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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Falschen erwischt.«
    »Den nächsten Knastaufenthalt werden Sie in einer Einzelzelle verbringen. Dann haben Sie genug Zeit, sich mit der Reaktionsweise von Feuern vertraut zu machen. Jedenfalls sind Sie, Jamal Earl Gregg, wegen Mordverdachts festgenommen.« Sie stieß das Messer mit dem Fuß weg und legte dem Verdächtigen Handschellen an.
    Sie waren nass bis auf die Haut, als sie endlich die Sirenen hörten. O’Donnell bedachte Reena mit einem schiefen Grinsen. »Ganz schön schnell zu Fuß, Hale.«
    »Stimmt.«
    Und da es nun endlich vorbei war, setzte sie sich auf das nasse Pflaster, um wieder zu Atem zu kommen.

Kapitel 16
    S o, jetzt hatte er es hinter sich, dachte Bo, als er die Haustür ins Schloss fallen ließ. Zumindest hoffte er das verzweifelt. Aber der Großteil war eindeutig ausgestanden: Anwälte. Versicherungen. Steuerberater. Immobilienmakler. Von den vielen Besprechungen und Formularen schwirrte ihm jetzt noch der Kopf. Ganz zu schweigen von den Auseinandersetzungen mit seinem Vater.
    Aus und vorbei, sagte er sich, und er wusste nicht, ob er erleichtert oder niedergeschlagen war.
    Er stapelte einen Umzugskarton auf den, der bereits am Fuß der Treppe stand.
    Im Auto wartete noch ein dritter. Aber den konnte er auch dort stehen lassen, um sich später damit zu beschäftigen.
    Im nächsten Moment hätte er schwören können, dass er die Stimme seiner Großmutter hörte, die ihn anwies, Angefangenes auch zu Ende zu bringen.
    »Also gut.« Er schob sich das klatschnasse Haar aus der Stirn und ging wieder nach draußen.
    Bo sehnte sich nach einem Bier, einer langen heißen Dusche und vielleicht einem Fernsehabend. Ausspannen. Zur Ruhe kommen. Doch als er gerade die Plane entfernte und nach dem letzten Karton greifen wollte, fuhr Reena vor, und der Plan, den Abend in der Unterhose vor dem Fernseher zu verbringen, war schlagartig vergessen.
    »Hallo!« Er fand, dass sie ein wenig blass und müde aussah, aber vielleicht lag das ja am Regen.
    »Auch hallo.«
    Da sie keine Mütze trug, hatte sich ihr Haar in ein Gewirr aus hellbraunen Korkenzieherlocken verwandelt. »Hast du einen Moment Zeit?«, fragte er. »Möchtest du reinkommen?«
    Nach kurzem Zögern zuckte sie die Achseln. »Klar. Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, ist schon erledigt.«
    »Ich habe dich diese Woche kaum gesehen«, meinte sie.
    »Ich musste zwischen den vielen Besprechungen noch Zeit für die Arbeit finden. Wie sich herausstellte, hat meine Großmutter mich zum Testamentsvollstrecker bestimmt. Das klingt toller, als es ist, denn schließlich ist sie nicht im Geld erstickt. Hauptsächlich muss ich mich mit Anwälten und Papierkram herumschlagen. Danke«, fügte er hinzu, als sie ihm die Tür aufhielt. »Lust auf ein Glas Wein?«
    »Damit würdest du mir das Leben retten.«
    »Ich hole dir ein Handtuch.« Nachdem er den Karton zu den anderen gestellt hatte, ging er den Flur entlang, wo sich, wie sie wusste, das Gästebad befand.
    Sein Haus war fast genauso geschnitten wie ihres, unterschied sich jedoch in der Ausstattung völlig, und zwar dank der vielen Arbeit, die er bereits hineingesteckt hatte. Wandvertäfelungen und Fußböden waren abgeschliffen und lasiert. Nun wiesen sie einen honigfarbenen Eichenton auf, der ausgezeichnet mit dem warmen Dunkelgrün der Wände harmonierte.
    In den Flur hätte ein Läufer gut gepasst, dachte Reena. Und zwar ein alter, der ein wenig abgewetzt war und voller Geschichten steckte. Den Tisch an der Tür, auf dem Bo seinen Schlüssel abgelegt hatte, wollte er vermutlich auch restaurieren.
    Er kam mit einigen marineblauen Handtüchern zurück. »Du hast hier ja ganze Arbeit geleistet.«
    Er sah sich um. »Es ist zumindest mal ein Anfang.«
    »Ein sehr guter Anfang«, erwiderte sie auf dem Weg ins Wohnzimmer. Mit seinen Möbeln musste dringend etwas geschehen. Sie brauchten zumindest Überwürfe, auch wenn es eigentlich besser gewesen wäre, gleich neue anzuschaffen. Eine Wand wurde von dem gewaltigsten Fernseher eingenommen, den Reena je gesehen hatte. Die
Wände waren hier in einem etwas dunkleren Grün gehalten, und die Holzböden schimmerten. Der kleine Kamin verfügte über eine Einfassung aus beigefarbenem Granit und honigfarbenem Eichenholz. Darüber befand sich ein breiter, massiver Sims.
    »Du meine Güte, das ist ja wunderschön, Bo. Im Ernst.« Reena ließ den Finger über den Kaminsims gleiten und ertastete das seidenglatte Holz unter der Staubschicht. »Oh, und die Wand neben dem

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