Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
ins
Wasser gestoßen worden.
„Oh mein Gott wie schrecklich, erst
Elmar, Frau Schuster und jetzt Örtler. Er war nicht sehr beliebt in der
Chefetage. Ständig hat er für Aufruhr unter den Mitarbeitern gesorgt. Er war
unser Umweltaktivist. Hat überall ein Haar in der Suppe gesucht und versuchte
das Unternehmen im schlechten Licht dastehen zu lassen. Diesen schrecklichen
Tod hat er jedoch nicht verdient.“
„Wussten Sie, dass er schwul war?“
Schwarz riss seine Augen weit auf, Julia dachte, er würde jeden Moment
umkippen.
„Schwul?“, fragte er gedehnt. Julia
nickte.
„Ich meine, es gibt Schlimmeres, oder?“
„Sie haben natürlich recht. Ich hatte
mir auch schon so meine Gedanken gemacht.“
„Worüber?“
„Na ja, er war ein Einzelgänger. Er
hatte unter den Kollegen keine Freunde, glaube ich.“
„Warum haben Sie Herrn Örtler nicht
entlassen?“ Schwarz grinste zynisch.
„Weil er ein Einzelgänger war und uns
denunziert hat? Er verstand seine Arbeit, war ein guter IT-Mann. Das war der
einzige Grund, warum wir ihn behielten.“
„Glauben Sie, dass Herr Örtler hinter
dem Artikel des Kieler Tageblattes, kurz nach dem Tod von Dr. Kummer, steckte?“
Schwarz sah Julia direkt in die Augen und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, könnte aber möglich
sein. Gut. Wir sind da, die Hexenküche, wo alles anfängt, was mit Medikamenten
zu tun hat. Unser Testlabor, mit unserem Chefchemiker Dr. Philip Bothmann, der
für die Forschung zuständig ist.“ Philip stand an einem langen Tisch mit
diversen Reagenzgläsern und Bunsenbrennern, Bechergläsern und vielem mehr. Er
nickte den Polizisten kurz zu. Soso Chefchemiker , dachte Julia. „Und
hier drüben unser zweiter Chemiker Herr Markus Jensen und Frau Mareike Maier,
unsere Laborantin. Die drei Kollegen werden Ihnen gerne behilflich sein, falls
Sie Fragen haben. Sie entschuldigen mich bitte, ich habe noch einen wichtigen
Termin. Wenn sie hier fertig sind, wenden sie sich bitte an meine Sekretärin.
Die Dame am Infotresen weiß Bescheid.“ Er nickte den Polizisten kurz zu und
wollte die Tür hinter sich zu ziehen, als Julia ihm noch zurief:
„Herr Schwarz auf ein Wort. Könnten Sie
sich bitte morgen Vormittag bei uns im LKA einfinden? Wir brauchen noch Ihre
Fingerabdrücke und Ihre DNA.“
„Wieso von mir? Glauben Sie, dass ich
die drei Morde begangen habe?“ Julia lächelte ihn an.
„Reine Routine Herr Schwarz.“ Julia
wandte sich an ihre Kollegen und gab den Startschuss.
„So liebe Kollegen. Wir können
beginnen.“ Sie sah sich um. In ihrem Traum sah das Labor anders aus. In einer
Ecke zwischen zwei langen Schränken stand er, der Metallschrank aus ihrem
Traum. Julias Herz begann wild zu schlagen. Sie zog den Schlüssel von Kummers
Schreibtisch mit zittrigen Fingern aus ihrer Jackentasche.
„Meinst du, dass er passt?“, fragte
Andrea.
„Er muss passen“, erwiderte Julia. „Wir
müssen doch mal weiterkommen.“ Der Schlüssel passte tatsächlich. Im Schrank
befanden sich ein schmaler und ein prall gefüllter Aktenordner, mit
alphabetischen Registerkarten. Julia begann zu blättern.
„Das sind viele Namen mit medizinischen
Berichten und dazu die Zusammensetzungen eines Medikamentes, Cleridon, was
immer das sein mag.“ Auf einmal hörte sie Philips Stimme hinter sich.
„Cleridon ist ein Antibiotikum, das noch
in der Testphase ist. Was ist damit?“ Julia sah ihn an.
„Tut mir leid Philip, das sind
Beweismittel. Ich erkläre es dir später.“ Der junge Mann wandte sich enttäuscht
ab.
„Ach Philip testet ihr an Mäusen oder
Ratten eure Medikamente?“ Er nickte.
„An beidem. Wir haben im Keller einen
Raum, in dem einige Käfige stehen. Wenn ihr wollt, kann ich sie euch zeigen.“
Julia nickte.
„Das wäre nett von dir.“ Andrea tippte
Julia auf die Schulter.
„Sieh mal, das sind Kontoauszüge in dem
zweiten Ordner, ‘Privat‘ war mit Edding auf den Ordnerrücken geschrieben. Ist
ja interessant.“ Julia nickte.
„Wir nehmen beide mit.“ Julia schloss
die Tür des ansonsten leeren Schrankes und wandte sich an ihre Kollegen. „Habt
ihr noch etwas Interessantes gefunden?“ Sie verneinten. „Gut dann begebt euch
bitte ins Büro von Daniel Örtler.“ Philip sah auf, und Julia dachte, sie wäre
es Philip schuldig, ihn über den Tod von dem Kollegen zu informieren. „Ach
Philip? Daniel Örtler ist tot, vermutlich ermordet.“ Philip sah sie an.
„Es überrascht mich nicht. Was der sich
hier geleistet
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