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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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ich
mich setzen?“, fragte er in perfektem Deutsch.
    „Ja natürlich entschuldigen Sie. Ich bin
etwas verwirrt. Ihr Aussehen, Sie ähneln Ihrem Bruder so sehr.“ Julia
schluckte. Perez nickte.
    „Das hat schon früher oft zu
Missverständnissen geführt, schon in der Schule. Miguel und ich haben uns oft
für den anderen ausgegeben, bis unsere Eltern dahinter kamen und einen, wie
sagt man, Riegel davorgeschoben haben. Wollen wir etwas bestellen?“
    „Ja
gerne. Der Erdbeerkuchen soll eine Sünde wert sein“, erwiderte sie. Die
Kellnerin hatte die atemberaubende Geschwindigkeit einer Hummel, die bereits
ihr Tagessoll an Nektar gesammelt hatte. Es gab nur eine Kellnerin für den
gesamten Außenbereich. Hätten Sie da nicht eine Langstreckenläuferin einstellen
können? Julia genoss die Gegenwart von Perez, obwohl sie sich nicht sicher war,
ob es Miguel war, den sie in ihm sah. Dem Cafébesuch folgte ein Abendessen, und
sie versprachen sich, in Verbindung zu bleiben. Perez erzählte ihr, dass er
noch zwei Wochen in Hamburg zu tun hätte. Danach musste er wieder nach Peru.
Bei allem, was Julia an diesem Abend noch tat, tauchte immer wieder das Gesicht
von Perez vor ihr auf. Um sich abzulenken, setzte sie sich an ihren Computer
und suchte nach einer Band, die eine Saxofonistin suchten. Julias Traum war es
abends und am Wochenende in einer Band zu spielen. Sie musste ihre Kenntnisse
vermutlich etwas auffrischen, doch das sollte keine Hürde sein. Anscheinend
ging es anderen Musikern ebenso wie ihr. Sie fand kein einziges Angebot,
hinterließ jedoch bei einer Agentur ihre Telefonnummer. Eine Alternative war an
diesem Abend nur noch, früh ins Bett zu gehen. Was sie auch tat.
    Andrea war früh dran an diesem
Montagmorgen. Schließlich wollte sie alles über Julias Date wissen.
    „Bis in alle Einzelheiten“, fügte sie
hinzu. Julia lachte.
    „Du da ist gar nichts passiert. Wir
haben uns gut verstanden und nur unterhalten. Wir waren ja im Café, haben
später zusammen Abend gegessen, und dann ist jeder von uns nach Hause gefahren.“
Enttäuscht verzog Andrea ihr Gesicht.
    „Wie unromantisch, und sieht er wie dein
Miguel aus?“ Julia nickte versonnen.
    „Sie gleichen sich wie ein Ei dem
anderen. Es ist schon fast unheimlich. Im ersten Moment dachte ich, Miguel
steht vor mir. Aber er ist nun mal Perez.“
    „Seht ihr euch wieder? Wie lange bleibt
er noch in Hamburg?“
    „Ja wir wollen in Verbindung bleiben. Er
hat noch zwei Wochen hier in Deutschland zu tun. Perez arbeitet bei einer
großen Reederei in Lima, die Geschäftsbeziehungen zur Reederei Magnoss in
Hamburg hat. Sie würden ihn gern einstellen, nur Perez ist sich noch nicht
sicher.“ Andrea lächelte.
    „Ist er genau so nett wie Miguel?“
    „Ja, aber wir kennen uns ja erst einen
Tag. Da kann man noch nicht so viel sagen.“ Julia hatte ein schlechtes
Gewissen. Sie hatte sich auf den ersten Blick in Perez verliebt. Schuldgefühle
plagten sie Miguel gegenüber. Sie sagte sich zwar, dass er nicht mehr am Leben
sei, trotzdem. Sie hatte Angst, dass sie diese Gefühle nur hatte, weil Perez
das Ebenbild von Miguel war.
    „Julia? Hallo Julia, Erde an Julia,
kannst du mich hören?“ Julia sah die Kollegin verwirrt an.
    „Entschuldige, was hast du gesagt?“
Grinsend tippte sich Andrea an den Kopf.
    „Er hat dir ganz schön den Kopf verdreht
was?“
    „Quatsch, was sagtest du gerade?“
    „Was für heute Morgen geplant ist?“
    „Wir
haben immer noch nichts von Kummer und Schwarz und der Witwe Kummer gehört“,
meinte Julia plötzlich. „Die müssen doch irgendwo stecken. Sieh doch bitte mal
in die Akte wegen der Adressen. Wir haben doch ihre Personalien aufgenommen,
als wir die Fingerabdrücke von allen genommen haben. Ich gehe in die
Asservatenkammer, die Techniker können ja auch mal etwas übersehen. Ich werde
das Gefühl nicht los, dass die Witwe nicht ganz koscher ist. Sie sagte zwar,
sie würden eine offene Ehe führen, aber wer weiß. Wenn der Partner ständig neue
Frauen anschleppt? Kommst du mit?“ Andrea nickte. Sie war froh, mal vom
Schreibtisch fortzukommen.
    Die Asservatenkammer des LKA lag im
Untergeschoss des Gebäudes. Es war unheimlich hier unten, dunkel, und es roch
moderig. Der Kollege Wolfgang Urban saß vor einer Tür aus Maschendraht und
beschäftigte sich augenscheinlich mit dem Lösen eines Kreuzworträtsels. Die
Asservatenkammer erstreckte sich etwa fünf Meter hinter ihm in die Länge und
vier Meter in die Breite.
    „Hallo

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