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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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heftigen Sturm beschlossen hatte, das Schiff zu verlassen.
    Zum Teufel mit ihm.
    Schließlich hatte er doch den ersten Schritt gemacht. Mit seinen träumerischen grünen Augen und seinem erotischen Mund. Mistkerl! Reena nahm Knoblauch und Eiertomaten aus dem Kühlschrank und begann, das Gemüse zu zerkleinern, während sie Bo im Geiste in seine Bestandteile zerlegte. Traumfrau? So ein Schwachsinn. Sie war keine Traumfrau und hatte auch keine Lust darauf, diesen Anspruch zu erfüllen. Wenn er sie nicht so nehmen wollte, wie sie war, konnte er bleiben, wo der Pfeffer wuchs.
    Sie erhitzte Olivenöl in einer Bratpfanne und griff nach der Rotweinflasche.
    Sie brauchte ihn nicht. Schließlich gab es auf der Welt genügend Männer, wenn sie Lust auf ein Abenteuer hatte. Also war auch kein charmanter, erotischer und amüsanter Tischler nötig, um die Lücken in ihrem Leben zu füllen.
    In ihrem Leben gab es nämlich keine Lücken!
    Als Reena gerade den Knoblauch anbriet, klopfte es an der Hintertür. Sie zuckte zusammen. Du bist nur übernervös, sagte sie sich, griff aber trotzdem nach der Pistole, die auf der Anrichte lag.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Bo.«
    Nachdem sie die Waffe mit einem erleichterten Aufatmen in der Krimskramsschublade versteckt hatte, entriegelte sie die Tür.
    Ihre Brust fühlte sich an wie zugeschnürt, ohne dass sie etwas dagegen hätte unternehmen können. Außerdem hatte sie eine trockene Kehle und ein Druckgefühl im
Bauch. Sie ärgerte sich, denn noch nie hatte ein Mann solche Reaktionen in ihr ausgelöst.
    Dennoch öffnete sie die Tür und lächelte ihm lässig zu. »Möchtest du eine Tasse Zucker borgen?«
    »Eigentlich nicht. Hast du meine Nachricht erhalten?«
    »Ja. Tut mir leid. Ich war erst nach vier zu Hause, und dann hatte ich Besuch. Anschließend habe ich mich hingelegt. Ich bin eben erst aufgestanden.«
    »Hab ich mir schon gedacht. Deine Schlafzimmervorhänge waren zugezogen, als ich nach Hause kam. Aber als ich Licht gesehen habe, habe ich beschlossen, es zu riskieren. Irgendwas riecht hier wunderbar. Abgesehen von dir natürlich.«
    »Oh, Mist.« Sie hastete zum Herd, um den Knoblauch zu retten. »Ich mache mir gerade Spaghetti.« Sie gab die gewürfelten Tomaten und einen Schluck Wein dazu. Obwohl sie eigentlich nicht hungrig war, war sie froh, sich beschäftigen zu können. Nachdem sie das Ganze mit Basilikum und frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt hatte, ließ sie es vor sich hinköcheln.
    »Wahrscheinlich ist die Kochkunst bei dir angeboren. Aber du siehst müde aus.«
    »Danke.« Sie stellte fest, dass ihre Stimme säuerlich klang. »So etwas hört man immer gern.«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Tut mir leid. Berufsrisiko.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Ich trinke jetzt ein Glas Wein.«
    »Danke.« Er fixierte sie weiter mit Blicken. »Ich hätte auch gern eins. Hast du Lust, mir etwas über gestern Nacht zu erzählen?«
    »Einbruch, Brandstiftung mit mehreren Ursprungsorten, persönliche Nachrichten an die Ermittlerin, keine Toten.« Sie reichte ihm ein Glas Rotwein.
    »Warum bist du so schlecht gelaunt? Liegt es an der
Müdigkeit, daran, dass dieser Mistkerl dein Leben durcheinanderbringt, oder bist du einfach nur sauer auf mich?«
    Ihr Lächeln war so kalt wie ihr Tonfall. »Das kannst du dir aussuchen.«
    »Gut, die ersten beiden Probleme verstehe ich. Erklär mir doch bitte das dritte.«
    Sie lehnte sich an die Anrichte. »Ich habe das getan, wozu ich ausgebildet wurde, was meine Pflicht ist und wofür ich bezahlt werde.«
    Er schwieg und blickte vor sich hin. Nach einer Weile nickte er. »Und weiter?«
    »Was meinst du damit?«
    »Genau das, was ich gesagt habe: Was weiter? Es widerspricht dir doch niemand.«
    Reena war fest entschlossen, höflich zu bleiben und sich wie eine Erwachsene zu verhalten. Also nahm sie einen Topf aus dem Schrank und füllte ihn am Spülbecken mit Wasser. »Falls du Hunger hast, es ist genug da.«
    »Gut. Reena, lässt du mich abblitzen, weil ich mich dir gestern Abend in den Weg gestellt habe?«
    »Das hättest du nicht tun dürfen.«
    »Wenn ein Mensch, der mir etwas bedeutet, im Begriff ist, sich leichtsinnig zu verhalten, kann ich nicht untätig danebenstehen.«
    »Ich bin nicht leichtsinnig.«
    »Normalerweise nicht, würde ich sage. Aber der Typ hat dich aus dem Konzept gebracht.«
    »Du kennst mein Konzept doch gar nicht.« Reena stellte den Topf auf den Herd und schaltete die Platte ein. »Eigentlich kennst du mich sowieso

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