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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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Ich will erst darüber nachdenken. Ich rufe Sie an.«
    Völlig erschlagen ließ ich mich auf das Hotelbett fallen. Lauria hatte gesagt, sie würde anrufen.
    Nach einer Stunde schwieg das Telefon noch immer.
    Ich rief bei mir zu Hause an, in der Hoffnung, Jake zu erwischen. Es ging aber nur der AB an. Ich hinterließ eine Nachricht, rief sein Handy an und hinterließ auch dort eine Nachricht.
    Mein Kopf war zu. Genau wie meine Nase. Ich brütete eine Erkältung aus.
    Ich schluckte eine Handvoll Vitamine, nahm eine heiße Dusche und brachte mein einsames Ich zu unchristlich früher Stunde ins Bett.
    Ich träumte von Reen.
    Es war kein schöner Traum.
    Ein Summen ließ mich aus dem Schlaf schrecken. Ich sah auf die Uhr. Erst elf. Wieder summte es, und ich schlüpfte aus dem Bett und in meine Kleidung.
    Vielleicht war es ja Lauria, die mir sagen wollte, dass die Sache mit Maynard am nächsten Tag klarging.
    Durch den Türspion sah ich einen Zimmerkellner mit einem Tablett, der mit dem fbi -Wachhund dieser Nacht diskutierte.
    Der Agent fing an, den Kellner abzutasten, und das Tablett begann, gefährlich zu schwanken.
    Ich blinzelte. Der Kellner war Jake. Kein Wunder, dass der Agent ihm auf die Pelle rückte. Er sah genauso wenig nach einem Kellner aus wie ich nach einer Turnerin.
    Ich riss die Tür auf.
    »Alles okay«, sagte ich zu dem Agenten. »Ich kenne den Mann aus Washington. Er ist mein Freund.«
    »Keine Besucher«, sagte der Agent. »So hat man mir gesagt.«
    »Melden Sie es Special Agent Lauria. Und sagen Sie ihr, er wäre mein Freund, der Künstler.«
    Der Agent hielt Jake, dessen selbstgefällige Miene ihn aufbrachte, weiter fest, während er in sein Handy flüsterte. Er beendete das Gespräch und ließ Jake mit einem Schubs los.
    »Damit das klar ist, Freundchen«, sagte er zu Jake. »Ich habe die Tür jede Sekunde im Blick. Wenn der Lady was zustößt, bist du Hackfleisch. Hast du damit ein Problem?«
    »Verpiss dich«, sagte Jake lächelnd und betrat mein Zimmer.
    Ich schloss die Tür und warf mich in seine Arme.
    Seufzend tauchten wir nach einem langen, feuchten Kuss wieder auf.
    »Dieser Undercover-Mist gefällt mir gar nicht, Tal.«
    Ich fing an zu kichern.
    »Das sagt der Richtige.«
    Er sah an sich herunter. »Ich seh gut aus in Uniform, nicht?«
    Ich umschlang seine Taille. »Wie geht’s Penny?«
    »Die ist total verrückt nach mir.«
    »Wie süß. Du bist einfach absolut schrecklich. Aber du hast mir gefehlt.«
    »Du mir auch. Ich hab niemanden, der an mir rumnörgelt. Ganz schön einsam.«
    Ich hob eine der Warmhalteglocken auf dem Tablett hoch. »Halb gegessene Schweinekoteletts?«
    »Die hab ich einfach vor einer anderen Tür stibitzt.« Er nahm meine Hände und führte mich zum Bett.
    Ich wollte ihn küssen, doch er hielt mich an den Schultern fest. »Was?«
    »Der Grund, warum ich gekommen bin …«, sagte er. »Es ist etwas passiert …«
    Mist. Sein Gesicht war hart geworden, und seine Augen erinnerten an einen traurigen Welpen. Er kaute auf einem Zipfel seines Schnurrbartes.
    »Es ist wieder jemand tot, stimmt’s?«, sagte ich. »Der Schnitter hat eine weitere Frau umgebracht? Meinst du das?«
    Er schüttelte den Kopf. »Deine Freundin Mrs Cheadle ist gestorben.«
    »So ein Quatsch.« Ich schob ihn weg. »Ich habe sie doch gestern noch besucht. Sie ist auf dem Wege der Besserung. Himmel. Er war da, stimmt’s?«
    »Niemand war bei ihr, Tal. Ich war in deiner Wohnung, als das Krankenhaus angerufen hat. Die Schwester war sehr freundlich. Sie sagte, Mrs Cheadle sei vor einigen Stunden entschlafen.«
    »Er war’s. Ich bin sicher, er …«
    »Nein. Ich habe gefragt, ob noch jemand bei ihr war, nachdem ihre Nichte gestern aufgebrochen war. Die Schwester meinte, dass ein Typ namens Bones entweder an ihrem Bett gesessen oder durchs Fenster der Tür hereingeschaut hätte. Er ist nicht von ihrer Seite gewichen, nachdem du da warst. Er hat das Pflegepersonal auch verständigt. Sie hat aufgehört zu atmen. Und dann konnte man sie nicht mehr wiederbeleben. Das ist alles.«
    Ich plumpste aufs Bett und wischte mit dem Handrücken die Tränen fort. »Sie ist nicht tot! Das kann nicht sein. Bitte. Sie meinte, sie fühlt sich schon besser. Ich habe sie doch gesehen. Es ging ihr besser. Wirklich.«
    Jake hielt mich im Arm, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen. Dieses Schwein hatte sie umgebracht. Vielleicht nicht heute. Aber er hatte sie sehr wohl umgebracht, indem er ihr diese gottverdammten Bienen

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