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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
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Klinik Seven Guards. Von den Verdienstmöglichkeiten, aber vor allem von der Größe des Werks angelockt, folgten mir einige der Wissenschaftler auf die Ranch.
    Schon bald reichten die Kapazitäten dort nicht mehr aus. Doch amerikanisches Territorium war nur bedingt für ein Geheimlabor mit den benötigten Ausmaßen geeignet. Ich benötigte ein großes Areal, das gut gesichert war und nahe der Grenze zu den Vereinigten Staaten lag. Die Wüste von Juárez erwies sich als geeignet, zumal diskrete Vereinbarungen mit den Behörden des Staates Chihuaha getroffen werden konnten.
    Endlich standen mir alle erforderlichen Mittel zur Verfügung.
    Der Rest ist nur noch eine Frage der Zeit, meine Geliebte. Der Zeit.
    Dich habe ich nicht retten können, und der Mann, der ich einst war, ist mit Dir gestorben. Ich habe Dich nur um dieses Werks willen überlebt, entstanden aus unserer Liebe, die bis in alle Ewigkeit fortbestehen wird. Dir weihe ich jede Sekunde dieses Lebens, um für alle Zeit das zu bezwingen, was uns einst getrennt hat. Dir widme ich meine schlaflosen Nächte, bevölkert von den Schatten jener Männer und Frauen, die ihr Leben in den Dienst des höchsten Gutes gestellt und sich geopfert haben.
    Und hiermit schwöre ich Dir: Keiner von ihnen ist umsonst gestorben. Denn für Dich werde ich den Tod bezwingen.
    Wir werden ihn besiegen, meine Geliebte.
     
     
    Grelles Licht erhellte plötzlich das dämmrige Zimmer, und Maschinengewehrsalven ließen die Wände erzittern.
    Eine metallische Stimme brüllte Befehle in ein Megafon:
    »Das Gebäude ist umstellt, das Viertel abgeriegelt. Kommen Sie alle mit erhobenen Händen heraus, oder dieses Haus wird dem Erdboden gleichgemacht.«
    Ann sah, wie Jeff und Raúl einen Blick wechselten. Es gab kein Entkommen.
    »Wir müssen wohl oder übel gehorchen«, meinte Jeff.
    Er legte seine Waffe auf den Boden und drehte sich zur Tür.
    »Ich kann Guillermo nicht hierlassen«, sagte Teresa und holte das schlafende Kind. Die vier gingen hinaus, Raúl als Letzter.
    »Es sind Polizisten«, meinte Ann hoffnungsfroh. »Und Militärs.«
    Jeff lachte höhnisch.
    »Schlimmer hätte es nicht kommen können.«
    Das kleine Haus wurde von rund dreißig schwer bewaffneten Männern in Uniform belagert. Zwei Raketenwerfer waren auf das Gebäude gerichtet. Ein kleiner schnurrbärtiger Mann mit dunklem Teint kam auf sie zu und deutete auf Jeff, Ann und Raúl.
    »Ihr da kommt mit uns.«
    »Wir sind amerikanische Staatsbürger«, begann Ann, »und …«
    Eine schallende Ohrfeige ließ sie verstummen.
    »Wenn du noch einmal das Maul aufmachst, puta , schieß ich dir in die Eierstöcke.«
    Zitternd vor Schmerz und unterdrückter Wut drehte sich Ann zu Jeff. Die Zähne fest zusammengebissen, warf dieser dem Mann einen eisigen Blick zu. Der Kommandant des Trupps war kein Militär. Das war nicht die Uniform eines mexikanischen Offiziers, sondern eines Milizionärs. Auf der Brusttasche prangte sein Name: MENDOZA.
    Er bellte einen Befehl. Man stieß sie auf einen Kastenwagen zu. Rundherum standen Uniformierte, die die herbeieilende Nachbarschaft zurückdrängten.
    Mendoza wandte sich an Teresa. In ihren Armen blinzelte Guillermo verschreckt.
    »Dich, meine Schöne, würde ich nur zu gerne mitnehmen, um mich höchstpersönlich um dich zu kümmern. Doch du bist im Viertel bekannt, man würde Fragen stellen … Also bleibst du hier, aber hör mir gut zu.« Der Anführer der Miliz legte einen Finger unter Teresas Kinn und zwang sie, zu ihm aufzusehen. »Offiziell, so wird es zumindest in der Zeitung stehen, haben wir drei gefährliche Verbrecher gefangen genommen. Wenn du auch nur ein Wort sagst, holen wir uns deinen Sohn, und dann wirst du ihn nie wiedersehen. Entiendes  – hast du mich verstanden?«
    Stumm nickte die junge Frau.
    Im Kastenwagen legte man den drei Gefangenen Augenbinden und Handschellen an, die man dann an eine Metallstange kettete.
    Der Wagen fuhr los.
    Die Fahrt durch die Wüste schien kein Ende zu nehmen, bis sie endlich das Areal mit dem Geheimlabor erreichten, von dem Raúl ihnen berichtet hatte. Dort wurden Jeff und Ann von ihm getrennt. Man schleifte sie durch lange Gänge und beförderte sie in ein Zimmer, wo man ihnen Augenbinden und Handschellen abnahm. Sie standen in einem Büro mit einem schweren Mahagonitisch und Regalen, in denen sich Unmengen von Akten aneinanderreihten. Gleich darauf betrat ein Mann in einem weißen Kittel den Raum. Jeff und Ann sahen sich verblüfft an.

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