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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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und warum mein Name und der Name von Eddie Davis in ein und demselben Satz fielen.«
    Kyle versuchte nicht, es zu leugnen oder ihm zu widersprechen. Diane war sich wegen des Namens nicht sicher gewesen, nur dass er mit einem D anfing. Parker hatte geschlossen, dass es Damon sein musste, aber das war, bevor Obi Jones Eddie Davis identifiziert hatte. »Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Ich tue nur meinen Job.«
    »Na toll«, sagte Parker. »Das höre ich öfter in letzter Zeit.«
    Angeekelt und wütend ließ er Kyle stehen, machte ein paar Schritte und sah sich auf der Suche nach Kelly in der Menge um. Sein Blick blieb an dem Jungen vom Fischmarkt hängen, der ihn mit großen Augen anstarrte. Andi Kelly stand direkt hinter ihm.
    Parker vermied es, eine Reaktion zu zeigen. Er wollte nicht, dass Kyle sich fragte, was es da zu sehen gab.
    Seine Augen wanderten von dem Jungen zu Andi, zurück zu dem Jungen und wieder zu Andi. Jetzt wäre es praktisch gewesen, über telepathische Fähigkeiten zu verfügen, aber das tat er nicht. Kelly dachte vermutlich, er hätte sie nicht mehr alle.
    »Parker!« Die Stimme ertönte hinter seinem Rücken. Kyle. »Sie können jetzt nicht einfach gehen.«
    Parker sah zurück. »Die Gerüchte, die ich über Sie gehört habe, sagen zwar etwas anderes, Bradley, aber Sie können es nicht auf beide Arten haben. Mit mir jedenfalls nicht. Und wie Sie selbst schon festgestellt haben: Das ist nicht mehr mein Fall.«
    »Sie sind Polizeibeamter. Sie haben eine Waffe gezogen und abgefeuert.«
    »Ich fass es einfach nicht«, murmelte Parker. Er sah zu Jimmy Chew. »Hey, Jimmy, kommen Sie doch mal her.«
    Chewalski trat zu ihm, und Parker schnallte sein Holster ab und gab ihm die Sig. »Bringen Sie die bitte zur Ballistik, damit sie sie untersuchen können. Und teilen Sie Internal Affairs mit, wo sich die Waffe befindet.«
    »In Ordnung, Boss«, sagte Chew, sah Kyle mit einem verächtlichen Blick an und ging weg.
    Kyle sah aus wie ein verwöhntes Kind, das eine Party hat platzen lassen, und jetzt packten seine Freunde ihr Spielzeug ein und gingen nach Hause.
    »Sie sind ein Augenzeuge«, sagte er mit beleidigter Stimme.
    »Stimmt«, sagte Parker. »Ich komme morgen gerne vorbei und mache eine lange und detaillierte Aussage, wie Sie einer Frau in den Rücken geschossen haben.«
    Er wandte sich von Kyle ab und sah nach seinem kleinen Freund, aber der Junge war weg und Kelly auch. Parker duckte sich unter dem Absperrband durch und ließ die Lichter und den Lärm und die Menschen hinter sich. Er wollte ins Biltmore, um sich in einer zivilisierten Umgebung einen zivilisierten Drink zu genehmigen.
    Nachdem er den Platz verlassen hatte und wieder auf der Olive Street war, warf er einen Blick nach links. Die Stadt nahm irgendwelche Bauarbeiten an einer Stützmauer des Platzes vor. Wie üblich auf den Baustellen in dieser Stadt hatte jemand die Notwendigkeit erkannt, einen riesigen Haufen Spanplatten hierher zu schaffen und den Bürgersteig über eine Länge von ungefähr zwanzig Metern in eine Art Tunnel zu verwandeln. Eine Leinwand für Graffiti-Künstler und ein willkommener Unterschlupf für Obdachlose und Ratten. Der Junge stand am Eingang des Tunnels.
    Parker blieb stehen, steckte die Hände in die Hosentaschen und sah den Jungen an.
    »Komisch, dich hier zu treffen«, sagte er. »Für dein Alter kommst du ganz schön rum. Du arbeitest nicht zufällig für Internal Affairs, oder?«
    »Nein, Sir.«
    »Wie kommst du denn hierher?«
    »Mit der U-Bahn.«
    Parker lachte müde auf. »Ich scheine es nur noch mit Schlaumeiern zu tun zu haben.« Er seufzte und ging ein paar Schritte auf den Tunnel zu. »Warum du hier bist, habe ich gemeint. Chinatown ist weit weg, und ein kluger Junge wie du weiß, dass das hier nicht unbedingt ein Ort ist, wo man nachts alleine herumlaufen sollte. Nicht einmal ich würde hier gerne allein herumlaufen. Wo sind deine Eltern? Sie lassen dich doch sicher nicht einfach so durch die Stadt streunen?«
    »Nicht wirklich.« Der Junge kaute auf seiner Unterlippe herum und sah hierhin und dorthin, nur nicht zu Parker. »Wenn ich Ihnen etwas erzähle, versprechen Sie mir, mich nicht zu verhaften?«
    »Kommt darauf an. Hast du jemanden umgebracht?«
    »Nein, Sir.«
    »Stellst du eine Bedrohung für die Gesellschaft dar?«
    »Nein, Sir.«
    »Bis du ein Staatsfeind?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann werde ich mal ein Auge zudrücken, egal, was du auf dem Kerbholz hast«, erwiderte Parker.

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