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Tödliche Feindschaft

Tödliche Feindschaft

Titel: Tödliche Feindschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Guben
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von dir wollten. Und wie du wieder herausgekommen bist. Es sieht nicht so aus, als hätten sie dich freiwillig gehen lassen.«
    »Massa Pfeifer recht haben. Ugawambi kämpfen für Freiheit. Verdammtes Pack haben gestohlen Ugawambi, wenn betrunken. Und dabei verloren Ugawambi sein gut, viel schön Perücke.« Bei den letzten Worten nahm die Stimme des Schwarzen einen todtraurigen Ausdruck an. »Laß nur«, sagte der Pfeifer, »wir kaufen die eine neue.«
    Unangefochten gingen sie durch die Stadt. Ugawambi berichtete, was er alles erlebt hatte. Als sie im Hotel anlangten, sagte Michel:
    »Es wird Zeit, daß du aus Sansibar wegkommst. Solange sie dich hier finden, werden sie dir keine Ruhe lassen. Ist es nicht dieser Omar, dann ist es irgendein Sklavenjäger, der dich drängen wird, ihm als Führer in das Innere Afrikas zu dienen. Nun, jetzt kommst du erst mal mit hinauf. Dort bist du sicher.«
    Zu Ojo gewandt, fuhr er fort : »Wir beide haben noch einen kleinen Streifzug vor.«

    19

    »Bei Allah, beim Barte des Propheten«, tobte Omar, als er sich etwas erholt hatte. »Bringt mir diesen Burschen ! Tot oder lebendig! Ich werde ihm zeigen, was es heißt, einen Omar Ben Sedelik zu beleidigen.«
    Er raste wie ein Irrsinniger durch den Palast und scheuchte alle Anwesenden auf. Jedem einzelnen gegenüber wiederholte er seinen Befehl. Keiner wußte zwar so recht, wie er ihn ausführen sollte, aber alle trollten sich.
    Nach einer Stunde schon waren die meisten zurück und meldeten, daß das Ergebnis ihrer Verfolgung negativ ausgefallen war.
    Wutentbrannt zog Omar den Krummsäbel aus der Scheide und hieb dem ersten, der von der erfolglosen Suche zurückgekehrt war, die flache Klinge so heftig über den Schädel, daß er zusammenbrach.
    »Der Kerl muß her!« schrie er. »Und wenn ich zehn Jahre lang in Sansibar suchen müßte, um ihn zu finden. Ich werde ihm die schwarze Haut in Streifen vom Körper ziehen. Ich werde ihm die Augen ausstechen, die Zunge herausschneiden, die Nase abhacken und ihm Flöhe in die Wunden setzen.«
    Er stapfte im Saal auf und ab und verschwendete keinen Blick mehr an die Katzen, die seine
Gebärden ängstlich mit großen Augen verfolgten. Dann ging er zur Saaltür, riß sie auf und
schrie:
»Zehn Leute zu mir!«
    Es dauerte nicht lange, und zehn Mann standen zitternd vor ihm.
    »So«, sagte er, »ich werde mich jetzt an eure Spitze setzen. Wir werden den verdammten Burschen finden. Und wenn wir die ganze Stadt auf den Kopf stellen müßten.«
    Ungestümen Schrittes verließ er das Haus. Seine Garde folgte ihm auf dem Fuße.
    Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Aber keine Wolke verfinsterte den Mond, und bei dem Licht konnte man gut hundert Schritte weit sehen.
    Omar Ben Sedelik war mit seiner Garde noch nicht weit gekommen, als ihm zwei Männer in den
Weg traten.
»Ist einer von euch Omar Ben Sedelik Emir?«
»Ja. - Was willst du?«
Der Sprecher trat dicht an ihn heran und flüsterte:
    »Ich weiß, wo du den Neger Ugawambi finden kannst. Aber dorthin, wo er ist, kannst du höchstens drei Leute mitnehmen.«
    »Ich folge dir auch allein, wenn ich nur diesen schwarzen Hund zwischen meine Finger kriege.« »Das ist nicht nötig.«
    Omar Ben Sedelik suchte sich drei Leute aus und folgte den beiden Männern durch mehrere Gassen. Der eine von ihnen blieb unauffällig etwas zurück, bis er im Rücken der Schar war. Plötzlich hatte er einen Knüppel in der Hand. Von vorn, wo der andere neben Omar Ben Sedelik ging, erklang ein schauerlicher Pfiff.
    Da flog der Knüppel hoch. Wie von der Hand eines Riesen getroffen, stürzten die drei Begleiter
Omars besinnungslos aufs Pflaster. Im gleichen Augenblick fühlte sich auch Omar schon von
zwei eisenharten Armen umklammert.
»So, das hätten wir, Señor Doktor«, freute sich Ojo.
    »Binde dem Kerl die Hände auf den Rücken«, sagte Michel.
    Omar wollte schreien. Aber er hatte kaum den Mund aufgesperrt, da saß ihm ein Knebel zwischen den Lippen.
    »Komm«, sagte Michel, »wir werden den Kerl so wegtragen, wie er Ugawambi weggetragen hat.«
    Als der Araber sah, daß er den beiden Männern nicht gewachsen war, gab er sein Sträuben auf. Straße um Straße schleppten sie den Gefangenen, bis nach Madagaskartown hinüber. Sie waren außer Atem, als sie endlich auf der Wiese anlangten, auf der man Ugawambi am Vormittag gefangen hatte. Auf dem Lieblingsplatz des Negers ließen sie ihn nieder. Dann nahm ihm Michel den Knebel aus dem Mund.
    »Was fällt euch ein,

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