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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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griff nach dem klingelnden Telefon. »Wenn Sie etwas anderes wollen, werden Sie es hier nicht bekommen.«
    »Speed Couriers«, bellte sie in die Sprechmuschel. »Was kann ich für Sie tun, Herzchen?«
    Parker streckte den Arm aus und hielt ihr seine Marke vor die Nase. »Detective Parker, Detective Ruiz. Wir würden gern kurz mit Ihnen sprechen, Ma'am. Wir haben ein paar Fragen.«
    Sie würdigte Parker immer noch keines Blickes, sondern sah auf die Dienstmarke, während sie ihrem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung zuhörte.
    »Was du auch hast, Toddy, mein Püppchen, du tust gut daran, daran zu sterben. Es ist ohnehin schon ein Kurier zu wenig da… Eine Lungenentzündung im Anmarsch? Herzchen, du sollst ja auch nicht marschieren, du sollst Rad fahren.« Sie hörte einen Moment zu, zog die Mundwinkel nach unten und sagte: »Du liebst mich einfach nicht. Daran liegt's.«
    Sie warf den Hörer auf die Gabel, rollte ihren Drehstuhl herum und starrte Parker Ehrfurcht gebietend an. »Ich hab keine Zeit für Sie, mein Freund. Sie bringen nichts als Schwierigkeiten, so viel ist jetzt schon klar. Ein Typ mit schicken Klamotten und Hut hat noch nie etwas anderes als Schwierigkeiten gebracht. Sie werden mich nur Geld und Zeit kosten.«
    Parker nahm den Hut ab, grinste und hielt seinen Regenmantel auf. »Gefällt Ihnen der Anzug? Ist von Canali.«
    »Von ferne ist er mir lieber. Fragen Sie, was Sie fragen müssen, Herzchen. Das ist nicht die Redaktion von GQ . Ich habe hier etwas zu tun.«
    »Haben Sie gestern Abend etwa um halb sieben einen Kurier zu Mr. Leonard Lowell geschickt, um eine Sendung abzuholen?«
    Sie streckte ihr Kinn vor und sah ihn an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. »Wir schließen um sechs.«
    »Schön für Sie«, sagte Parker und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Auf seiner rechten Wange erschien ein Grübchen. »Aber danach habe ich nicht gefragt.«
    »Ich schicke eine Menge Kuriere zu einer Menge Kunden.«
    »Möchten Sie, dass wir jeden einzelnen von ihnen befragen?«, erkundigte sich Parker höflich. »Ich kann mich den restlichen Tag dafür frei machen. Sie müssten natürlich aufs Revier kommen. Wie viele sind es? Ich werde meine Partnerin bitten, einen Bus kommen zu lassen.«
    Seine Nemesis funkelte ihn an.
    »Wie nennen Sie diese Zettel, die Sie da an die Tafel hängen?«
    »Laufzettel.«
    »Jeder Auftrag wird auf einem Laufzettel erfasst. Der Laufzettel wird mit einem Magneten mit dem Namen des Kuriers, der den Auftrag übernimmt, an die Tafel gehängt. Ist das ungefähr das System?«
    »Wollen Sie vielleicht meinen Job übernehmen?«, fragte sie. »Brauchen Sie mal ein bisschen Abwechslung? Soll ich Sie anlernen? Sie können ihn haben. Ich werde mich vor den Fernseher setzen, meine Nägel lackieren und mir jeden Tag Oprah und Dr. Phil ansehen.«
    Ihre metallicrosa lackierten und mit einem pinkfarbenem Muster bemalten Fingernägel waren so lang wie Bärenkrallen.
    »Ma'am, ich möchte nur, dass Sie mir eine einfache Frage beantworten. Das ist alles. Oder ich kann alle Laufzettel, die Sie gestern geschrieben haben, mit aufs Revier nehmen und sie Stück für Stück durchgehen. Wie steht es mit den Auftragsbestätigungen? Ich vermute, Sie gleichen die Laufzettel am Ende des Tages mit den Auftragsbestätigungen ab. Die können wir auch mitnehmen. Damit wir Sie nicht bei Ihrer Arbeit stören.«
    »Besorgen Sie sich erst einmal einen Durchsuchungsbefehl«, schnauzte ihn Eta an. Sie packte ihr Mikrofon, als Rauschen und kaum verständliches Gebrabbel über den Lautsprecher hereinkamen. »Zehn-neun? Zehn-neun, P. J.? Was soll das heißen, du hast dich verirrt? Du bist erst seit zwei Minuten unterwegs, wie kannst du da die Orientierung verloren haben? Du hast deinen Verstand verloren, das ist das Problem. Wo steckst du? Mann, schau einfach auf das nächste Straßenschild!«
    Der Kurier antwortete etwas, und Eta verdrehte die Augen. »Du hast gerade mal die Straße überquert! Eins verspreche ich dir, John Remko, wenn du deine Medikamente nicht freiwillig nimmst, werde ich sie dir höchstpersönlich in den Mund stopfen! Dreh dich um, und sieh zu, dass du weiterkommst, bevor mir die Knete auf die Pelle rückt!«
    Jetzt schaltete sich Ruiz ein. »Wir können uns einen richterlichen Beschluss besorgen«, sagte sie mit drohender Stimme. »Wir können Ihnen das Leben schwer machen. Wissen Sie, was Behinderung einer Amtsperson ist?«
    Eta bedachte Ruiz mit einem Blick, als sei sie ein

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