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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Leuten auf einer Decke, am Boden vor einer Bank. Ein Jugendlicher
hatte seine Haare grün gefärbt und sie zu einem Irokesenschnitt abrasiert. Ein
anderer hatte Rasterzöpfe. Es war eine bunte Gruppe, die da auf dem Boden saß.
    „Komm, das Mädchen sehen wir uns mal
genauer an. Ich habe da so ein Gefühl.“ Sie bewegten sich langsam auf die
Gruppe zu, um kein Aufsehen zu erregen. „Hallo“, sagte Julia und wedelte dabei
mit ihrem Dienstausweis. „Wir sind von der Polizei, wie ihr vielleicht schon
gesehen habt.“ Die Jugendlichen schienen in keiner Weise beeindruckt. Sie
blieben ‘cool‘.
    „Wie heißt du?“, fragte sie das Mädchen,
das ihr sofort aufgefallen war. Diese machte keine Anstalten sich zu bewegen.
„Kannst du bitte mal aufstehen, wenn wir mit dir sprechen?“ Langsam erhob sie
sich und blies Julia ihren Zigarettenrauch in das Gesicht. Julia tat
gleichgültig. „Hast du einen Ausweis?“ Das Mädchen bückte sich aufreizend, um
an ihre Tasche zu gelangen und ließ ihr schwarzes Spitzenhöschen sehen. Sie
hielt Julia einen speckigen, verbeulten Ausweis vor die Nase. Am liebsten hätte
sie ihre Latexhandschuhe vorher angezogen, bevor sie nach dem Schein griff. Sie
las den Namen und musste sich beherrschen, um nicht einen Freudenschrei
auszustoßen. Stattdessen zeigte sie ihn ihrer Kollegin. Andrea lächelte. Das
Mädchen hieß Gesche Vogler und wohnte in Düsternbrook.
    „Gut Gesche, dann begleite uns bitte mal
zum Landeskriminalamt. Wir haben da ein paar Fragen an dich, deinen Freund
Conny betreffend. Die erste Frage, die ich habe, kann ich dir gleich hier stellen.
Wie heißt Conny mit Nachnamen?“ Das Mädchen drehte sich um und wollte gerade
das Weite suchen, als sie rein zufällig über Andreas Fuß stolperte. Julia
grinste und nickte anerkennend.
    „Vergiss deine Tasche nicht. Könnte ja
sein, dass du länger unser Gast bist“, meinte Julia betont freundlich. Andrea
setzte sich mit ihr auf die Rückbank.
    „Sie können mir gar nichts beweisen“,
schnaubte Gesche. „Kann ich ‘ne Zigarette haben?“
    „Nein“, erwiderte Andrea kurz
angebunden. „Rauchen verboten.“ Julia versuchte einzulenken.
    „Vielleicht später, wenn du kooperativ
bist.“
    „Was soll das denn heißen? Sie können
mit mir deutsch sprechen“, kam von der hinteren Sitzbank. Julia musste sich das
Lachen verkneifen.
    „Ich meinte, wenn du uns das erzählst,
was wir hören wollen.“
    „Ich weiß nichts.“ Damit war die
Kommunikation fürs Erste beendet. Im LKA brachten sie Gesche ins Verhörzimmer.
Julia gab Kriminalrat Bose Bescheid, dass sie einen Gast hätten, für den sie
das Verhörzimmer benötigten. Julia stellte das Aufnahmegerät vor das junge
Mädchen und stellte es an. Sie nickte Andrea aufmunternd zu. Die schüttelte den
Kopf. Diese Vernehmung sollte ruhig Julia übernehmen.
    „So Gesche möchtest du uns nun erzählen,
wie Conny mit Nachnamen heißt?“
    „Glanz hieß er.“ Julia hakte nach.
    „Hieß er? Ist er tot? Vor gar nicht
langer Zeit hattest du mit einem Kollegen von uns gesprochen. Erinnerst du
dich?“ Gesche senkte den Kopf. „Du hast ihm erzählt, dass Conny einen Mann
getötet hat.“ Immer noch herrschte eisiges Schweigen.“ Die beiden Polizistinnen
konnten sehen, wie Gesche mit sich kämpfte. Auf einmal traten Tränen in die
Augen des Mädchens.
    „Conny ist tot. Er hatte schreckliche
Schmerzen, nachdem dieser Irre ihm die Fingerkuppe abgebissen hatte. Es hat wie
verrückt geblutet. Wir wussten nicht, was wir machen sollten.“
    „Warum seid ihr nicht in ein Krankenhaus
gefahren?“, warf Julia ein. Gesche schüttelte aufgewühlt ihren Kopf.
    „Da hätten Sie uns doch gleich
geschnappt. Ich bin mit ihm zu dem alten Fabrikgelände in der Blitzstraße
gefahren. Dort übernachten wir manchmal. Er hatte sich auf seine Matratze
gelegt und ich habe ihm Schmerztabletten gegeben. Die reichten nicht aus. Er
schrie vor Schmerzen. Ich bin los, weil er mich angefleht hatte, ihm mehr Stoff
zu besorgen. Ich ließ ihn ungern zurück, machte mich aber dann doch auf den Weg
zum Bahnhof. Wir kennen da jemand, der immer was da hat. Ich hatte noch 20
Euro, die hab ich ihm gegeben. Als ich zurückkam, lag Conny im Sterben. Seine
ganze Hand war geschwollen und der Finger war kaum noch zu erkennen. Er flehte
mich an, ihm etwas von dem Stoff zu geben. Ich tat etwas auf einen kleinen
Spiegel und gab es ihm, sodass er es mit einem Strohhalm durch die Nase
hochziehen konnte. Danach fiel sein Kopf

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