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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sie nur mal kurz vor die Tür gegangen.«
    »Ich habe einen schnellen Blick in einige der anderen Häuser geworfen«, sagte Green. »Dort sieht’s genauso aus. Wie viele Leute leben hier normalerweise?«
    »Etwa vierzig.«
    »Wo könnten sie stecken?«
    Nighthawk ging das kurze Stück zum Seeufer, blieb stehen und lauschte dem leisen Plätschern der Wellen.
    Dann deutete er auf die andere Seite des Sees. »Dort drüben vielleicht?«
    Green folgte seinem ausgestreckten Arm und kniff die Augen zusammen. »Wie kommst du darauf?«
    »Meine Mutter hat geschrieben, dort gingen seltsame Dinge vor. Wir müssen uns vergewissern.«
    »Was für seltsame Dinge?«
    »Sie sagte, es würden bei Tag und Nacht große Hubschrauber landen und Material entladen. Als die Männer des Dorfes einen Blick darauf werfen wollten, wurden sie von den Wachposten verjagt. Dann tauchten eines Tages Kerle mit Gewehren im Dorf auf und schauten sich um. Sie haben niemandem etwas getan, aber meine Mutter glaubte, sie würden zurückkommen.«
    »Wäre es nicht besser, die Behörden zu unterrichten? Die könnten jemanden per Flugzeug herschicken.«
    »Ich glaube nicht, dass uns genug Zeit bleibt«, sagte Nighthawk. »Der Brief ist mehr als zwei Wochen alt.
    Außerdem liegt Gefahr und Tod in der Luft, das kann ich spüren.«
    Green erschauderte. Er steckte mitten in der Wildnis fest, und die einzige Person, die ihn von hier wegbringen konnte, redete wirres Zeug.
    Ben spürte die Nervosität seines Freundes und lächelte.
    »Keine Angst, ich verwandle mich nicht in einen meiner Vorfahren. Das mit der Polizei ist eine gute Idee. Ich würde mich aber besser fühlen, wenn wir zuvor mal da drüben nachsehen könnten. Na, komm schon.«
    Sie kehrten zu dem Hügel zurück, den sie kurz zuvor überquert hatten, und kamen an einen natürlichen Felsüberhang. Nighthawk räumte einige Zweige beiseite, die eine Öffnung verdeckten. Dahinter lag auf einem schlichten Gestell kopfüber ein Kanu aus Birkenrinde. Ben strich mit der Hand über die glänzende Außenhaut.
    »Ich habe es selbst gebaut und dabei nur traditionelle Materialien und Techniken benutzt.«
    »Es ist wunderschön«, sagte Green. »Wie in
Der letzte Mohikaner

    »
Besser.
Ich bin darin über den ganzen See gefahren.«
    Sie zogen das Kanu zum Ufer, aßen Dosenfleisch zu Abend und ruhten sich aus, während sie darauf warteten, dass die Sonne untergehen würde.
    Bei Anbruch der Dämmerung warfen sie ihre Rucksäcke in das Boot, schob es ins Wasser und fingen an zu paddeln. Als sie sich dem anderen Ufer näherten, war es bereits dunkel. Dann stieß das Kanu gegen ein festes Hindernis.
    Nighthawk glaubte, sie seien auf einen Felsen aufgelaufen, und streckte die Hand aus. »Es ist eine Art Metallkäfig. Wie eine Köderfalle.« Er ließ den Blick über das Wasser schweifen. »Hier sind überall welche. Ich rieche Fisch, jede Menge. Es muss so etwas wie ein Zuchtbetrieb sein.«
    Sie suchten sich eine Lücke in der Barriere und steuerten aufs Ufer zu. In den Käfigen bewegte sich etwas mit lautem Plätschern. Bens Fischzucht-Theorie schien zu stimmen.
    Schließlich erreichten sie das Ende eines schwimmenden Piers, der in Knöchelhöhe von trüben Lampen erleuchtet wurde. An einigen seitlich abzweigenden Stegen lagen mehrere Jetskis und Motorboote sowie ein großer Katamaran vertäut, in dessen Mitte ein Förderband verlief.
    Nighthawk vermutete, dass damit die Käfige zu Wasser gelassen wurden.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Green, zog bei allen Motorfahrzeugen die Zündschlüssel ab und warf sie in den See. Dann versteckten sie das Kanu zwischen den anderen Booten und breiteten eine Plane darüber.
    Der Pier mündete am Ufer in einen Asphaltweg, der weiter landeinwärts führte. Nighthawk und Green beschlossen, lieber im Schutz der Bäume vorzustoßen.
    Nach einigen Minuten gelangten sie an eine breite Schneise, die von einem großen Bulldozer zu stammen schien. Sie folgten dem Verlauf der Lichtung und stießen auf zahlreiche Lastwagen und Arbeitsmaschinen, die in ordentlichen Reihen hinter einem riesigen Lagerhaus standen. Als sie um eine Ecke des Gebäudes spähten, sahen sie eine große gerodete Freifläche vor sich, die von einem Kreis aus tragbaren Halogenstrahlern taghell erleuchtet wurde. Raupenfahrzeuge ebneten das Gelände ein, und mächtige Straßenbaumaschinen legten Teerbahnen an. Arbeitstrupps strichen mit Schaufeln den heißen Asphalt glatt, der daraufhin von einer Dampfwalze planiert

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