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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich das Schlafzimmer am liebsten zu einer Art Suite ausbauen, das Bad integrieren und es vielleicht ein wenig vergrößern. Und ich hätte gern ein Dachfenster über der Wanne.«
    Bo sah sie forschend an. »Ein Dachfenster über der Wanne also.«
    »Ich denke, das wäre gerade noch finanzierbar. Natürlich geht das nur nach und nach. Ich muss aufs Geld achten.«
    Er gab gehackten Knoblauch ins Öl. »Ich schaue mir alles an, zeichne ein paar Entwürfe und mache dir dann ein Angebot. Was hältst du davon?«
    Lächelnd stützte sie den Ellenbogen auf den Tisch und trank einen Schluck Wein. »Klasse. Ich glaube, du bist zu gut, um wahr zu sein.«
    »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.«
    »Ich weiß nicht so recht, was ich will, Bo. Was uns beide angeht, meine Zukunft. Verdammt, ich kann nicht einmal sagen, wie mein Leben morgen aussehen wird, geschweige denn in einem Jahr.«
    »Ich auch nicht.«
    »Aber ich habe den Eindruck, dass du wenigstens eine grobe Vorstellung davon hast. Wenn du deine Arbeit machst, baust und Pläne schmiedest, hast du das nächste Jahr im Blick.«
    »Ich weiß nur, dass ich heute die Nacht mit dir verbringen will. Ich weiß, dass ich mich nach dir – oder dem Bild, das ich mir von dir gemacht habe – schon seit Jahren
sehne. Allerdings habe ich keine Ahnung, was morgen oder im nächsten Jahr aus uns werden wird.«
    Bo legte die Hühnchenstücke in die Pfanne. »Sicher hat es einen tieferen Sinn, dass du nebenan eingezogen bist. Und bestimmt gibt es auch einen Grund, warum ich dich vor all den Jahren zwar gesehen, dich aber jetzt erst richtig kennengelernt habe. Damals war ich wahrscheinlich noch nicht bereit dafür.«
    Er betrachtete sie, wie sie am Küchentresen saß, ihn mit ihren Löwinnenaugen musterte und den Finger am Rand des verzierten Glases seiner Großmutter entlanggleiten ließ. »Vielleicht bedeutet das, dass nun alles gut wird. Kann auch sein, dass etwas anderes dahintersteckt. Aber das brauche ich momentan noch nicht zu wissen.«
    »Du hast gerade von Potenzial gesprochen. Davon, dass du dich vom Anblick eines neuen Hauses inspiriert fühlst. Du hast das Potenzial, dafür zu sorgen, dass ich mich in dich verliebe. Und das macht mir Angst.«
    Er spürte, wie sich ein Brennen in ihm ausbreitete, das ihm bis ins Herz drang. »Befürchtest du, ich könnte dir wehtun?«
    »Mag sein. Oder ich dir. Das Ganze könnte sich zu einem komplizierten Riesendurcheinander entwickeln.«
    »Oder zu etwas ganz Besonderem.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich meine früheren Beziehungen betrachte, ist das Glas immer halb leer. Und der Rest, der sich noch darin befindet, ist vielleicht nicht mehr trinkbar.«
    Bo griff nach der Flasche und füllte Reenas Glas bis zum Rand. »Könnte es sein, dass du noch nicht den Richtigen zum Einschenken gefunden hast?«
    »Könnte sein.« Sie warf einen Blick auf den Herd. »Lass das Hühnchen nicht anbrennen.«
     
    Das Hühnchen gelang großartig. Wie Reena zugeben musste,
war sie beeindruckt davon, dass Bo ohne Zwischenfall eine Mahlzeit auf den Tisch zaubern konnte. Das zweite Glas Wein vor sich, kostete sie das Huhn. »Also«, sagte sie. »Es schmeckt prima. Wirklich ausgezeichnet. Und das ist ein großes Kompliment von einem Menschen wie mir, der in einem Umfeld aufwuchs, wo Essen nicht nur für Ernährung oder Lebensart steht, sondern der Mittelpunkt des Lebens ist.«
    »Mit dem Rosmarinhuhn habe ich bis jetzt noch jede Frau rumgekriegt.«
    Lachend aß Reena weiter. »Erzähl mir von deiner ersten Liebe.«
    »Das bist du. Ja, schon gut«, fügte er hinzu, als sie ihn argwöhnisch ansah. »Tina Woolrich. Achte Klasse. Sie hatte blaue Augen und kleine Apfelbrüste, die ich großzügigerweise einmal anfassen durfte, und zwar an einem wunderschönen Sommernachmittag in einem dunklen Kinosaal. Und was ist mit dir?«
    »Michael Grimaldi. Ich war vierzehn und unsterblich verliebt in Michael Grimaldi, der aber leider auf meine Schwester Bella stand. Ich habe gehofft, die Schuppen würden ihm irgendwann von den Augen fallen, und er würde begreifen, dass nur ich für ihn bestimmt war. Aber meine Liebe blieb unerwidert.«
    »Dieser Michael muss ein Idiot gewesen sein.«
    »Und wer hat dir das erste Mal das Herz gebrochen?«
    »Wieder du. Ansonsten … keine.«
    »Mir auch nicht. Ich weiß nicht, ob wir deshalb Glückspilze oder traurige Gestalten sind. Bella hingegen konnte ohne Liebesdramen nicht leben. Bei Fran war es genauso. Ich weiß noch, wie sie

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