringe ich es gleich hinter mich und gestehe Ihnen, daß ich ein großer Fan von Ihnen bin.«
    »Das höre ich immer gern.«
    »Zufällig habe ich ein Buch von Ihnen dabei. Ich dachte, ich könnte es Brie geben, damit sie es an Sie weitergibt, in der Hoffnung, ich bekäme vielleicht ein Autogramm.«
    Gray beschloß, daß Joseph Donahue vielleicht gar nicht so übel war. »Kein Problem.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, vielen Dank. Und jetzt gebe ich Maggie Bescheid, daß ihr beide hier unten seid. Sie hat nämlich gesagt, daß sie euch unbedingt persönlich herumführen will.«
    »Sie haben hier wunderbare Arbeit geleistet, Joseph. Sie alle.«
    »Und jede Stunde dieses Wahns hat sich gelohnt.« Er blickte zufrieden um sich. »Aber jetzt hole ich Maggie. Seht euch, bis sie kommt, einfach ein bißchen um, wenn ihr wollt.« Er setzte sich in Bewegung, aber von der Tür aus rief er ihnen noch grinsend zu: »Oh, und vergeßt nicht, sie nach dem Stück zu fragen, das die Präsidentin kaufen will.«
    »Die Präsidentin?« wiederholte Brianna verständnislos.
    »Von Irland, mein Schatz. Sie hat heute morgen ein Angebot für Unbesiegt gemacht.«
    »Stell sich das einer vor«, flüsterte Brianna, als Joseph verschwunden war. »Daß die Präsidentin von Irland Maggie kennt.«
    »Ich

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