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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Flieder die Köpfe hervor. In einem silbernen Eimer stand eine eisgekühlte Flasche Champagner, noch nicht entkorkt. Von irgendwoher drang Musik an ihr Ohr. Harfenmusik. Sie starrte verwirrt auf die tragbare Stereoanlage, die auf seinem Schreibtisch stand.
    »Es gefällt mir besser, wenn die Vorhänge offen sind«, sagte er.
    Sie faltete ihre Hände unter der Schürze, damit er ihr Zittern nicht sah. »Warum?«
    »Weil man nie weiß, wann man vielleicht einen Mondstrahl fängt.«
    Ob dieser Antwort umspielte plötzlich ein zaghaftes Lächeln ihren Mund. »Nein, ich meine, warum hast du das alles gemacht?«
    »Um dich wieder lächeln zu sehen. Um dir Zeit zu geben, zu entscheiden, ob es wirklich das ist, was du willst. Um dich vielleicht davon zu überzeugen, daß du es willst.«
    »Du hast dir solche Mühe gemacht.« Ihr Blick fiel auf das Bett, doch dann wanderte er eilig weiter, bis er auf einen der Rosensträuße traf. »Das war nicht nötig. Ich habe dir das Gefühl gegeben, dazu verpflichtet zu sein.«
    »Bitte. Mach dich nicht lächerlich. Du hast die Wahl.« Aber noch während er sprach, trat er vor sie, zog die erste Nadel aus ihrem Haar und warf sie achtlos fort. »Willst du, daß ich dir zeige, wie sehr ich dich will?«
    »Ich . . .«
    »Ich denke, ich sollte es dir zeigen, wenigstens ansatzweise.« Er zog eine zweite und dritte Nadel heraus und fuhr ihr mit den Händen durch das offene Haar. »Dann kannst du entscheiden, wieviel du mir geben willst.«
    Sanft wie eine leichte Brise und zugleich erotisch wie die Sünde strichen seine Lippen über ihren Mund. Als sie sich ihm zitternd öffnete, glitt seine Zunge mit spielerischer Leichtigkeit in sie hinein.
    »Das soll dir einen Vorgeschmack geben.« Er fuhr mit seinen Lippen über ihre Wange bis zu ihrer Schläfe hinauf und wieder zurück, bis er an ihrem Mundwinkel innehielt. »Sag mir, daß du mich willst, Brianna. Ich möchte hören, wie du es sagst.«
    »Ich will dich.« Statt ihrer Stimme hörte sie nur ein Summen in ihrem Hals, wo sein Mund inzwischen zur Ruhe gekommen war. »Ich will dich, Gray. Ich kann nicht nachdenken. Ich brauche . . .«
    »Alles, was du brauchst, bin ich. Heute abend brauchst du nur mich. Und ich brauche nur dich.« Schmeichlerisch glitten
seine Hände ihren Rücken hinab. »Komm mit mir ins Bett, Brianna.« Er hob sie hoch und zog sie eng an seine Brust. »Es gibt so vieles, was ich dir zeigen will.«
    Er legte sie aufs Bett, dessen Decke sie bereits vorhin so einladend zurückgeschlagen hatte. Ihr Haar ergoß sich wie feuriges Gold über dem gestärkten Laken, und die sanften Wellen fingen Schimmer sanften Kerzenlichts ein. Ihre rauchigen Augen verrieten, daß in ihrem Inneren der Zweifel mit dem Verlangen rang.
    Bei ihrem Anblick machte sein Magen einen Satz. Vor Verlangen, ja, aber auch vor Angst.
    Er wäre ihr erster Mann. Egal, wie ihr Leben hinterher verliefe, dächte sie bis an ihr Lebensende an diese Nacht, an ihn zurück.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll.« Sie schloß die Augen, damit er weder ihre Erregung noch ihre Verlegenheit noch ihre Verzückung sah.
    »Ich weiß es.« Er legte sich neben sie und küßte sie erneut. Sie zitterte, und heiße Panik wallte in ihm auf. Vielleicht wäre er zu schnell. Vielleicht wäre er zu langsam. Um sie beide ein wenig zu beruhigen, spreizte er ihre Finger und bedachte jeden von ihnen mit einem zarten Kuß. »Hab keine Angst, Brianna. Hab keine Angst vor mir. Ich tue dir nicht weh.«
    Aber sie hatte Angst, und zwar nicht nur vor dem Schmerz, der, wie sie wußte, ein unabänderlicher Teil des Verlustes der Unschuld war. Sie hatte Angst davor, nicht in der Lage zu sein, ihm Vergnügen zu bereiten, und nicht in der Lage zu sein, selbst Vergnügen daran zu empfinden.
    »Denk an mich«, murmelte er und küßte sie mit Schauder erregender Innigkeit. Auch wenn ihm vielleicht nichts anderes gelang, so vertriebe er zumindest den Geist der Vergangenheit, von dem ihr Herz gefangen war. »Denk an mich.« Und als er die Bitte wiederholte, wußte er in seinem tiefsten Inneren, daß er diesen Augenblick ebenso brauchte wie sie.
    Süß, dachte sie verschwommen. Wie seltsam, daß der Mund eines Mannes so süß schmecken konnte und daß er gleichzeitig fest und zärtlich war. Fasziniert von dem Geschmack und dem Gefühl seiner Lippen fuhr sie mit der Zungenspitze darüber hinweg. Und hörte, wie als Reaktion ein leises Schnurren aus seiner Kehle drang.
    Einer nach dem anderen wurden ihre Muskeln

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