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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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ihre Fingerknöchel.
    »Ich werde die ganze Zeit bei Ihnen sein«, versicherte er ihr.
    »Irgendwann muss ich ja sowieso wieder dorthin. Früher oder später.«
    Ihre Stimme offenbarte jetzt, wie angespannt sie war.
    »Das stimmt. Aber jetzt können wir uns viel Zeit lassen. Nur dass Sie das wissen«, erläuterte Peter Berg. »Sind Sie bereit?«
    Sie nickte, woraufhin beide aus dem Auto stiegen. Er schloss ab und ließ seinen Blick die Hausfassade hinaufgleiten, was ihm unmittelbar ein Gefühl verlieh, als verbargen sich viele Gesichter hinter den Gardinen.
    »Tja. Was halten Sie davon, wenn wir ganz am Anfang beginnen?«, schlug er vor.
    »Wo genau, dachten Sie?«
    »Vielleicht im Treppenhaus? Oder was meinen Sie? Vielleicht eher bei Ihnen in der Wohnung? Dann können wir rekapitulieren, wie Sie mit dem Wäschekorb nach unten gegangen sind.«
    Ihr Gesicht erstarrte. Sie schaute stumm auf die rote Ziegelfassade.
    »Das war nur ein Vorschlag«, sagte er irritiert. »Sie bestimmen.«
    Sie standen immer noch auf dem Gehweg.
    »Wir können im Treppenhaus anfangen«, nickte sie.
    Peter Berg wandte sich dem schmalen Gang zum Hof zu, der zwischen dem Gebäude und dem Nachbargrundstück hindurchführte.
    »Ladies first«, sagte er und beschrieb eine Geste mit seinem Arm.
    Astrid Hård ging mit zögernden Schritten vor ihm her. Sie überquerten den Hof mit dem Kopfsteinpflaster, die Tür zur Werkstatt stand offen, und Geräusche von Hammerschlägen hallten zwischen den Hauswänden wider.
    Das Einzige, was daran erinnerte, dass hier vor kurzem ein Mensch zu Tode misshandelt worden war, waren die blau-weißen Bänder, die nach wie vor schlapp vom Geländer der Kellertreppe herabhingen.
    Sie stiegen die Stufen der Steintreppe hinauf, die sich dort befand, wo die beiden Gebäudeteile aneinander grenzten, und kamen zu einer grün gestrichenen Haustür, durch die man in ein Treppenhaus oder eher in einen Kücheneingang gelangte, der zu den südlichen und östlichen Wohnungen führte. Ein paar Meter rechts von der Tür befand sich die Treppe, die direkt vom Hof in den Keller führte.
    Es roch nach Essensdünsten. Aus den oberen Wohnungen war dumpfer Lärm zu hören. Von irgendwoher vernahm man schwaches Klaviergeklimper.
    »Also«, begann Peter Berg, als sie sich im Treppenhaus befanden. »Bleiben Sie hier ruhig ein wenig stehen und versuchen Sie nachzuspüren.«
    Sie blickte die Steintreppe hinab.
    »Sie können auch gerne laut denken«, forderte er sie auf.
    »Hier habe ich eigentlich noch nichts Besonderes empfunden. Na ja, außer dass ich an dem Tag ein wenig gestresst war. Wie immer, kann man sagen. Ich versuchte mich mit dem Wäschekorb unterm Arm zu beeilen«, sagte sie und zeigte in Richtung der Treppe. »Er war nämlich schwer, und der eine Griff ist abgegangen, sodass ich ihn an der Kante festhalten musste. Dann lief ich also hier hinunter und hoffte die ganze Zeit, dass in der Zwischenzeit keiner die Maschinen belegt hatte. Es war ja Freitag. Vielleicht hatte jemand früher Dienstschluss und den Moment abgepasst, um sie mir direkt vor der Nase wegzuschnappen, ging mir durch den Kopf. Der Gedanke daran machte mich ganz verrückt.«
    Die ersten paar Schritte stieg sie zögerlich die Treppe hinunter, dann arbeitete sie sich weiter voran, bis sie vor der verschlossenen Tür zum Keller stand. Peter Berg folgte dicht hinter ihr.
    »Ja, dann kam ich also hier an …«
    Sie hielt inne.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Sie griff sich mit der Hand an den Hals.
    »Mein Herz klopft wie wild.«
    »Das ist nicht verwunderlich.«
    Er ließ sie etwas zur Ruhe kommen.
    »Haben Sie übrigens den Schlüssel dabei?«, wollte er wissen.
    Sie nickte.
    »Es ist derselbe wie für die Wohnung.«
    »Okay. Möchten Sie, dass ich aufschließe?«
    Sie schüttelte den Kopf, wobei sie seinem Blick auswich, und nahm den Schlüssel aus der Jackentasche. Schloss auf und drückte die schwere Eisentür mit ihrer Schulter auf.
    Der Kellergang lag im Dunkeln, abgesehen von dem schwachen Tageslicht, das durch ein kleines Fenster in der Tür fiel, die direkt zum Hof hinausführte.
    Sie blieben stehen. Wechselten nicht viele Worte. Die ganze Zeit über bemühte sich Peter Berg, sie nicht zu hetzen.
    »Erinnern Sie sich, ob das Licht an war?«, fragte er.
    »Ich habe es angeschaltet. Da bin ich mir ganz sicher«, antwortete sie und drückte auf den roten Lichtschalter. »Aber ein wenig Licht drang auch aus der Waschküche. Es war nicht so dunkel wie heute, und dort

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