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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich möchte gern die Ermittlungen im Fall Joshua Bolton wieder aufnehmen.«
    »Das kann Younger erledigen. Ein neuer Blickwinkel«,
meinte er zu Reena. »Sie brüten ja schon seit Jahren über dieser Sache. Außerdem lassen wir Ihr Telefon abhören und das von Bo Goodnight ebenfalls. Und die gute Ehefrau sollten wir uns unbedingt auch noch mal vornehmen.«
     
    Da Laura Pastorelli inzwischen Feierabend hatte, machten sich Reena und O’Donnell auf den Weg zu ihrer Wohnung. Das kleine ordentliche Häuschen stand in einer engen Straße. In der Auffahrt parkte ein alter Toyota Camry. Reena bemerkte die Plakette mit einer Abbildung des heiligen Christophorus und das Engelsfigürchen auf dem Armaturenbrett.
    Als sie klopften, öffnete eine Frau die Tür, die etwa im selben Alter wie Laura, aber längst nicht so verlebt war. Ihr rundes Gesicht war sorgfältig geschminkt, das dunkelbraune Haar elegant frisiert. Die Frau trug eine marineblaue Hose und eine weiße, in den Taillenbund gesteckte Bluse.
    Zu ihren Füßen saß ein flauschiger rötlicher Zwergspitz und bellte sich die Lunge aus dem Hals.
    »Sei still, Missy, du altes Dummerchen. Sie zwickt die Leute gern in den Knöchel«, fügte die Frau hinzu. »Seien Sie also gewarnt.«
    »Ja, Ma’am.« Reena hielt ihre Dienstmarke hoch. »Wir würden gern mit Laura Pastorelli sprechen.«
    »Um diese Zeit ist sie immer in der Kirche. Sie geht jeden Nachmittag nach der Arbeit hin. Hat es Ärger im Laden gegeben?«
    »Nein, Ma’am. Welche Kirche ist das denn?«
    »Sankt Michael, drüben in der Pershing Street.« Ihr Blick wurde argwöhnisch. »Wenn es nicht um den Laden geht, dann sicher um diesen Nichtsnutz von einem Ehemann oder um ihren missratenen Sohn.«
    »Wissen Sie, ob Sie in letzter Zeit Kontakt zu Pastorelli senior oder junior hatte?«
    »Das würde sie mir bestimmt nicht auf die Nase binden. Ich bin ihre Schwägerin. Patricia Azi. Mrs Frank Azi, um genau zu sein. Am besten kommen Sie herein.«
    O’Donnell warf einen zweifelnden Blick auf das immer noch kläffende Fellbündel, worauf Patricia verkniffen lächelte. »Einen Moment bitte. Verdammt, Missy, hörst du jetzt endlich auf!« Sie hob den Hund auf und trug ihn weg. Eine Tür fiel knallend ins Schloss, bevor Mrs Azi zurückkehrte.
    »Mein Mann liebt diesen dämlichen Köter. Wir haben ihn schon seit elf Jahren, und er ist immer noch so durchgedreht wie eh und je. Kommen Sie rein. Sie wollen also mit Laura sprechen. In etwa einer halben Stunde ist sie zurück – in Sack und Asche wie immer.« Mit einem schweren Seufzer führte Mrs Azi die Besucher in ein kleines gemütliches Wohnzimmer. »Tut mir leid, dass ich so ungnädig klinge, aber es ist nicht leicht, mit einer Märtyrerin zusammenzuleben.«
    Reena, die die Lage rasch erfasst hatte, lächelte verständnisvoll. »Meine Großmutter sagte immer, dass es problematisch ist, wenn zwei Frauen sich ein Haus teilen, ganz gleich, wie gern sie einander auch haben mögen. In ihrer Küche muss eine Frau allein das Sagen haben.«
    »Eigentlich stört sie nicht sehr, und außerdem kann sie sich keine eigene Wohnung leisten, weil sie so wenig verdient. Wir haben genug Platz, seit die Kinder ausgezogen sind. Laura ist sehr fleißig und besteht darauf, Miete zu bezahlen. Wollen Sie mir nicht verraten, was los ist?«
    »Ihr Mann und ihr Sohn könnten Informationen besitzen, die für einen unserer Fälle von Bedeutung sind«, begann Reena. »Als wir heute Vormittag mit Mrs Pastorelli sprachen, meinte sie, sie habe beide schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Wir haben nur noch ein paar zusätzliche Fragen an sie.«
    »Wie ich bereits sagte, hätte sie es mir sicher nicht auf
die Nase gebunden, wenn sie sich mit einem von ihnen getroffen oder mit ihnen telefoniert hätte. Frank würde sie es bestimmt auch nicht verraten. Nicht seit er endlich mit der Faust auf den Tisch geschlagen hat.«
    Bei der Polizeiarbeit war es häufig hilfreich, sich in den Befragten einzufühlen und ihn frei erzählen zu lassen. Also lächelte Reena nur und meinte: »Oh?«
    »Kurz vor Weihnachten letztes Jahr tauchte Joey aus heiterem Himmel hier auf. Laura weinte sich fast die Augen aus und glaubte, ihre Gebete seien endlich erhört worden.« Patricia verdrehte die Augen zur Decke.
    »Bestimmt war sie froh, ihren Sohn wiederzusehen.«
    »Wenn man einen falschen Penny im Schuh hat, holt man ihn besser raus, bevor man sich noch den Fuß verkrüppelt.«
    »Sie verstehen sich wohl nicht sehr gut mit

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