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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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herumspielte.
    »Magazine Media Resources«, meldete sich eine muntere Frauenstimme.
    Ich zuckte zusammen. Dieser Name … Ich konnte den Gedanken nicht zu Ende denken. »Hi. Mein Name ist Emma Nash. Ich versuche, einen Artikel zu finden, in dem eine Freundin von mir vorkam.«
    »Dazu muss ich wissen, in welcher unserer fünf Publikationen er erschienen ist, wann er veröffentlicht wurde und auch, welche Überschrift er hatte.«
    »Inside Photographer heißt die Zeitschrift, glaube ich. Ich weiß nicht, wann der Artikel veröffentlicht wurde, aber es ging darin um Obdachlose.«
    »Tut mir leid. Die Informationen reichen für mich nicht aus, um ihn zu finden. Aber ich könnte Ihnen die Telefonnummer von Jenny Case geben. Sie ist die zuständige Redakteurin. Sie wird es wissen.«
    »Können Sie mich nicht einfach durchstellen?«
    »Unsere Redakteure arbeiten von zu Hause aus.«
    Ich kritzelte Case’ Nummer auf einen Zettel. Als ich sie erreichte, sagte ich mein Sprüchlein auf. Daraufhin herrschte Schweigen.
    »Miss Case?«, sagte ich.
    »Äh, ja. Wann haben Sie den Artikel gesehen?«
    »Genau genommen hat eine Freundin mir davon erzählt. Er dürfte vor einigen Monaten erschienen sein. Ich kann auch nur raten. Das ist das Problem.«
    »Schon klar. Und wenn ich Sie richtig verstehe, suchen Sie nach einem Bild aus diesem Artikel?«
    Die autoritäre Stimme der Frau war härter geworden. Laurias Blick besagte, dass ich dabei war, es zu vermasseln. »Von einer Freundin von mir. Della Charles. Sie wird in dem Artikel erwähnt.«
    »Und warum wollen Sie das Bild haben?«
    Lauria berührte meine Hand und formte stumm die Worte Sagen Sie ihr die Wahrheit.
    Ich zögerte, dann münzte ich Laurias Anweisung einfach um. »Meine Freundin Della Charles ist tot. Ich hätte gern dieses Foto von ihr. Als eine Art Erinnerung, verstehen Sie?«
    Die Stimme der Redakteurin wurde weicher. »Das tut mir leid. Entschuldigen Sie, dass ich so misstrauisch war. Wir erleben zurzeit einen ziemlich hitzigen Konkurrenzkampf mit einem anderen Fotomagazin. Nehmen Sie’s mir nicht übel. Aber wissen Sie, Miss Nash, das Seltsame daran ist, dass die Geschichte über die Obdachlosen zwar ursprünglich für die Oktoberausgabe vorgesehen war, aber verschoben wurde. Nicht unüblich, wenn ein Stück zeitlich nicht passt. Der Artikel ist noch nicht in Druck gegangen. Er ist jetzt für die Aprilausgabe von Inside Photographer geplant. Und diese Ausgabe ist noch in der Druckvorstufe. Das aktuelle Magazin erreicht die Abonnenten erst in drei Wochen.«
    Noch nicht veröffentlicht. »Nur, damit ich das richtig verstehe, Miss Case. Einzig jemand aus der Redaktion von Inside Photographer kann also bisher das Bild meiner Freundin für den geplanten Artikel gesehen haben?«
    »So ziemlich. Wir haben hier fünf Fachzeitschriften. Also können die Macher eines jeden davon den Artikel gesehen haben. Sie sagten, Sie wollten nur das Bild Ihrer Freundin?«
    »Das ist alles ziemlich kompliziert. Können Sie mir ein bisschen was über Dellas Artikel erzählen?«
    Case meinte, es handele sich dabei eher um einen Foto-Essay denn um einen ausführlichen Artikel. Der Titel lautete, »Sie glauben, Sie kennen die Obdachlosen?«. Sie konnte sich nicht erinnern, wer die Fotos gemacht hatte. Ich bat Case um ein Treffen und darum, unser Gespräch bitte niemandem gegenüber zu erwähnen.
    »Da ist doch eindeutig mehr dahinter, als Sie mir erzählen«, sagte sie.
    »Ja. Schwerwiegende Dinge, von denen ich nicht am Telefon reden kann. Ich würde Sie gerne heute treffen und den Artikel sehen, falls Sie eine Kopie davon haben.«
    »Habe ich«, sagte sie, und ihre Stimme klang kalt. »Ich kann Sie um zwei in unserem Büro treffen.«
    Ich sah zu Lauria, die den Kopf schüttelte und mir bedeutete: »Nicht da.«
    »Wie wäre es mit einem Ort, wo ich eine Kleinigkeit essen könnte?«, sagte ich.
    Case schlug einen Coffeeshop vor. »Ich möchte offen sein, Miss Nash. Mir gefällt nicht, worum Sie mich da bitten und wie Sie es tun. Bitte bringen Sie einen Ausweis mit und auch eine bessere Erklärung für dieses ›Mantel und Degen‹-Drama, sonst bekommen Sie nichts von mir.«
    Als ich auflegte, tippte Lauria eifrig auf ihrem Laptop.
    »Wenn ich das richtig verstehe, Kathleen«, sagte ich, »dann muss der Schnitter mit einer dieser fünf Publika-tionen von Magazine Media Resources in Verbindung stehen. Sonst hätte er den Artikel über Della nicht sehen können. Entweder, er arbeitet dort, hat

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