Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
Vom Netzwerk:
„Hast
du das Schild nicht gesehen?“ Julia winkte ab.
    „Egal. Wir sind im Einsatz. Zeig mal
her. Wer ist der nächste Lebende auf unserer Liste? Hm, Anton Bellauf wohnt in
Seligengeist. Sag mal Andrea, wo wohnt er dort?“
    „Äh Moment, Dorfstraße 10.“ Der
Bauernhof von Landwirt Bellauf war in die Jahre gekommen. Ein neuer Gartenzaun
wurde zwar gerade montiert, jedoch änderte das nicht viel am Äußeren des
Gebäudes. Ein betagtes Haus aus dem Jahr 1892, die einst roten Ziegelsteine
hatten die Sonne und die Witterung ausgeblichen, Rosen, Anemonen, Weihrauch und
andere Wildkräuter wuchsen wild durcheinander. Dieser Anblick erweckte in Julia
für einen Moment tiefe Traurigkeit. Er erinnerte sie an ihren Vater und dass
alles vergänglich war. Sie atmete tief durch und errang ihre Fassung zurück.
Andrea, die sie beobachtete, legte ihren Arm auf Julias Schulter.
    „Alles in Ordnung?“ Julia sah sie an und
nickte. Sie versuchte zu lächeln.
    „Ja alles gut. Ich verstehe nur nicht,
wie man so einen Garten so vernachlässigen kann.“ Sie gingen auf die
Eingangstür mit einem verwitterten Holzrahmen und einer gelben Glasscheibe dazwischen,
zu. Auf ihr klingeln hörten sie leise Schritte, die langsam näherkamen. Eine
Frau mittleren Alters öffnete mühsam die Tür, dessen Schloss mehrmals
abgeschlossen war. Graue Locken umrahmten ein rundes einst schönes Gesicht. Es
sah immer noch apart aus, kleine Fältchen um Augen und Mund, ließen es seriös
wirken.
    „Entschuldigung sind Sie Frau Bellauf?“
Die Frau nickte und erwiderte mit kühler Stimme:
    „Wer sind Sie, und was wollen Sie?“ Die
beiden Polizistinnen stellten sich vor.
    „Frau Bellauf, ist Ihr Mann zu Hause?“
Sie schüttelte den Kopf, ihr Gesicht bekam von einer Sekunde auf die andere einen
versteinerten Ausdruck.
    „Nein ist er nicht. Er muss zweimal die
Woche zur Dialyse, sein Blut wird gewaschen.“ Julia wurde hellhörig.
    „Frau Bellauf, haben Sie einen Moment
Zeit für uns?“ Die Frau schüttelte den Kopf und schloss energisch die Tür vor
den Augen der beiden Polizistinnen und traf Julias Stirn.
    „Das musste doch nicht sein“, rief sie
aus und rieb sich die schmerzende Stelle. Andrea schüttelte den Kopf.
    „Wie sollen wir nur in dieser Sache
weiterkommen?“ Julia sah auf die Liste.
    „Zum nächsten Bauern fahren“, erwiderte
sie forsch. „Komm auf geht‘ s.“ Energisch setzte sich Julia hinter das Lenkrad.
„Okay, wer ist der Nächste?“
    „Oskar Mayer in Giekau. Er wohnt
Gildestraße 4. Hoffentlich haben wir bei ihm mehr Glück.“ So langsam hatten sie
genug von ihren Landausflügen. Glücklicherweise waren es nur fünf Kilometer bis
zu dem kleinen Dorf.
     
     

Kapitel 22
    Der
Bauernhof von Oskar Mayer war wider erwartend, und im Gegensatz zu den beiden
vorherigen Höfen, gepflegt und von jüngerer Bauart. Die Außenwände waren
geweißt. Eine Eingangstür aus dunklem rotbraunem Holz mit kunstvollen
Schnitzereien, die die Zehn Gebote aus dem alten Testament darstellten, zierte
die Vorderfront. Der Garten schien neu angelegt, im japanischen Stil, mit einer
kleinen Brücke, die über einen künstlich angelegten Bach führte. Verzückt sah Julia
sich um.
    „Ist das nicht wunderschön?“, sagte
Julia leise. „Hast du so etwas schon einmal gesehen?“
    „Nein Julia, aber wir haben noch eine
Befragung durchzuführen.“ Julia nickte entrückt und drückte mit dem Finger auf den
Klingelknopf aus Messing. Die beiden Frauen zuckten zusammen, als ein
komplettes Lied hinter der Tür abgespielt wurde. Am Ende dieser langen Melodie
wurde die Tür geöffnet. Vor ihnen stand ein auf Anhieb sympathischer Mann, etwa
Mitte fünfzig, mit vollem grauen Haar und wachem Verstand, so wie es schien. Er
lächelte die beiden an und fragte:
    „Guten Tag meine Damen, was kann ich für
Sie tun?“ Irritiert erwiderte Julia:
    „Sind Sie Herr Oskar Mayer?“ Er nickte.
    „Und Sie sind“, fragte er zurück.
    „Entschuldigung, wir sind vom LKA Kiel.
Hauptkommissarin Sanders und Oberkommissarin Ballschuh. Wir hätten da ein paar
Fragen an Sie.“ Mayer machte eine einladende Handbewegung. Julia und Andrea
traten ein und waren überwältigt. Allein die Diele, sie hatte die Größe von Julias
Wohnzimmer, lud zum Wohlfühlen ein.
    „Kommen Sie, nehmen Sie Platz. Darf ich
Ihnen meine Frau vorstellen? Betty die beiden Damen sind von der Polizei. Sie
wollen mich verhören.“ Julia protestierte.
    „Das ist lediglich eine Befragung Herr
Mayer.“

Weitere Kostenlose Bücher