Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
sich in ihrem Zimmer die Augen ausgeheult hat, weil irgendein Blödmann mit einem anderen Mädchen zum Abschlussball gegangen war. Mir waren solche Dinge eigentlich immer ziemlich egal. Wahrscheinlich ist das doch eher traurig.«
»Schon mal mit dem Gedanken an das große H gespielt?«
»Hochzeit?« Ein Funke blitzte in ihren Augen auf. »Kommt ganz auf die Betrachtungsweise an. Ich erzähle es dir ein andermal. Übrigens habe ich heute mit Mandy gesprochen.«
Er nahm an, dass das Thema Beziehung für sie hiermit abgeschlossen war. »Und?«
»Sie rief mich an, um sich – noch einmal – zu entschuldigen und mich um ein Treffen zu bitten. Da ich hin und wieder Joshs Akte aus dem Schrank hole, wollte ich mit ihr darüber reden. Natürlich habe ich nichts Neues erfahren. Aber die Begegnung mit ihr erschien mir irgendwie schicksalhaft, und ich wollte wissen, was dahintersteckt. Jedenfalls gefällt sie mir. Sie sprudelt über vor Energie. Kann natürlich auch daran liegen, dass sie innerhalb von zwanzig Minuten vier Liter Kaffee getrunken hat.«
»Sie ernährt sich von dem Zeug«, stimmte Bo zu. »Nie würde sie begreifen, wie ich ohne Kaffee leben kann.«
»Du trinkst keinen Kaffee?«
»Bin nie auf den Geschmack gekommen.«
»Ich auch nicht. Komisch.«
»Wieder ein Punkt, der darauf hinweist, dass wir füreinander bestimmt sind. Möchtest du noch Hühnchen?«
»Nein, danke. Bowen?«
»Catarina.«
Sie lachte auf und trank einen Schluck Wein. »Hast du mit Mandy geschlafen, während sie verheiratet war?«
»Nein.«
»Gut. Das ist nämlich eine meiner Grenzen. Ich habe nicht viele, aber das gehört dazu. Ich übernehme das Geschirr«, sagte sie und stand auf.
»Das verschieben wir auf später«, begann er. Doch als er ihre Miene bemerkte, seufzte er auf. »Ach, du bist eine von dieser Sorte. Gut, dann spülen wir eben das Geschirr. Möchtest du zuerst den Nachtisch?«
»Ich habe noch gar nicht entschieden, ob ich mit dir schlafen will.«
»Ha, ha, ha. Nun bin ich aber am Boden zerstört. Allerdings habe ich eher an die Sorte Nachtisch gedacht, die man auf einen Teller tut und aufisst. Es gibt natürlich einen Kuchen.«
Reena stellte ihren Teller auf die Anrichte und drehte sich um. »Was für einen?«
Bo machte den Kühlschrank auf, um einen Teller herauszuholen.
»Das ist ja Zitronenbaiser.« Sie trat näher und musterte ihn forschend. »Und zwar keines aus dem Laden.«
»Nein.«
»Du hast einen Kuchen gebacken?«
Er setzte eine leicht gekränkte Unschuldsmiene auf. »Was ist daran denn so erstaunlich?«
Sie lehnte sich an die Anrichte und betrachtete ihn. »Wenn du mir fünf Zutaten – abgesehen von Zitronen – nennen kannst, die in diesen Kuchen gehören, gehe ich sofort mit dir ins Bett.«
»Mehl, Zucker … ach, zum Teufel. Du hast mich erwischt. Eine Kundin hat ihn gebacken.«
»Sie bezahlt dich mit Kuchen?«
»Das ist mein Bonus. Ich habe auch noch eine Tüte mit Schokoladenkeksen da. Aber die teile ich nur, wenn du mit mir schläfst. Wir können sie ja zum Frühstück essen.«
»Weißt du, wie viele Jahre auf die Bestechung eines Polizeibeamten stehen?«
»Was, bist du etwa verkabelt?«
Reena lachte auf. Ach, zum Teufel mit dem Geschirr, dachte sie, stützte die Ellenbogen hinter sich auf die Theke und hob den Kopf. »Warum stellst du den Kuchen nicht weg, Goodnight, und siehst selbst nach?«
Kapitel 18
A ls er sie ansah, stand ein herausforderndes und amüsiertes Funkeln in ihren Augen, das er sehr erregend fand. Sobald er sie an sich zog, wuchs seine Erregung fast ins Unermessliche. Doch das wäre wohl jedem Mann so gegangen.
Selbst als er sie auf den Mund küsste, stützte sie sich weiter auf die Anrichte. Aber er hörte, dass sie leise nach Luft schnappte.
»Hast du deine Pistole dabei?«, fragte er, ohne die Lippen von ihren zu lösen.
Sie zuckte zusammen. »In meiner Handtasche. Warum?«
»Weil wir sie benützen werden, falls es jetzt wieder an der Tür klingelt.«
Nachdem sie erleichtert aufgelacht hatte, nahm er sie in die Arme. »Und das Geschirr spülen wir später.«
»Hmmm. Ein richtiger Macho.«
»Du weißt noch nicht, was dich erwartet.« Doch seine Knie wurden weich, als sie anfing, an seinem Hals zu knabbern. Konzentrier dich, sagte er sich, als er sie aus dem Raum trug. Du darfst es nicht vermasseln. »Und wir machen es nicht auf dem Küchenfußboden. Nicht dass ich grundsätzlich etwas dagegen hätte.« Er sah ihr ins Gesicht. »Aber diesmal
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