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Tödliche Absicht

Tödliche Absicht

Titel: Tödliche Absicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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militärisch und paramilitärisch verwendete Waffe. SWAT-Teams von Polizei und FBI setzen sie ein. Leute dieser Art.«
    Dann hielt er inne und sah sich in der Runde um, als gebe es zu diesem Punkt noch mehr zu sagen.
    »Was ist mit Minnesota?«, fragte Neagley.
    »Wir haben die Kugel gefunden«, sagte Bannon, »mit Hilfe eines Minensuchgeräts. Sie hatte sich gut zwanzig Zentimeter tief ins Erdreich gebohrt. Der Schuss ist offenbar von einem kleinen, etwa fünfundzwanzig Meter hohen bewaldeten Hügel zirka hundertzwanzig Meter nördlich abgegeben worden.«
    »Welches Kaliber?«, fragte Reacher.
    »NATO 7,62 Millimeter«, antwortete Bannon.
    Reacher nickte. »Sie haben das Geschoss untersucht?«
    »Worauf?«
    »Abbrand.«
    Bannon nickte ebenfalls. »Wenig Mündungsenergie, schwache Treibladung.«
    »Unterschallschnelle Munition«, sagte Reacher. »Bei diesem Kaliber muss es ein Scharfschützengewehr Vaime Mk2 mit Schalldämpfer gewesen sein.«
    »Ebenfalls eine von Polizei und paramilitärischen Einheiten verwendete Waffe«, sagte Bannon. »Häufig für Einheiten zur Terroristenbekämpfung und Ähnlichem beschafft.«
    Er blickte nochmals in die Runde, als warte er auf einen Kommentar. Aber niemand reagierte. Also lieferte er ihn selbst.
    »Wissen Sie was?«, fragte er.
    »Was?«
    »Legt man eine Liste der amerikanischen Dienste, die MP5 von Heckler & Koch kaufen, neben eine Liste der Leute, die Vaime Mk2 kaufen, findet man nur einen einzigen offiziellen Käufer, der auf beiden Listen steht.«
    »Wen?«
    »Den United States Secret Service.«
    Im Raum wurde es still. Dann klopfte jemand an die Tür. Der Officer vom Dienst.
    »Gerade ist Post eingegangen«, sagte er. »Etwas, das Sie sehen müssen.«
    Die Sendung lag vor ihnen auf dem Konferenztisch. Ein inzwischen vertrauter brauner Umschlag, gummierte Verschlussklappe, Metallklammer. Ein mit einem Computer gedruckter Adressenaufkleber. Brook Armstrong, United States Senate, Washington, D. C. Deutliche schwarze Schrift auf weißem Untergrund. Bannon öffnete seinen Aktenkoffer und holte ein Paar weiße Baumwollhandschuhe heraus. Streifte sie über und strich sie über den Fingern glatt.
    »Aus unserem Labor«, erklärte er. »Wegen der besonderen Umstände. Wir wollen keine Latexhandschuhe verwenden, um keine neuen Talkumspuren zu hinterlassen.«
    Seine behandschuhten Finger schoben den Umschlag an die Tischkante, um ihn aufzunehmen. Er hielt ihn in einer Hand und sah sich nach etwas um, mit dem er ihn öffnen konnte. Reacher holte sein Keramikmesser aus der Tasche, ließ es aufschnappen und hielt es ihm mit dem Griff voraus hin. Die Klinge zerschnitt das Papier wie Butter. Er gab Reacher das Messer zurück und drückte die Seiten des Umschlags zusammen, sodass eine Öffnung entstand. Warf einen Blick hinein, drehte den Umschlag um und ließ etwas herausrutschen.
    Dieses Etwas war ein einzelnes Blatt weißes Schreibmaschinenpapier. Gute Qualität. Auf dem Blatt stand, etwas oberhalb der Blattmitte angeordnet, in zwei Zeilen eine Frage. Fünf Wörter in der vertrauten nüchternen Schrift. Hat Ihnen die Demonstration gefallen? Das letzte Wort stand auf der zweiten Zeile allein, was ihm einen gewissen zusätzlichen Nachdruck verlieh.
    Bannon drehte den Umschlag um und las den Poststempel.
    »Wieder aus Vegas«, sagte er. »Samstag. Die sind verdammt selbstbewusst, was? Sie fragen schon drei Tage im Voraus, ob ihm die Demonstration gefallen hat.«
    »Wir müssen los«, sagte Froelich. »Die Maschine startet um zehn. Ich möchte, dass Reacher und Neagley mitkommen. Sie waren schon in Bismarck und kennen sich dort aus.«
    Stuyvesant hob eine Hand. Eine vage Geste. Reacher konnte nicht beurteilen, ob das ein Okay war oder nicht.
    »Ich möchte, dass wir uns täglich zweimal treffen«, sagte Bannon. »Hier, jeden Morgen um sieben und vielleicht abends um zweiundzwanzig Uhr?«
    »Wenn wir in Washington sind«, entgegnete Froelich. Sie ging zur Tür. Reacher und Neagley folgten ihr. Reacher holte sie ein und zog sie in Richtung Korridor zu ihrem Büro.
    »Denk an die Datenbanksuche«, flüsterte er.
    Sie sah auf die Uhr. »Das dauert viel zu lange.«
    »Dann fang jetzt an, damit sie den ganzen Tag laufen kann.«
    »Macht Bannon das nicht?«
    »Vermutlich. Aber doppelt genäht hält besser!«
    Sie zögerte, dann ging sie in ihr Büro und startete den Computer. Die NCIC-Datenbank hatte ein kompliziertes Suchprotokoll. Froelich gab ihr Kennwort ein, klickte den Cursor ins Dialogfeld

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