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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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Jahren alt waren, was zu Jarvis’ Profil passte. Abgesehen davon erfuhr ich wenig Neues, nur, dass alle den hauseigenen Fotografen Harv Britt mochten, obwohl er außergewöhnlich ruhig war, und dass sie nicht so gut auf Britts Assistenten zu sprechen waren, der sich das Büro weiter hinten mit Ellsworth teilte, wenn er nicht gerade mit Britt unterwegs war.
    Das alles kam mir reichlich nutzlos vor, und die Eintönigkeit von Ablage und Telefondienst ließen mir viel zu viel Zeit, um über Mrs Cheadle nachzudenken. Ich war an diesem Abend mit dem Füttern der Katzen an der Reihe, und im Geiste nahm ich mir vor, eine neue Unterkunft für sie zu finden.
    Case rief mich einmal unter irgendeinem Vorwand an, als ich gerade das Archiv im Keller durchging. Ich sagte ihr, dass ich wenig in Erfahrung gebracht hatte.
    Ich fragte sie noch einmal, wer die Story mit den Obdachlosen fotografiert hatte. Sie sagte, es sei Britt, der hauseigene Fotograf, gewesen. Ich stellte sicher, dass Lauria davon erfuhr.
    Erschöpft und voller Sehnsucht nach dem mgap und seinen Leuten kehrte ich in die Stadt zurück.
    Nach einem Zwischenstopp in Mrs Cheadles Wohnung ging ich ins Hotel. Ich rief Dave Haywood an, tat so, als meldete ich mich von einer weit entfernten Insel und besprach mit ihm die Trauerfeier für Mrs Cheadle, die stattfinden sollte, sobald die Rechtsmedizin ihre Leiche freigab. Er fragte, warum sie im Kummerladen gelandet sei, und ich erklärte ihm, dass ihr Tod als Mord eingestuft wurde. Als wir aufgelegt hatten, war ich erneut angewidert von den ständigen Lügen über meinen Verbleib, die ich Freunden und Angehörigen auftischte.
    Wie hielten Undercoverermittler das nur aus? Wie lange würde ich es aushalten? Dann fiel mir wieder ein, dass ich ja zugestimmt hatte, mich abends mit Kranak zu treffen. Eine dumme Idee von mir, soviel war sicher.
    Kranak klopfte Punkt sieben Uhr an meine Zimmertür. Er war nicht allein. Gert und Veda kamen hinter ihm hereinspaziert.
    Gert fühlte sich sichtlich unbehaglich, Veda sah resigniert aus und Kranak geradezu aufgekratzt.
    »Du weißt, wer ich bin«, sagte ich zu Kranak.
    »Oh ja.« Unausgesprochen blieben die Worte »Ich werde dich umbringen, sobald wir allein sind«.
    Veda setzte sich neben Kranak an den kleinen Tisch, von wo man einen schönen Blick auf den Hafen hatte. Gert setzte sich lieber auf den Boden als neben mich aufs Bett.
    Ich kam mir vor, als stünde ich vor Gericht.
    »Gert ist dahintergekommen«, sagte Veda. »Besser, du erzählst ihnen alles.«
    Das tat ich. Die Gesichter am Mount Rushmore waren lebendiger.
    Als ich fertig war, standen sie auf, um zu gehen.
    »Kommt schon, Leute«, rief ich. »Sagt doch was.«
    Veda ging kopfschüttelnd hinaus, gefolgt von Gert und ihrer ewigen Kaugummiblase. Kranak drehte sich in der Tür um und ballte die Hände so fest, dass sich die Knöchel weiß abzeichneten.
    »Konntest du mir nicht vertrauen.« Sein trauriger Blick verriet, wie tief enttäuscht er war.
    »Rob, ich …«
    Leise zog er die Tür hinter sich zu.
    Das ganze Wochenende über fühlte ich mich total mies, während wir Dossiers über die Angestellten von Magazine Media Resources zusammentrugen.
    Wir erfuhren, dass der Beitrag über die Obdachlosen und Della von Anfang an Britts Idee gewesen war. Nicht unüblich. Seinen Assistenten Steve Vellner mochten die Bürokollegen nicht. Anscheinend hatte Vellner häufig Schwierigkeiten, seine Kreditkartenrechnungen zu begleichen. Jim Spinelli war der Art Director und hatte etwas von einer Primadonna. Und schließlich gab es noch Mark Ellsworth, den Grafiker, der für alle Zeitschriften arbeitete, genau wie Britt und Spinelli.
    Das fbi hatte jedem der Angestellten einen Agenten zugeteilt, egal ob männlich oder weiblich. Doch wir konzentrierten uns auf die vier Männer, auch wenn Ellsworth zu groß für unseren Killer zu sein schien.
    Ich hoffte, dass die Infos über einen dieser Männer wie eine rote Fahne wirkten, die anzeigte, dass ER es war.
    Das passierte nicht.
    Ich sehnte mich nach Jake, und gleichzeitig verdross es mich, dass ich den Typ mehr und mehr brauchte. Lauria bestand darauf, dass Jake nicht noch einmal im Hotel aufkreuzte. Als Grund gab sie meine Sicherheit an. Ich gab ihr recht. Allerdings war es meine emotionale Sicherheit, die mir Kummer bereitete, wenn es um Mr Beal ging. Rief ich ihn an, nörgelte ich herum und gab ihm eine Million Anweisungen wegen Penny, von denen er jede Einzelne bereits kannte.
    Kranak ging mir

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