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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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ist doch mal eine nette Art
seine Meinung zu äußern“, meinte Julia. Andrea schmunzelte.
    „Ich denke, ganz unschuldig bist du auch
nicht“, erwiderte sie.
    „Gut“,
meinte Julia. „Dann werden wir auch Frau Kummer auf die Fahndungsliste setzen.“
Das war genug Frust für heute, fanden die beiden. Julia rief ihren Kollegen im
LKA an, der für die Fahndungen zuständig war, und bat ihn, Ella Kummer
ebenfalls per Haftbefehl suchen zu lassen. Wenn sie die Polizei derart an der
Nase herumführte, musste sie etwas verbergen. „Andrea ruf doch bitte mal die
beiden anderen Söhne von Ella Kummer an. Wir müssen uns dringend mit ihnen
unterhalten.“ Andrea nickte und verabredete zwei Termine. Fabian, der mittlere
Sohn studierte in Kiel und lebte in einer Wohngemeinschaft in der Bremer
Straße. Jörg, der jüngste, besaß ein kleines Atelier in der Muhliusstraße.
    Julia lenkte ihr Auto direkt nach Hause.
In einer Stunde würde Philip vor ihrer Tür stehen, das könnte ein unangenehmes
Gespräch werden. Sie hatte keine Lust, sich chic zu machen. Also stieg sie in
eine weiße Bluse und einen schwarzen Hosenanzug und ließ ihre langen braunen
Haare offen auf die Schultern fallen. Ein wenig Rouge und rosiger Lippenstift
mussten genügen. Schließlich war das hier kein Date. Julia warf noch einen
raschen Blick in den Spiegel über ihrem Waschtisch, als es an der Eingangstür
klingelte. Philips Gesichtsausdruck war düster, als Julia ihm die Tür öffnete.
    „Hallo“, sagte er. „Wollen wir irgendwo
was essen gehen?“ Julia zwang sich zu einem Lächeln und nickte.
    „Ja gern. Ich kenne da ein kleines
Fischrestaurant am alten Markt.“ Philip nickte. Schweigend fuhren sie in die
Innenstadt und ebenso sprachlos verlief das Essen. Julia hatte sich ihre
Lieblingsgarnelen bestellt, auf denen sie lustlos herumkaute. Sie bestellte
sich ein Glas Rotwein und war sich bewusst, dass sie endlich auf das Thema
Kummer & Schwarz zu sprechen kommen musste. Philip starrte auf seinen
Teller, als ob er so den Fragen Julias entkommen konnte. Julia räusperte sich.
    „Philip wir müssen reden. Woher wusstest
du, als wir gestern Morgen telefonierten, dass eure Firma geschlossen wird?“
Philip sah sie ernst an.
    „Es gingen Gerüchte bei uns um. Außerdem
verschwanden Schwarz und der junge Kummer. Sie erschienen plötzlich nicht mehr
zur Arbeit. Das kam uns verdächtig vor.“
    „Als meine Kollegen heute Morgen bei
euch ankamen, war das Gebäude leer. Es muss wohl über Nacht geräumt worden
sein.“ Philip zuckte mit den Schultern.
    „Davon weiß ich nichts. Hab damit nichts
zu tun.“ Nun kam die Frage, vor der Julia Angst hatte.
    „Wusstest du als Chemiker Bescheid über
die Abmachungen, die eure Medikamente betrafen, die Kummer mit den Landwirten
hier aus der Gegend machte?“ Julia hatte sich bewusst vorsichtig ausgedrückt.
Philip schob seinen Teller zurück und bestellte sich ebenfalls ein Glas
Rotwein.
    „Du hattest am Telefon schon so etwas
angedeutet. Welche Art von Geschäften meinst du? Er hat selten mit mir geredet,
über Geschäftliches schon gar nicht.“
    „Du musst doch einen Überblick über die
Medikamente gehabt haben, ich meine zum Beispiel, hast du die Bestände mal kontrolliert?“
Verwirrt schüttelte Philip den Kopf.
    „Nein das haben wir nie gemacht. Wer
sollte denn bei uns etwas stehlen. Der Chef etwa?“ Philip lachte. „Das ist doch
lächerlich.“ Als er jedoch Julias ernstes Gesicht sah, meinte er: „Du meinst
das tatsächlich ernst?“ Sie nickte.
    „Ich kann dir leider noch nichts Genaues
sagen, weil die Ermittlungen noch laufen. Hast du eine Ahnung, wo Schwarz und
Kummer sich aufhalten? Ella Kummer, die Witwe, ist auch verschwunden.“ Philip
schüttelte den Kopf.
    „Ich hab keine Ahnung, wo die stecken
könnten. Aber soll ich dir eines sagen? Es interessiert mich auch nicht.“ Er
rief nach dem Kellner und bezahlte beide Rechnungen. Das war Julia zwar nicht
recht, jedoch sie behielt es für sich. Philip brachte sie nach Hause und verabschiedete
sie kühl. Keiner von ihnen hatte während der Fahrt ein Wort gesprochen. Ihre
Freundschaft hatte einen Riss bekommen, der sich nicht mehr kitten ließ. Statt
sich direkt in ihre Wohnung zu begeben, lief sie die Stufen hoch zu Andrea. Sie
hoffte, dass sich ihre Kollegin von dem Schock mittlerweile erholt hatte. Auf
Julias Klingeln hin, öffnete Andrea sofort die Tür.
    „Hast du hinter der Tür gestanden?“,
fragte Julia sie. Andrea nickte.
    „Ich

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