Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
Vom Netzwerk:
hätte, ihn zu erreichen. Entweder hatte er das Funkgerät nicht dabei oder er antwortete nicht, weil er befürchtete, dass ihm eine Falle gestellt werden sollte.
    Ihr war vor Schreck beinahe das Herz stehen geblieben, als Parker sie aufgefordert hatte, mit nach draußen zu kommen.
    Irgendetwas mit ihrem Wagen. Aber Jace war nicht drin gewesen. Und sie hatte keine Ahnung, wo er war. Sie machte sich Sorgen, dass er glauben könnte, sie hätte die Cops gerufen, falls er sie gesehen hatte. Sie war noch einmal nach draußen gegangen, als Parker mit seiner hinternwackelnden Partnerin verschwunden war, aber sie konnte keine Spur von dem Jungen entdecken.
    Und dann war dieser Schwachkopf Rocco über sie hergefallen. Sie sollte nicht einmal daran denken, einem Flüchtigen Schutz zu gewähren. Er könnte es sich nicht leisten, dass sein Geschäft mit einem Verbrecher in Verbindung gebracht würde.
    Eta hatte ihm erklärt, dass seine halbe Familie aus Verbrechern bestand und dass man in einem Laden wie diesem nicht erwarten könnte, dass eine Reihe Ministranten und Pfadfinder durch die Tür marschierten. Als ob Rocco sonst wählerisch wäre, mit welcher Art Leuten er sich umgab, hatte sie mit einem demonstrativen Blick auf seinen Freund Vlad gesagt, der Golfbälle abschlug und die Asche seiner Zigarette auf dem Teppichboden verteilte.
    Rocco hätte seine leibliche Schwester für zehn Cent verkauft, wenn er geglaubt hätte, sich damit Schwierigkeiten vom Hals halten zu können. Er wollte keinen Ärger mit dem LAPD, und Loyalität war ein Fremdwort für ihn.
    »Nichtsnutzige, miese Ratte«, murmelte Eta vor sich hin, während sie aufräumte, Aschenbecher leerte, Getränkedosen und Bierflaschen wegwarf. »Man hätte ihn nach seiner Geburt in einen Sack stecken und in ein Loch werfen sollen.«
    Als der zweite Trupp Cops angerollt war – irgend so ein arroganter Schönling vom Raub- und Morddezernat und sein stummer Partner – , war ihnen Rocco derart hinten reingekrochen, dass sie den Geschmack des grässlichen Parfums, mit dem er sich jeden Tag überschüttete, auf der Zunge gehabt haben mussten. Er wusste nicht das Geringste über Jace Damon oder einen von den anderen, der für ihn arbeitete, aber das hinderte ihn nicht daran, ihn schlecht zu machen. Die Detectives suchten Jace, also musste er getan haben, was immer sie auch behaupteten, und Rocco hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, was den Jungen betraf.
    Eta hatte Zweifel, dass Rocco Jace bei einer Gegenüberstellung erkannt hätte.
    Er hatte Eta aufgefordert, den Detectives alles zu erzählen, was sie wusste. Sie hatte ihn angesehen, als sei er völlig bescheuert – was er war – , sich umgedreht und war weggegangen. Bis sie herausgefunden hatte, was eigentlich los war, würde sie das wenige, was sie wusste, für sich behalten.
    »Der Kerl braucht 'ne Tracht Prügel«, murmelte sie auf dem Weg zum Hintereingang. Gerade als sie das Licht in ihrem Büro ausschalten wollte, klingelte das Telefon.
    Alles, was sie über Jace wusste, war, dass sie ihn einmal mit einem acht oder neun Jahre alten Jungen auf der anderen Straßenseite gesehen hatte, als sie am Wochenende zum Einkaufen in Chinatown gewesen war. Wahrscheinlich hatten sie bloß einen Ausflug gemacht. Sie hatte beobachtet, wie die beiden in einen Fischmarkt gegangen waren. Als sie Jace am Montag darauf angesprochen hatte, hatte er abgestritten, dort gewesen zu sein.
    Sie müsse ihn verwechselt haben, hatte er gesagt, aber sie wusste, dass er es gewesen war.
    Normalerweise wäre sie um diese Zeit nicht mehr ans Telefon gegangen, aber sie dachte, es könnte Jace sein.
    »Speed Couriers«, meldete sie sich. »Was wollen Sie, Herzchen? Wir haben bereits geschlossen.«
    »Hier ist Detective Davis, Ma'am. Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Eta starrte wütend das Telefon an, als könnte er sie sehen. »Redet ihr da bei euch nicht miteinander? Wofür zahle ich eigentlich Steuern? Damit ihr alle durch die Gegend rennt und immer wieder die gleichen Fragen stellt wie ein Haufen Idioten?«
    »Nein, Ma'am. Tut mir Leid, Ma'am. Ich habe nur einige Fragen zu einem Ihrer Kuriere, J. Damon.«
    »Das weiß ich«, sagte sie ärgerlich. »Da müssen Sie schon ein bisschen früher aufstehen. Was sind Sie? Dritte Garnitur, oder was? Ich habe was Besseres zu tun, als mich mit Ihnen zu unterhalten, Süßer. Da sind ein paar Kinder, die zu Hause auf mich warten. Schönen Abend noch.«
    Sie knallte den Hörer auf die

Weitere Kostenlose Bücher