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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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acht bis vier. O’Donnell vertritt mich, falls es ein bisschen später wird. Und jetzt brate ich dir für deine Mühe erst mal ein erstklassiges Omelette.«
    »So viel Arbeit brauchst du dir nicht zu machen. Ein Kaffee genügt.«
    »Kommt überhaupt nicht infrage.« Reena ging voran in die Küche. »Ich habe mir das Problem über Nacht durch den Kopf gehen lassen und würde gerne wissen, was du davon hältst.« Sie schenkte ihm Kaffee ein. »Einverstanden?«
    »Schieß los.«
    »Dazu muss ich ganz zum Anfang zurückgehen, John.«
    Beim Reden bereitete sie das Omelette zu. John unterbrach sie nicht, sondern ließ sie einfach erzählen.
    Er fand, dass sie sich bewegte wie ihre Mutter, geschmeidig und mit anmutigen Gesten, die ihre Worte untermalten. Aber ihr Denken war das einer Polizistin; allerdings waren ihm ihr logischer Verstand und die Beobachtungsgabe schon in ihrer Kindheit aufgefallen.
    »Wir überprüfen den Schmuck.« Reena stellte den Teller vor ihn hin und ließ sich mit ihrem eigenen Frühstück – ein halber Bagel und ein einziger Speckstreifen – ihm gegenüber nieder. »Möglicherweise stammt er nicht aus New York, aber wir werden schon rauskriegen, wo Joey ihn geklaut hat. Es wäre hilfreich für uns, wenn wir wegen dieser
Sache einen Haftbefehl gegen ihn erwirken könnten. Er hat sich ziemlich leichtsinnig verhalten, was eigentlich zu ihm passt, obwohl er nicht dumm ist. Er ist nun mal ein geborener Angeber und Aufschneider. Und die Brandstiftungen gehören auch in dieses Schema«, fügte sie hinzu. »Das Allmachtsgefühl macht einen wichtigen Beweggrund für einen Brandstifter aus. Nur dass bei Joey noch eine zusätzlicher Aspekt hinzukommt: Mein Vater hat es getan, und ich kann es auch – nur größer und besser.«
    »Es steckt aber noch mehr dahinter.«
    »Ja. Bei sämtlichen Feuern handelt es sich, wenn ich nicht völlig danebenliege, um Racheakte, John. Und ich bin sicher, dass Joey der Täter ist. Vielleicht arbeitet er mit seinem Vater zusammen, möglicherweise auch allein. Er will sich an mir und meiner Familie rächen, weil er uns für das, was mit seinem Vater geschehen ist, verantwortlich macht.«
    »Die Brände waren so fachmännisch gelegt, dass sicher noch weitere Anschläge auf sein Konto gehen«, merkte John an. »Alles war bis aufs Letzte durchgeplant und organisiert.«
    »Ja, möglicherweise hat die Mafiafamilie aus New Jersey ihn als Brandstifter beschäftigt. Oder er arbeitet auf eigene Rechnung. Und es macht ihm nichts aus, zu warten. Obwohl er gezwungen war, zu pausieren, als er im Gefängnis saß, hat er sich geduldet, bis der richtige Moment kam. Nach dem Rausschmiss durch seinen Onkel hat er drei Monate damit gewartet, das Haus seines Cousins anzuzünden. Er muss es gewesen sein.«
    »Da kann ich dir helfen. Ich kenne ein paar Leute in Frederick County.«
    »Das hatte ich gehofft. Außerdem nehmen wir die Ermittlungen im Fall Josh Bolton wieder auf.« Reena trank einen Schluck von der Cola light, die sie sich eingeschenkt hatte. »Ganz bestimmt ist er der Täter, John. Und wenn ich
ihm sonst nichts nachweisen kann, will ich ihn wenigstens dafür drankriegen.« Sie war machtlos gegen das Zittern in ihrer Stimme und ihr Herzklopfen. »Für Josh.«
    »Wenn du zulässt, dass es persönlich wird, Reena, tust du genau, was er will.«
    »Ich weiß, und ich gebe mir ja Mühe, das zu verhindern. Er will mir mitteilen, dass er dahintersteckt. Ganz gleich, wie er den Tatort arrangiert und seine Spuren verwischt, soll ich es bemerken. Aber warum erst jetzt? Aus welchem Grund hat er all die Jahre gewartet, um mich jetzt so direkt anzugreifen? Offenbar ist etwas geschehen, was der Auslöser gewesen ist.«
    Mit einem Nicken schob John eine Gabel voll Ei in den Mund. »Während dieser ganzen Zeit hat er dich auf dem Radarschirm gehabt, allerdings so, dass es dir nicht aufgefallen ist, und hat immer wieder kleine Anschläge auf dich verübt. Vielleicht liegt es an etwas, das du an deinem Leben verändert hast. Es könnte etwas so Einfaches sein wie der Kauf dieses Hauses oder deine Beziehung mit dem Typen von nebenan.«
    »Möglich.« Aber sie schüttelte den Kopf. »Es gab in meinem Leben doch schon so viele wichtige Ereignisse: ein Collegediplom – er hat seinen High-School-Abschluss im Gefängnis nachgeholt – und meinen Eintritt in den Polizeidienst. Nach den Unterlagen hat er sich mit wechselnden Aushilfstätigkeiten durchgeschlagen. Ich hatte feste Freunde, während er keine

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