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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
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Nachdem sie sein Foto im Zuge der Ermittlungen bereits unzählige Male gesehen hatten, erkannten sie sofort, dass ihnen Steve Buchanan gegenüberstand.
    Professor Irkallas junger Kompagnon, von dem Raúl ihnen so viel erzählt hatte, ohne je seinen Namen zu erwähnen, war niemand anderer als der Mann, den sie für tot gehalten hatten und seit kurzem tatkräftig suchten, um ihn zu retten!
    »Sie haben sich zu nah an die Sonne herangewagt«, erklärte dieser mit tonloser, scheinbar gleichgültiger Stimme.
    Verwirrt versuchte Ann zu verstehen. Von Anfang an hatte sie stets eine gewisse Sympathie für Lucie Miltons Verlobten gehegt. Sie beide schienen beide etwas gemeinsam zu haben, was das Thema der väterlichen Anerkennung betraf … Wie konnte er bloß zu dieser Bande von Folterknechten gehören?
    »Wir überwachen Sie schon eine ganze Weile«, fuhr Buchanan fort. »Und wir wissen alles über Sie. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bis zu uns vordringen würden, war minimal. Unter anderen Umständen würde ich sagen, Sie haben unheimliches Glück gehabt.«
    Schweigend musterte Jeff den Wissenschaftler. Der blonde Mann mit den blauen Augen war groß, athletisch gebaut, ein hübscher Kerl. Doch Jeff konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie ein solch apathischer Typ Lucies Liebe hatte erringen können. Er schien teilnahmslos und eiskalt, nur auf ein Ziel orientiert, dem alles andere untergeordnet war.
    »Warum haben Sie uns hierhergebracht?«, fragte Jeff schließlich.
    »Da Sie Raúl Espejo getroffen haben, gab es nur diese Möglichkeit, oder wir hätten Sie töten müssen.«
    »Und warum haben Sie uns nicht getötet?«
    »Sie sind derart an unserem Werk interessiert, dass Sie ihm auch dienlich sein können.«
    »Von welchem Werk sprechen Sie?«, fragte Ann. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht zitterte.
    Buchanan lächelte unmerklich.
    »Sie haben es doch sicher schon erraten, oder?«
    »Sie machen medizinische Versuche …«
    »Wir treiben die Medizin zu ihrer höchsten Entfaltung. Von jeher hat der Mensch den Tod bekämpft. Und seit es die Medizin gibt, ist es ihr gelungen, gewisse Schlachten für sich zu entscheiden. Doch der endgültige Sieger ist immer noch Er .«
    »Sie wollen dem Tod ein Schnippchen schlagen?«, knurrte Jeff.
    »Und vielleicht haben Sie es beinahe geschafft, doch um welchen Preis!«, rief Ann. »Sie foltern Menschen!«
    »Wir verabscheuen das Leid genauso wie den Tod. Aber Sie sind noch jung … Zeugt es nicht von Reife zu akzeptieren, dass jeder Wunsch seinen Preis hat? Das gilt natürlich ganz besonders für den größten Wunsch der Menschheit. Und nun …«
    Er winkte den beiden Wachposten.
    »… werden wir uns jetzt erst einmal genauer kennenlernen.«
    »Wohin bringen Sie uns?«
    »Ins medizinische Labor. Wir werden einen kompletten medizinischen Check-up vornehmen.«
    Ann und Jeff wurden getrennt und verbrachten beide die Nacht in einer Zelle. Keiner von ihnen tat ein Auge zu. Ann dachte voller Panik daran, was sie morgen erwartete. Jeff dagegen grübelte. So war es Lucie schließlich doch gelungen, ihn an den Ort zu führen, den sie ihm zeigen wollte. Nun musste er eine Möglichkeit finden, den kriminellen Machenschaften, die zu ihrer Ermordung geführt hatten, ein Ende zu bereiten. Denn sie war gestorben, weil sie etwas über Irkallas verborgenes Tun herausgefunden hatte. Wusste sie von dem mexikanischen Geheimlabor? So weit waren ihre Nachforschungen vermutlich nicht gediehen. Doch das, was sie bei der Analyse von Buchanans Medikament entdeckt hatte, war sicher bereits so kompromittierend gewesen, dass man es für nötig hielt, sie zu töten.
    Ironie des Schicksals, dachte Jeff: Man hatte Lucie Milton ausgeschaltet, weil sie zu viel wusste. Und doch war sie zu Lebzeiten nur einem winzigen Bruchteil der Wahrheit auf die Spur gekommen. Erst von ihrem mysteriösen Jenseits aus schien sie das ganze Ausmaß von Irkallas schändlichem Treiben erfasst zu haben.
    So gesehen hatte Lucie Jeff gar nicht hierherführen können, … weil man sie ja getötet hatte!
    Aber was erwartete sie von ihm in Bezug auf Steve? Sie hatte ihn geliebt. Oder zumindest das Bild, die Vorstellung, die sie sich von diesem Mann gemacht hatte. Andererseits hatte sie herausgefunden, was er wirklich war: ein Verbrecher, Abschaum der übelsten Sorte. Jeff ballte die Fäuste. Er verspürte den rasenden Wunsch, ihn eigenhändig umzubringen! Konnte es sein, dass das der Mann ihrer Träume war?
    Am nächsten

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