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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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du
darüber reden willst, sag Bescheid“, sagte Andrea plötzlich. Julia tat überrascht.
    „Worüber reden? Da gibt es nichts,
worüber es sich zu reden lohnt.“
    „Dann ist es ja gut“, erwiderte Andrea. „Bose
wird sicherlich gleich mit uns sprechen wollen. Danach wieder aufs Land?“
    „Klar danach wieder eine Landpartie“,
erwiderte Julia lächelnd.
    „Triffst du dich heute Abend mit Philip
oder mit deiner neuen Freundin“, begann Andrea auf einmal zu bohren. Julia fuhr
an den Straßenrand und bremste etwas schärfer als gewollt.
    „Was hast du eigentlich? Bist du
eifersüchtig auf eine Frau, die ich von früher her kenne? Ich geb es ja zu, wir
waren einmal sehr eng befreundet, als wir noch zur Schule gingen. Wir waren in
derselben Abiklasse, mehr nicht.“
    „Dafür schien es aber sehr vertraut, als
sie dir einen Kuss auf den Mund gab.“ Julia Gesicht bekam einen rosigen
Schimmer.
    „Du weißt doch, dass manche Frauen sich zur
Begrüßung einen Kuss auf den Mund geben. Ich bin ja auch nicht dafür, was
soll’s. Ich möchte darüber jetzt nicht mehr reden, okay?“ Andrea nickte. Sie
wusste auch nicht, warum es sie störte, wenn eine andere Frau Julia küsste. War
sie etwa eifersüchtig? Mittlerweile hatten sie ihr Ziel erreicht. Ein Fax mit
den aufgelisteten Namen der erkrankten und verstorbenen Patienten von Dr.
Weinlaub, lag bereits auf Julias Schreibtisch. Sie schrieben ihren Bericht für
den Chef und klopften an seine Tür. Von drinnen hörten sie nur ein heiseres
„Herein“. Bose saß hinter seinem Schreibtisch, mit einem dicken Wollschal (es
war Mitte Mai) um den Hals und einem Fieberthermometer im Mundwinkel. Er winkte
ihnen zu. Es war heiß wie in einer Sauna und roch nach Erkältungstee, Wick
Vaporub und Kiefernadelsalbe. Am liebsten hätten sie gleich auf dem Absatz
kehrt gemacht, doch der Kriminalrat machte es ihnen leicht. Näselnd sagte er
leise:
    „Kommen Sie nicht näher. Ich bin
ansteckend. Legen Sie Ihren Bericht auf den kleinen Tisch, danke.“
    „Warum bleiben Sie denn nicht zu Hause,
wenn Sie so schwer krank sind?“, fragte Julia voller Mitgefühl.
    „Ach Frau Sanders, Sie wissen doch selbst
wie das ist. Zu Hause klingelt dann ständig das Telefon. Das LKA kommt doch
ohne mich nicht aus. Also halte ich hier die Stellung. Gehen Sie nur und machen
Sie Ihre Arbeit.“ Seine Stimme klang leidend. Die beiden Frauen sahen sich an
und grinsten.
    „Herr Bose, wir müssten dringend mit
Ihnen reden. Wenn Sie den Bericht gelesen haben, dann könnten Sie mich
vielleicht anrufen. Dann gute Besserung.“ Er nickte nur, und sie schlossen
behutsam die Tür, um keinen Lärm zu veranstalten.
    „Unser armer Chef“, meinte Julia. „Dass
Männer immer so wehleidig sein müssen. Hoffentlich liest er sich den Bericht
durch.“ Andrea nickte. Während sie sich auf den Weg nach Selent machten,
studierte Andrea Dr. Weinlaubs Liste. Sie schüttelte den Kopf. Julias Telefon
vibrierte in ihrer Jackentasche. Es war Thomas Kolb, der Rechtsmediziner.
    „Hallo Julia, wo seid ihr? Ich habe
interessante Neuigkeiten für euch. Es geht um diesen Neumann.“ Julia wurde hellhörig
und stellte ihr Telefon auf Lautsprecher, damit Andrea mithören konnte.
    „Kannst du es uns am Telefon sagen? Wir
befinden uns auf dem Weg nach Selent.“
    „Gut. Die blauen Faserspuren an Daniel
Örtler stammen von Christian Neumanns blauer Hose. Wir fanden an ihr ebenfalls
Spermaspuren von Örtler. An der Kleidung des Toten fanden wir außerdem noch eine
fremde DNA, vermutlich vom Mörder. Der Finger muss nach dem Abtrennen stark
geblutet haben. Die Faser-und Spermaspuren können schon älter sein. Das können
wir nicht feststellen. Wir haben allerdings auch Hautschuppen unter Örtlers
Fingernägeln gefunden. Möglicherweise hat er seinen Angreifer gekratzt. Ihr
solltet Neumann zu einem DNA-Test herbringen. “
    „Das
heißt“, meinte Julia zu Andrea, „dass die beiden vermutlich ein Verhältnis
hatten. Neumann ist ebenso schwul. Wir fahren zurück und bringen ihn dir.“
     

Kapitel 21
    Andrea
drückte auf den Klingelknopf. Wenig später wurde der Türöffner betätigt, und
sie betraten das Treppenhaus. Christian Neumann steckte bereits den Kopf zur
Tür heraus.
    „Hallo Sie schon wieder? Haben Sie
Neuigkeiten? Kommen Sie doch ‘rein.“ Der Mann hatte aufgeräumt, als hätte er
die beiden Frauen erwartet. Er trug ein zerknittertes jedoch sauberes T-Shirt
und eine verwaschene Jeans. Auf Julias Blick hin meinte er

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