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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Julia
gab ihr ein Taschentuch, damit sie ihre Nase putzen konnte.
    „In der Blitzstraße ziemlich weit durch.
Das war früher mal ein Gewerbegebiet, ein rotes Backsteinhaus, im 2. Stock.“ Julia
nickte. Der Polizist, der an der Tür stand, führte das Mädchen ab.
    „Was für ein Tag“, meinte Julia, als
sich die Tür hinter ihnen schloss. „Jetzt wird es Zeit, dass Christian Neumann
auf freien Fuß gesetzt wird.“ Kriminalrat Bose war hoch erfreut, als ihm zu
Ohren kam, dass der Fall Daniel Örtler gelöst war. Er wollte sich sofort um
Neumanns Entlassung kümmern.
    „Ich glaube, Sie haben sich Ihren
Feierabend redlich verdient. Gute Arbeit meine Damen.“ Er schüttelte den beiden
Polizistinnen anerkennend die Hände. Am Abend stießen sie auf den Abschluss des
Falles mit einem Glas Rotwein in ihrer Lieblingskneipe an, obwohl die junge
Gesche den beiden aufrichtig leidtat. Julia wollte am nächsten Tag Kontakt zu
ihren Eltern aufnehmen. Sie mussten ihre Tochter wieder aufnehmen, denn das Mädchen
benötigte dringend die Unterstützung von ihren Eltern und einen guten Anwalt.
    „Möchtest du dabei sein, wenn Thomas mit
der Spurensicherung diesen Conny aufsucht?“, fragte Julia, als sie ihr Glas
zurück auf den Tisch stellte. Andrea verzog das Gesicht und zuckte mit den
Schultern.
    „Du? Ich hab so was noch nie gesehen.
Mir wird so schnell schlecht, da reichte bereits diese Fingerkuppe bei Thomas
in der Rechtsmedizin.“ Julia überlegte.
    „Ich glaube, ich werde ihn mir ansehen.
Nur um sicherzugehen, dass wir auch den Richtigen vor uns haben. Du kannst ja
draußen warten. Ich werde dir dann alles haarklein erzählen.“ Andrea schüttelte
sich.
    „So genau muss ich das nicht wissen.“
Julia amüsierte sich. Sie bezahlten die Rechnung und wollten die Holtenauer
Straße zu ihrem Haus überqueren. Julia hatte eben die Fahrbahn betreten, als
ein blauer Audi auf sie zuschoss. Andrea konnte sie gerade noch auf den Fußweg
ziehen, als der Wagen an ihnen vorbei raste.
    „Das war Philip“, brachte Julia atemlos
hervor. „Ist der jetzt total übergeschnappt?“
    „Hast du ihn erkannt?“, fragte Andrea
ebenso außer Atem. Julia nickte kreidebleich.
    „Er glaubt bestimmt, ich sei an allem
schuld.“
    „Willst du ihn anzeigen?“, fragte Andrea
sie besorgt. Sie schüttelte den Kopf. „Und wenn er es wieder versucht?“
    „Dann wird man weitersehen“, erwiderte
Julia. Das Ereignis ließ Julia an diesem Abend nicht einschlafen. Sie wälzte
sich im Bett herum, bis Perez sich in ihre Träume schlich. Der Gedanke an ihn
machte sie sichtlich ruhiger. Sie nahm sich vor, ihn gleich am nächsten Tag anzurufen.
     
     

Kapitel 36
    Das
Thema Philip sprach Andrea am nächsten Morgen nicht mehr an. Um Julia auf
andere Gedanken zu bringen, brachte sie das Gespräch auf den Fall von David
Sanders.
    „Da habe ich auch schon dran gedacht“,
meinte Julia. „Bevor wir uns aber intensiv damit beschäftigen, müssen wir erst
einmal Conny erlösen. Ich werde nachher Thomas und die Spurensicherung anrufen.
Er wird begeistert sein, wenn er davon hört.“
    „Das glaube ich auch“, erwiderte Andrea.
„Aber er ist nun mal der Mann für solche Fälle.“ Julia grinste.
    „Wo du recht hast, hast du recht.“
Kriminalrat Bose wurde sofort nach Eintreffen der beiden Polizistinnen von
ihnen informiert, dass sie mit dem Rechtsmediziner und dem Team von der Spurensicherung
in die Blitzstraße fahren wollten. Conny würde vermutlich bereits mumifiziert
sein. Die beiden Frauen hatten verabredet, dass Andrea am Auto blieb. Sie hatte
einen empfindlichen Magen und den wollte sie nicht übermäßig belasten. Die
Blitzstraße in Gaarden beherbergte früher eine Vielzahl von Firmen. Heute war
die Straße verwaist, lediglich leer stehende Gebäude befanden sich dort. Unter
ihnen die mehrstöckige Fabrikhalle, von der Gesche gesprochen hatte. Julia
schlüpfte in ein weißes Ganzkörperkondom mit Handschuhen und Mundschutz.
Genauso sah der Rest der Truppe aus, die aus ihren Autos stiegen und das rote
Backsteingebäude im Gänsemarsch betraten. Sie stiegen die Stufen in den 2.
Stock hoch, wo ihnen schon der penetrante Gestank nach Verwesung und getrocknetem
Blut entgegenschlug. Julia presste sich den Handrücken auf die Nase. Sie sahen
ihn sofort, mussten nur dem starken Geruch nachgehen. Julia blieb etwa einen
Meter von dem Toten entfernt stehen. Der Körper war bereits in den
Verwesungszustand übergegangen. Die Haut schimmerte marmoriert.

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