Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Ihrem Neffen«, hakte O’Donnell nach.
    »Offen gestanden macht er mir Angst. Er ist noch schlimmer als sein Vater. Hinterhältiger und vermutlich auch viel intelligenter.«
    »Hat er Sie je bedroht, Mrs Azi?«
    »Nicht direkt. Es ist nur sein Blick. Wahrscheinlich wissen Sie, dass er schon öfter im Gefängnis war. Laura findet ständig neue Ausflüchte, aber man muss der Tatsache ins Auge sehen, dass er ein fauler Apfel ist. Und plötzlich stand er hier auf der Schwelle meines Hauses. Eigentlich gefiel das Frank und mir gar nicht, aber man darf die Verwandtschaft schließlich nicht vor die Tür setzen. Wenigstens nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Er stand also da… Entschuldigen Sie, ich habe Ihnen gar keinen Kaffee angeboten.«
    »Nein, danke«, erwiderte Reena. »Wollte Joey seine Mutter über die Feiertage besuchen?«
    »Mag sein. Jedenfalls hat er den großen Maxe markiert. Er fuhr einen protzigen Schlitten und trug teure Sachen.
Seiner Mutter hat er eine Uhr mit diamantenbesetztem Zifferblatt und Diamantohrringe geschenkt. Würde mich nicht wundern, wenn er die gestohlen hätte, aber ich habe den Mund gehalten. Angeblich hatte er ein großes Geschäft am Laufen, irgendein Nachtclub, zusammen mit einigen Geschäftspartnern.« Sie beschrieb Anführungszeichen in der Luft, als sie dieses Wort aussprach. »Das Lokal sollte in New York eröffnet werden und eine Menge Geld einbringen. Da hat mein Mann ihn gefragt, wie er denn ohne Lizenz zum Alkoholausschank einen Nachtclub eröffnen wollte, denn als Vorbestrafter würde er die doch wohl nicht kriegen. Ich merkte Joey an, dass er ein bisschen erschrocken war. Aber er grinste nur selbstzufrieden und antwortete, da gebe es schon Mittel und Wege. Aber das ist ja nicht weiter wichtig.«
    Mrs Azi machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er blieb zum Essen und sagte, er hätte sich eine Suite in einem Hotel gemietet. Etwa eine Stunde lang hat er ununterbrochen weitergeprahlt. Doch immer, wenn Frank ihm eine direkte Frage über seine neue Firma stellte, antwortete er ausweichend oder wurde aggressiv. Die Stimmung schaukelte sich immer mehr hoch. Und was tat Joey schließlich? Er wischte mit dem Arm über den Tisch, dass mein ganzes Porzellan zerbrach und das Essen gegen die Wände spritzte. Dabei hat er Frank angebrüllt und beschimpft. Frank ist nicht der Mann, der sich so etwas gefallen lässt oder duldet, dass sich jemand in seinem Haus derartig aufführt.«
    Mrs Azi nickte nachdrücklich. »In seinem eigenen Haus hat er das Recht, Fragen zu stellen und seine Meinung zu sagen. Laura hat natürlich für Joey Partei ergriffen und ihn am Arm gepackt. Und was tut dieser Junge? Er schlägt sie! Er hat seine eigene Mutter ins Gesicht geschlagen!«
    Patricia presste die Hand an die Brust. »Zugegeben, in unserer Familie geht es manchmal ein bisschen temperamentvoll
zu. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ein Mann, der seine eigene Mutter schlägt! Und dann hat er sie noch als winselnde Schlampe beschimpft.«
    Sie errötete. »Es waren sogar noch ein paar schlimmere Ausdrücke dabei. Ich wollte schon zum Telefon laufen, um die Polizei zu rufen, doch Laura hat mich angefleht, es nicht zu tun. Mit blutender Nase stand sie da und bat mich, ihrem Sohn nicht die Polizei auf den Hals zu hetzen. Also habe ich es gelassen. Der Feigling war sowieso schon auf dem Weg zur Tür. Mein Frank ist nämlich größer als er, und es ist ja viel leichter, eine magere Frau zu verprügeln, als sich mit einem Hundertkilomann anzulegen. Jedenfalls ist Frank ihm nach und hat ihm verboten, sich je wieder hier blicken zu lassen. Er drohte, er würde ihm ansonsten einen Tritt in seinen nichtsnutzigen Hintern geben, dass er bis nach New York fliegt.«
    Mrs Azi holte tief Luft, als müsse sie nach dieser Schilderung erst wieder zu Atem kommen. »Ich war stolz auf meinen Frank, das kann ich Ihnen sagen. Sobald Laura sich beruhigt hatte, hat Frank sich mit ihr zusammengesetzt und ihr erklärt, solange sie unter seinem Dach wohne, dürfe sie Joey nicht mehr ins Haus lassen. Anderenfalls müsste sie sich eine andere Bleibe suchen.«
    Patricia seufzte auf. »Ich habe selbst Kinder und auch Enkel, und ich weiß, es würde mir das Herz brechen, wenn ich sie nicht sehen dürfte. Aber Frank hat das Richtige getan. Ein Mann, der seine eigene Mutter schlägt, ist das Allerletzte!«
    »Und an diesem Tag haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?« , fragte Reena.
    »Richtig. Und soweit ich es feststellen kann,

Weitere Kostenlose Bücher