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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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dem Schließfach befand, enthielt es vermutlich keinen Abschnitt, der mit den Worten begann: Im Fall meines gewaltsamen Todes hatte meine Toch ter die Hand im Spiel .
    »Ich finde es merkwürdig, dass Sie heute Morgen nichts von einem Besuch bei der Bank erwähnten, als Sie unbedingt vor mir flüchten wollten«, sagte Parker.
    »Ich bin nicht vor Ihnen geflüchtet. Ich muss mich um eine Menge Dinge kümmern.«
    »Das glaube ich Ihnen, Ms. Lowell. Wie war denn übrigens Ihre Vorlesung?«
    »Ich bin nicht hingegangen.«
    »Wie lautete das Thema gleich noch mal?«
    »Ich hatte es nicht erwähnt.«
    »Tun Sie es jetzt.«
    Sie sah ihn an, als würde sie ihm jeden Augenblick den Hals umdrehen. »Was macht das für einen Unterschied? Ich bin nicht hingegangen.«
    »Und welches Bestattungsinstitut haben Sie beauftragt?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
    »Aber Sie waren heute bei einem? Nach der Bank, bevor Sie wieder hierher gekommen sind?«
    Sie atmete einmal tief durch. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Detective, würde ich mich jetzt gern hinlegen. Ich bin heute Abend wirklich nicht in der Verfassung für ein Verhör.«
    »Vielleicht sollten Sie besser bei einer Freundin übernachten«, schlug Parker vor.
    »Ich gehe in ein Hotel«, sagte sie knapp.
    Parker kam ihr viel zu nahe, als er sich jetzt zur Tür wandte. »Schlafen Sie gut, Ms. Lowell«, sagte er sanft und hielt ihren Blick fest, so dicht vor ihr stehend, dass sich ihre Gesichter fast berührten. »Rufen Sie mich an, wenn ich etwas für Sie tun kann.«
    »Wohl kaum.« Sie hielt seinem Blick unbeirrt stand. Eine verdammt gute Pokerspielerin…
    Parker schob sich an ihr vorbei in die Diele und ging zurück ins Wohnzimmer. Bürstenschnitt stand neben der Eingangstür und sprach in sein Handy. Parker wandte sich an den jüngeren Detective, der sich immer noch Notizen machte.
    »Hat irgendjemand den Kerl verschwinden sehen?«
    Der Cop versuchte, an Parker vorbei einen Blick zu seinem Partner zu werfen.
    »Sie können mir jetzt gleich antworten, Junior, oder ich kann meinen Captain bei Ihrem Captain anrufen lassen und uns allen das Leben schwer machen. Ich tu das nur ungern«, sagte Parker entschuldigend. »Ich habe nichts gegen Sie, mein Junge, aber ich arbeite an einem Mordfall. Ich kann meine Zeit nicht sinnlos verplempern.«
    Der tiefe Seufzer. Der Blick zur Seite. »Einer der Nachbarn konnte einen Teil des Nummernschilds erkennen«, sagte der junge Detective leise. »Ein dunkelgrüner oder schwarzer Mini Cooper.«
    »Ein Mini Cooper?«, sagte Parker entgeistert. »Welcher Verbrecher zum Teufel fährt denn einen Mini Cooper?«
    Das Achselzucken. Der schief gelegte Kopf. Der junge Detective blätterte in seinem Notizblock ein paar Seiten zurück und zeigte ihm seine Aufzeichnungen. »Er wurde von einem Minivan gestreift, als er mitten auf der Straße wendete. Das Rücklicht auf der Fahrerseite ist zu Bruch gegangen, und der Wagen hat ein paar Kratzer abbekommen.«
    »Hat der Fahrer oder die Fahrerin ihn sehen können?«
    »Eine Sie. Kaum. Sie konnte uns nichts weiter sagen als jung, weiß, männlich. Es ging alles zu schnell.«
    »Haben Sie eine Visitenkarte?«
    Der junge Detective zog eine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie ihm. Joel Coen.
    »Danke, Joel«, sagte Parker und notierte das Kennzeichen auf der Rückseite der Karte. »Wenn ich etwas in Erfahrung bringe, melde ich mich bei Ihnen.«
    Er steckte die Karte in die Tasche und ging zu dem Fingerabdruckspezialisten, um ihm zu sagen, dass sie nach Fingerabdrücken suchten, die mit denen im MORDFALL Lowell übereinstimmten. Er sagte ihm, er solle mit Joanie reden.
    Bürstenschnitt klappte sein Handy zu, als Parker die Wohnung verließ.
    Parker tippte sich an den Hut und konnte sich nicht verkneifen zu sagen: »Danke für die Freundlichkeit. Ich rufe an, sobald ich den Fall für Sie gelöst habe.«

19
    Eta stieß einen tiefen Seufzer aus, als sie die vordere Eingangstür von innen abschloss. Die Eisengitter waren bereits heruntergelassen. Das Büro war die reinste Festung. Andernfalls wären längst die Fenster eingeschlagen worden und die Penner und Säufer und Verrückten würden sich hier breit machen. Heute Nacht kam sie sich hier drin allerdings eher wie in einem Gefängnis vor.
    Sie hatte den ganzen Tag festgesessen, nur von Zeit zu Zeit hatte sie den Versuch gewagt, Verbindung mit ihrem Lone Ranger aufzunehmen. Nicht dass es etwas genutzt hätte, wenn sie alle zwanzig Minuten versucht

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