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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht
Autoren: T Hoag
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Parker?«, sagte Bradley Kyle wutschnaubend und mit knallrotem Kopf.
    »Ich weiß, ich bin Ihrer Einladung zu dieser kleinen Soiree nicht gefolgt«, sagte Parker, »aber Sie werden ja wohl nicht wirklich überrascht sein, mich hier zu sehen, oder, Bradley?«
    Kyle machte sich nicht einmal die Mühe, sich gegen die Unterstellung zu wehren. Ein weiterer Minuspunkt für Ruiz. Er wandte den Blick ab und rief: »Hat jemand das Kennzeichen von dem Motorrad?«
    »Es gehört Eddie Davis«, sagte Parker. »Haben Sie ihn auch eingeladen? Haben Sie versucht, die Schießerei am OK Corral nachzustellen?«, fragte er mit vor Sarkasmus triefender Stimme. »Herzlichen Glückwunsch, Wyatt Earp, Sie haben es beinahe geschafft, jemanden zu töten. Oder wollten Sie vielleicht Damon erwischen? Als Toter gäbe er den perfekten Sündenbock ab.«
    »Ich habe auf niemanden geschossen.«
    Parker riss gespielt schockiert die Augen auf. »Habe ich den Typen hinter dem Busch etwa schon wieder übersehen? Ich habe erst gefeuert, als Davis gewendet hatte und niemand mehr in der Schusslinie stand. Sie haben vor mir geschossen.«
    Kyle wich seinem Blick aus.
    »Wollen Sie mir vielleicht sagen, dass es der Tote gewesen ist?«, fragte Parker ungläubig. »Im Todeskampf drückt er den Abzug und schießt Abby Lowell in den Rücken – zwei Mal?«
    Jimmy Chew trat zwischen sie, mit dem Rücken zu Kyle. »Hey, Leute, immer mit der Ruhe. Ein toter Cop reicht, oder?«
    »Ich habe nicht auf sie geschossen!«, brüllte Kyle plötzlich wie ein Irrer. Parker hoffte, dass die Nachrichtenteams das mitgeschnitten hatten.
    Mit einem Schritt war Kyle an Jimmy Chew vorbei und fuchtelte mit dem Finger vor Parkers Gesicht herum. »Ich habe nicht auf sie geschossen! Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen? Kein einziges Mal! Ich muss Ihnen überhaupt nichts auch nur ein verdammtes Mal sagen, Parker! Es ist nicht mehr Ihr Fall, und wenn es nach mir geht, dann sind Sie bald auch nicht mehr bei der Polizei.«
    Parker lachte höhnisch auf. »Sie können mir gar nichts anhaben, Bradley. Das, was Sie sagen oder tun, interessiert mich ungefähr so sehr, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt!«
    Er hob die Hände, um Jimmy Chew, der sich wieder zwischen sie geschoben hatte, zu zeigen, dass er nichts Böses im Schilde führte, dann machte er einen Schritt zur Seite und ging um ihn herum.
    »Zu blöd, dass Ruiz nicht mit von der Partie ist«, sagte Parker.
    »Sie könnte gleich Ihre Waffe konfiszieren und eine sofortige Untersuchung durch Internal Affairs veranlassen.«
    »Ach ja?«, zischte Kyle. »Ich habe gehört, dass sie schon alle Hände voll zu tun hat.«
    »Einen Dreck hat sie«, sagte Parker. »Sie verschwendet nur die Zeit von allen, einschließlich meiner. Ich habe niemanden erschossen. Ich bin nicht Tony Giradellos Schoßhündchen, schleiche herum und versuche, dieses beschissene falsche Spiel weiterzutreiben.«
    »Sie wissen doch gar nicht, wovon Sie reden, Parker.«
    »Meinen Sie? Ich weiß, dass Eddie Davis mit einem Lincoln Town Car wie einem von denen von Crowne Enterprises durch die Gegend fährt. Wie kommt das, was glauben Sie, Bradley? Ich weiß, dass Davis und Lenny Lowell jemanden erpresst haben, und ich habe auch eine ziemlich genaue Vorstellung, womit. Und Sie? Was wissen Sie davon?«
    »Ich weiß, dass Sie sämtliche Unterlagen zu den Ermittlungen in einem Mordfall mitgehen ließen und Beweisstücke aus Lowells Bankschließfach gestohlen haben, unter anderem fünfundzwanzigtausend Dollar in bar«, sagte Kyle. »Das ist ein Vergehen.«
    »Quatsch«, sagte Parker. »Ich hatte einen Durchsuchungsbefehl. Ich habe das Geld als Beweisstück gekennzeichnet. Es ist nur noch nicht in der Asservatenkammer, weil ich in der Zwischenzeit damit beschäftigt war, mir von meiner Partnerin und meinem Captain ein Messer in den Rücken stoßen zu lassen und zu verhindern, dass das Raub- und Morddezernat mich wieder einmal aufs Kreuz legt.«
    »Sie behindern eine Ermittlung«, sagte Kyle. »Ich könnte Sie festnehmen lassen.«
    Parker trat vor Kyle, ein wenig zu nahe, und lächelte ihn hinterhältig an.
    »Nur zu, Kyle«, sagte er mit leiser Stimme, »Sie schwanzlutschender kleiner Wichser. Warum nicht gleich? Sämtliche Zeitungen und Nachrichtensender von L. A. sehen zu. Sagen Sie Jimmy, er soll mir Handschellen anlegen, und dann gehen Sie rüber und erklären den Reportern, worum es in dem Gespräch mit Tony Giradello auf der Wahlkampfparty des Bezirksstaatsanwalts ging
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