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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hat Laura sich auch nicht mehr mit ihm getroffen. Die Weihnachtsfeiertage waren uns jedenfalls verdorben, aber wir haben sie irgendwie überstanden. Mit der Zeit glätteten sich die Wogen wieder, wie das eben so ist. Die größte Aufregung,
die wir seitdem hatten, war der Brand in dem Haus, das mein Sohn gerade in Frederick County baut.«
    »Ein Feuer?« Reena sah O’Donnell an. »Wann war denn das?«
    »Mitte März. Gerade war das Richtfest vorbei, als ein paar Jugendliche eingebrochen sind, um eine Party zu feiern. Sie hatten Kerosinöfen mitgebracht, weil es noch ziemlich kalt war, und einer davon muss wohl umgekippt sein. Jemand ließ ein Streichholz fallen, und schon ging der halbe Rohbau in Flammen auf, bevor die Feuerwehr eingreifen konnte.«
    »Wurden die Jugendlichen erwischt?«, erkundigte sich O’Donnell.
    »Nein, und es ist wirklich eine Schande. Die Arbeit von vielen Monaten war vernichtet.«
    Als die Haustür aufging, sah Patricia Reena an und stand dann auf. »Laura…«
    »Was wollen die denn hier?« Lauras Augen waren rot und verschwollen, und Reena nahm an, dass sie in der Kirche ebenso viel geweint wie gebetet hatte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Joe und Joey nicht gesehen habe.«
    »Wir konnten uns nicht mit Ihrem Sohn in Verbindung setzen, Mrs Pastorelli. Er ist nicht mehr in der Autowerkstatt beschäftigt.«
    »Dann hat er eben eine bessere Stelle gefunden.«
    »Mag sein. Mrs Pastorelli, besitzen Sie eine Armbanduhr und ein Paar Ohrringe, die Ihr Sohn Ihnen letztes Jahr im Dezember geschenkt hat?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Mrs Pastorelli«, fuhr Reena in freundlichem Ton fort und sah Laura eindringlich an. »Sie kommen gerade aus der Kirche und sollten Ihr Gewissen nicht mit einer Lüge belasten.«
    »Es waren Geschenke.« Wieder traten Laura die Tränen in die Augen.
    »Wir gehen nach oben und holen die Sachen.« Immer noch sanft, legte Reena Laura den Arm um die Schulter. »Ich werde Ihnen dafür eine Quittung ausstellen. Wir klären das alles auf.«
    »Sie glauben wohl, er hat sie gestohlen. Warum nehmen alle von meinem Jungen immer nur das Schlimmste an?«
    »Es ist besser, wenn wir alles aufklären«, wiederholte Reena und schob Laura zur Treppe.
    »Der Schmuck ist geklaut«, knurrte Patricia. »Das weiß ich ganz genau.«
     
    »Piaget«, stellte Reena fest, als sie die Uhr im Auto untersuchte. Vierzig kunstvoll geschliffene Diamanten rings ums Zifferblatt. Achtzehnkarätiges Gold. Beim Juwelier muss man für so eine Uhr zwischen sechs- und siebentausend Dollar hinblättern.«
    »Woher kennst du dich mit solchem Zeug aus?«
    »Weil ich eine Frau bin, die Schaufensterbummel liebt und sich besonders gern Dinge ansieht, die sie sich nie wird leisten können. Die Ohrringe haben vermutlich zwei Karat pro Stück, ein eleganter Viereckschliff in einer klassischen Fassung. Unser Junge hat sich die Weihnachtsgeschenke für Mama offenbar etwas kosten lassen.«
    »Wir werden uns in New York nach Einbrüchen in Juweliergeschäften oder Privathäusern erkundigen, bei denen diese Schmuckstücke abhanden gekommen sein könnten.«
    »Ja.« Reena musterte die Diamanten im Licht. »Ich wette, dass der Weihnachtsmann irgendeiner netten Frau nicht die gewünschten Klunker gebracht hat.« Lässig klappte sie den Spiegel am Sonnenschutz auf und hielt sich einen Ohrring ans Ohr. »Wirklich hübsch.«
    »Mein Gott, du bist ja wirklich ein Mädchen!«
    »Verdammt richtig. Joey war nur hier, um vor seiner Mutter anzugeben und vor seinem Onkel als toller Hecht
dazustehen. Dicker Schlitten, schicke Klamotten, teure Geschenke. Ich glaube allerdings nicht, dass der Junge im Lotto gewonnen hat. Aber dann nimmt ihn sein Onkel ins Kreuzverhör, anstatt vor Ehrfurcht in Ohnmacht zu fallen, und Joey wird sauer. Große Szene. Rausschmiss. Und das lässt unser Junge nicht auf sich sitzen.«
    »Aber er ist geduldig. Er ist ein sehr geduldiger Mensch.«
    »Das ist es, was er seinem alten Herrn voraushat. Er wartet, plant, überlegt. Und er weiß, was Familie bedeutet. Wie rächt man sich wohl am besten an einem Vater? Indem man dem Sohn eins auswischt.«
    »Wir werden uns aus Frederick die Unterlagen über den Brand kommen lassen.«
    »Offenbar ist die Vorgehensweise ganz ähnlich wie bei dem Feuer in der Grundschule und der Autowerkstatt in New York. Es soll nach Jugendlichen oder einem Amateur aussehen. Also auf den ersten Blick ganz simpel. Der Mann ist ein Profi, O’Donnell. Er weiß genau, was

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