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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Auf einer kleinen Anrichte drängten sich eine Kaffeemaschine, eine altersschwache Mikrowelle und einige Styroporbecher.
    Reena forderte Mrs Johnson auf, am Tisch Platz zu nehmen. »Setzen Sie sich doch. Möchten Sie vielleicht Kaffee oder Tee?«
    »Nein, danke.« Sie folgte der Aufforderung. Ihre dunklen Augen wirkten müde.
    Reena schätzte Mrs Johnson auf Anfang vierzig. Und nun würde sie ihre Tochter begraben müssen.
    »Mein Beileid, Mrs Johnson.«
    »In dem Moment, als er aus dem Gefängnis kam, hatte ich sie verloren. Sie hätten ihn dort behalten und weiter einsperren sollen. Jetzt hat er mein Kind umgebracht, und ihr Baby ist eine Waise.«
    »Es tut mir leid, was DeWanna zugestoßen ist.« Reena ließ sich Mrs Johnson gegenüber nieder. »Jamal wird dafür bezahlen.«
    Trauer, Wut und Erschöpfung spiegelten sich in den dunklen Augen. »Wie soll ich dem kleinen Mädchen bloß erklären, dass sein Daddy seine Mama getötet hat? Wie soll ich das tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hat sie … das Feuer gespürt?«
    »Nein.« Reena griff nach Mrs Johnsons Hand. »Sie hat nichts mehr gespürt und auch nicht gelitten.«
    »Ich habe sie ganz allein großgezogen und mein Bestes getan.« Mrs Johnson holte tief Luft. »Sie war ein liebes Mädchen, aber völlig vernagelt, wenn es um dieses miese Schwein ging. Wann kann ich sie mitnehmen?«
    »Ich erkundige mich.«
    »Haben Sie Kinder, Detective Hale?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Manchmal glaube ich, dass wir sie nur bekommen, damit sie uns das Herz brechen.«
     
    Da Reena dieser letzte Satz einfach nicht aus dem Kopf wollte, stattete sie auf dem Heimweg dem Sirico einen Besuch ab. Ihre Mutter stand an dem großen Herd, ihr Vater an der Anrichte.
    Zu ihrer Überraschung saßen Onkel Larry und Tante Carmela in einer Nische und verspeisten gefüllte Champignons.
    »Setz dich«, forderte Larry sie auf, nachdem sie ihn zur Begrüßung geküsst hatte. »Erzähl uns, was du gerade so treibst.«
    »Das würde mindestens zwei Minuten dauern, und die habe ich nicht. Ich bin schon viel zu spät dran.«
    »Eine aufregende Verabredung?«
    »Genau.«
    »Wie heißt er? Was ist er von Beruf? Wann heiratest du, damit deine Mutter hübsche Enkelkinder bekommt?«
    »Er heißt Bowen und ist Tischler. Und dank Fran, Bella und Xander hat Mama schon so viele Enkelkinder, dass sie ohnehin nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht.«
    »Man kann nie zu viele Enkelkinder haben. Ist das dein Nachbar? Wie lautet denn sein Nachname?«
    »Er ist kein Italiener«, erwiderte Reena mit einem Lachen und gab ihrer Tante einen Kuss. »Buon appetito.«
    Sie kehrte zurück in die Küche und holte sich eine Limonade aus dem Getränkekühlschrank. Da ihr Vater die Hände im Teig hatte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn. »Hallo, schöner Mann.«
    »Wer ist das?« Er drehte sich zu seiner Frau um. »Wer ist dieses fremde Mädchen, das hier Küsse verteilt? Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.«
    »Ich war doch erst vor einer knappen Woche hier«, seufzte Reena. »Und ich habe vorgestern angerufen.«
    »Ach, jetzt erkenne ich dich.« Er zwickte sie mit teigverklebten Fingern in die Wange. »Es ist unsere verlorene Tochter. Wie heißt du noch mal?«
    »Ständig werde ich nur gehänselt.« Sie gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. »Irgendwas riecht hier wundervoll. Ein neues Parfüm und Bolognese.«
    »Setz dich. Ich mache dir einen Teller zurecht.«
    »Ich kann nicht. Ein gut aussehender Mann wollte mir ein Abendessen kochen.«
    »Der Tischler kann auch kochen?«
    »Habe ich gesagt, dass es der Tischler ist? Aber, ja, er ist es, und er kann es offenbar. Mama, haben deine Kinder dir je das Herz gebrochen?«
    »Unzählige Male. Hier, nimm etwas von den Pilzen. Nur für den Fall, dass er das Essen anbrennen lässt.«
    »Nur einen. Warum hast du uns vier dann gekriegt, wenn wir dir das Herz brechen?«
    »Weil dein Vater mich einfach nie schlafen lassen wollte.«
    Bei diesen Worten drehte er sich kichernd um.
    »Jetzt mal im Ernst.«
    »Das war mein Ernst. Er konnte einfach die Hände nicht wegnehmen.« Bianca klopfte den Löffel am Rand des Topfes ab und legte ihn weg. »Ich habe vier Kinder bekommen, weil ihr mir das Herz nicht nur gebrochen, sondern es auch voll gemacht habt. Ihr seid das Wichtigste in meinem Leben und gleichzeitig die schlimmsten Landplagen der Welt.« Sie zog Reena ins Nebenzimmer. »Du bist doch nicht etwa schwanger?«
    »Nein, Mama.«
    »Ich war nur

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