Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Absicht

Tödliche Absicht

Titel: Tödliche Absicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
und tippte Daumenabdruck .
    »Drück dich genauer aus«, sagte Reacher. »So bekommst du zig Einträge.«
    Sie bewegte den Cursor zurück und tippte Daumenabdruck + Dokument + Brief + Unterschrift + Signatur.
    »Okay?«, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin vor Erfindung dieser Dinger geboren.«
    »Das ist ein Anfang«, meinte Neagley. »Notfalls können wir die Kriterien später verfeinern.«
    Also klickte Froelich auf Suche. Die Festplatte surrte, und die Dialogbox verschwand vom Bildschirm.
    »Nun aber los«, sagte sie.
    Einen von Attentätern bedrohten designierten Vizepräsidenten aus dem District of Columbia in den Bundesstaat North Dakota zu schaffen war ein kompliziertes Unterfangen. Es erforderte acht verschiedene Fahrzeuge des Secret Service, vier Streifenwagen, insgesamt zwanzig Agenten und ein Flugzeug. Zum Schutz der politischen Veranstaltung in Bismarck wurden zwölf Agenten, vierzig dortige Polizeibeamte, vier Fahrzeuge der State Police und zwei einheimische Teams mit Suchhunden aufgeboten. Froelich telefonierte insgesamt vier Stunden lang, um das gesamte Unternehmen zu koordinieren.
    Sie ließ ihren Suburban in der Tiefgarage und benützte eine Stretchlimousine mit Fahrer, um sich ganz und gar auf die Erteilung weiterer Befehle zu konzentrieren. Reacher und Neagley saßen hinten im Fond, als sie nach Georgetown hinausfuhren und in der Nähe von Armstrongs Haus parkten. Eine halbe Stunde später trafen das Gun Car und zwei weitere Suburbans ein. Wieder eine Viertelstunde später erschien ein langer gepanzerter Cadillac und parkte so, dass die hintere rechte Tür mit dem Zelttunnel abschloss. Dann riegelten zwei Streifenwagen der Metro Police weiträumig die Straße ab. Ihre Blinkleuchten waren eingeschaltet. Alle Fahrzeuge fuhren mit Licht. Aus dem dunkelgrauen Himmel nieselte es. Alle Fahrer ließen den Motor ihrer Wagen laufen, damit die Heizung funktionierte, und eine leichte Brise wehte die weißlichen Schwaden der Auspuffgase über die Straße.
    Sie warteten. Froelich sprach mit den Leibwächtern im Haus, dem Bodenpersonal auf der Andrews Air Force Base und den Cops in den Streifenwagen. Sie hörte die Meldungen eines Verkehrshubschraubers ab. In der Stadt gab es wetterbedingt zahlreiche Staus. Die Verkehrspolizei empfahl eine längere, aber schnellere Route über den Beltway. Andrews meldete, das Flugzeug sei überprüft und mit den Piloten an Bord abflugbereit. Die Leibwächter teilten mit, Armstrong sei mit seinem Morgenkaffee fertig.
    »Gut, dann los«, sagte sie.
    Der Wechsel vom Haus ins Auto fand unsichtbar statt, aber sie verfolgte ihn über ihren Ohrhörer. Als Armstrongs Cadillac anfuhr, setzte sich ein Suburban vor ihn und schloss zu dem führenden Streifenwagen auf. Hinter dem Cadillac folgten das Gun Car, Froelichs Stretchlimousine, der zweite Suburban und der Streifenwagen, der die Nachhut bildete. Die Kolonne fuhr auf der Wisconsin Avenue durch Bethesda, entfernte sich auf dieser Route zunächst von der Andrews AFB, bog dann aber rechts ab in den Beltway und folgte ihm in raschem Tempo im Uhrzeigersinn um Washington herum. Unterwegs telefonierte Froelich mit ihren Leuten in Bismarck und ging mit ihnen die Ankunftsvorbereitungen durch. Die Maschine sollte um dreizehn Uhr Ortszeit landen, und sie wollte alles abgecheckt haben, um im Flugzeug schlafen zu können.
    Die Kolonne benützte das Nordtor der Andrews AFB und fuhr in unvermindertem Tempo direkt aufs Vorfeld. Armstrongs Cadillac hielt fünf Meter von der ins Flugzeug hinaufführenden Treppe entfernt. Die Maschine war eine zweistrahlige Gulfstream der U. S. Air Force in zeremoniellem Blau und der Beschriftung United States of America. Die Suburbans spuckten Agenten aus, und Armstrong rannte im Nieselregen die kurze Strecke bis zur Treppe. Seine Leibwächter, Froelich, Neagley und Reacher folgten ihm. Aus einem in der Nähe wartenden Van stiegen zwei Journalisten, die ebenfalls mitfliegen würden. Ein weiteres Dreimannteam von Agenten bildete die Nachhut. Das Bodenpersonal rollte die Fluggasttreppe weg, und ein Steward schloss die Kabinentür.
    Das Innere der Gulfstream hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der Air Force One, die Reacher aus Filmen kannte. Es glich eher einem Bus, mit dem eine nicht sehr bekannte Rockband auf Tournee war: ein schlichtes kleines Vehikel, dessen einziger Luxus aus zwölf überbreiten Sitzen bestand. Acht von ihnen waren in zwei Vierergruppen angeordnet, zwischen denen jeweils ein Tisch

Weitere Kostenlose Bücher