Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Verkäuferin die Rosen für Bos Nebenmann ein.
»Prima. Dann also einen großen Strauß Gerbera, wenn Sie fertig sind. Einfach bunt gemischt.«
»Ich wette, Ehefrauen sind teurer als Schwiegermütter«, merkte der Mann bedrückt an.
Bo betrachtete die Gerbera. War er etwa geizig? Er wollte doch einen hübschen und bunten Strauß, keinen billigen. Warum musste das alles nur so kompliziert sein? Er wartete, bis die Rosen eingewickelt waren.
»Wir sehen uns.«
»Ja.« Bo nickte dem Mann geistesabwesend zu. »Viel Glück«, fügte er hinzu und drehte sich dann hilfesuchend zu der Verkäuferin um. »Wissen Sie, ich bin bei der Familie meiner Freundin zum Essen eingeladen. Sind diese Gerbera geeignet? Reicht ein Dutzend? Helfen Sie mir.«
Lachend trat die Verkäuferin wieder in die Kühlkammer. »Sie sind optimal, kommen nicht zu steif rüber und machen einen fröhlichen Eindruck.«
»Gut. Vielen Dank. Ich bin schon ganz erledigt.«
Ein Kinderspiel, alles im Auge zu behalten. Kleine Änderung im Plan, um den Jungen von nebenan zu verfolgen und ihn mal unter die Lupe zu nehmen. Der Volltrottel arbeitet sogar samstags.
Hätte ihn auf dem Parkplatz kaltmachen können. Hätte warten können, bis er mit seinem Blumensträußchen antanzt, um ihn gleich an Ort und Stelle umzulegen.
Hallo, Kumpel, können Sie mir mal kurz helfen? Typen wie er kommen dann meistens angelaufen wie ein Hündchen.
Der Kerl würde mich noch freundlich angrinsen, wenn er schon das Messer im Bauch hat.
Die Rosen auf den Rücksitz. Hundehütte! Da lachen ja die Hühner. Als ob ich mir je von einer Frau auf der Nase rumtanzen lassen würde. Alles nur Nutten und Schlampen. Denen muss man zeigen, wer der Boss ist. Das ist es doch, was den größten Spaß macht.
Trotzdem beobachten und warten. Bis er rauskommt und mit ein paar Tüten zu seinem Pick-up geht. Die dämlichen Gerbera schauen oben aus der Tüte. Vermutlich ein verkappter Schwuler, der sich vorstellt, wie er’s mit einer anderen Schwuchtel treibt, während er sie bumst.
Tu der Welt einen Gefallen und ramm ihm ein Messer in den Bauch. Eine Schwuchtel weniger. Wie würde sie sich fühlen, wenn der warme Bruder, mit dem sie rumhurt, auf einem Supermarktparkplatz umgenietet wird?
Ahh, schöne Zeiten in Sicht.
Fahre hinter ihm her vom Parkplatz. Hübsches Auto. Das wäre doch auch eine Idee. Ich könnte diesen schönen Pick-up abfackeln. Wäre noch lustiger, wenn der Typ drinsitzt.
Bo kam zu dem Schluss, dass Mrs Mallory den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Bianca lächelte nicht nur, als er ihr am Sonntag an der Tür die Blumen überreichte, sondern küsste ihn sogar auf beide Wangen.
Einige Familienmitglieder waren bereits eingetroffen. Reenas Bruder Xander saß, das Baby in der Armbeuge, in einem Wohnzimmersessel. Sein Schwager Jack lag mit einem der Kinder auf dem Boden und spielte mit Autos.
Fran, die älteste Schwester, kam gerade aus der Küche und rieb sich, wie schwangere Frauen es oft tun, mit kreisförmigen Bewegungen den Bauch.
Hinter ihren Beinen spähte ein weiteres Kind hervor, das Bo mit weit aufgerissenen Augen musterte.
Reena fiel ihrer Verwandtschaft sofort um den Hals, und alle umarmten und küssten sich, als hätten sie sich mindestens ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Dann schnappte sie sich das neugierige Kind, dessen verwunderte Miene einem breiten Grinsen wich.
Xander wandte sich von dem Footballspiel im Fernsehen ab und lächelte Bo freundlich zu. »Wenn du meine Schwester heiratest, könntet ihr ja die Wand zwischen den beiden Häusern einreißen. Dann hättet ihr Platz für fünf oder sechs Kinder.«
Bo spürte, wie ihm der Mund offen stehen blieb, und er gab ein Geräusch von sich, das eher wie ein Gurgeln klang. Bis auf den Kommentar im Fernsehen war es totenstill im Raum.
Xander brach in brüllendes Gelächter aus und stieß seinen Vater mit dem Fuß an. »Ich sagte doch, dass es ein Heidenspaß wird. Er sieht aus, als hätte er eine Knoblauchknolle im Ganzen verschluckt.«
Gib blickte weiter in den Fernseher. »Haben Sie etwa was gegen Kinder?«
»Was? Nein?« Verzweifelt sah Bo sich um. »Ich doch nicht.«
»Gut, dann nimm mal meins.« Xander erhob sich und legte Bo zu seinem Entsetzen das Baby auf den Schoß. »Bin gleich zurück.«
»Ja, aber …« Bo betrachtete das Baby, das ihn aus großen dunklen Augen ansah. Er wagte nicht, sich zu rühren, und warf Gib einen Blick zu, in dem sich, wie er wusste, Panik abzeichnete. Doch er
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