Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
denn gern unter freiem Himmel?«
»Sex, Sex, Sex, das ist alles, was diese Frau im Kopf hat. Wunderbar.« Er schob sie zur Hintertür hinaus.
Der Halbmond verbreitete ein helles Licht. Die Blumen, die Reena im Vorbeigehen gekauft und eingepflanzt hatte, quollen aus den Blumenkübeln auf der Terrasse.
Die Luft war warm und ein wenig stickig, und es duftete nach Pflanzen und nach Sommer.
Und unter einem dicht belaubten Ahornbaum stand eine Hollywoodschaukel.
»Eine Hollywoodschaukel! Du hast mir eine Hollywoodschaukel für den Garten besorgt!«
»Besorgt? Das ist Ketzerei. Wahrscheinlich hätte ich meinen Werkzeuggürtel umlegen sollen.«
»Du hast sie selbst gebaut.« Tränen traten Reena in die Augen, als sie ihn an der Hand näher zu dem Möbelstück zog. »Du hast mir eine Hollywoodschaukel gebaut.
O mein Gott, wann hast du denn dafür noch Zeit gehabt? Sie ist wunderschön. Ach, fühl nur, wie glatt.« Sie ließ die Hand über das Holz gleiten. »Wie Seide.«
»Bin heute damit fertig geworden. War eine gute Ablenkung. Willst du sie nicht mal ausprobieren?«
»Soll das ein Witz sein?« Sie setzte sich, streckte die Arme über die Lehne und fing an zu schaukeln. »Sie ist toll, sie ist wundervoll. Jetzt sind mir gerade mindestens fünf Kilo Stress von den Schultern gefallen, Bo.« Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Du bist ein Schatz.«
Er nahm neben ihr Platz. »Ich hatte gehofft, dass ich mich damit beliebt machen würde.«
»Große Klasse.« Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. »Es ist traumhaft. Mein eigenes Haus, mein eigener Garten an einem warmen Juniabend. Und ein aufregender Typ sitzt mit mir auf einer Hollywoodschaukel, die er mit eigenen Händen gebaut hat. Der Zwischenfall von gestern
Nacht kommt mir mittlerweile richtig unwirklich vor.«
»Vermutlich mussten wir beide ein paar Stunden Abstand gewinnen.«
»Und du hast deine Zeit damit verbracht.«
»Wenn man seine Arbeit liebt, empfindet man sie als Entspannung.«
Sie nickte. »Und als Befriedigung.«
»Richtig. Und es sieht ganz so aus, als würde ich morgen einen neuen Pick-up kriegen.« Seine Finger spielten mit ihren Locken. »Deine Mutter kommt mit. Ihr Cousin ist Autohändler.«
»Ich rate dir, auf sie zu hören.« Irgendeine Pflanze im Garten verströmte einen süßen, kräftigen Duft, der der warmen Luft einen Hauch von Vanille verlieh. »Sie wird Cousin Sal bis zum letzten Hemd herunterhandeln. Halte sie zurück, wenn du siehst, dass ihm die Tränen kommen. Aber nicht vorher.«
»Wird gemacht.«
»Du schlägst dich ziemlich wacker.«
»Was bleibt mir anderes übrig?«
»Du könntest genauso gut toben, schreien, mit der Faust gegen die Wand schlagen …«
»Dann müsste ich sie neu verputzen.«
Sie lachte auf. »Du bist so ausgeglichen, Bowen. Ich weiß genau, wie sauer du bist, aber du lässt dir nichts anmerken. Du hast mich nicht einmal gefragt, ob ich mit meinen Ermittlungen schon weitergekommen bin.«
»Ich dachte, du würdest es mir schon irgendwann erzählen.«
»Das werde ich auch. Zuerst muss ich morgen noch mit jemandem reden, aber anschließend berichte ich dir alles haarklein. Du machst es mir so leicht.«
»Da ich dich liebe, sehe ich keinen Grund, es dir schwer zu machen.«
Kurz schmiegte sie ihr Gesicht an seine Schulter und ließ sich von seiner Gelassenheit anstecken. Manchmal wurde ihr immer noch mulmig, wenn sie daran dachte, wie sehr sie ihn liebte und wie schnell er sich einen Platz in ihrem Herzen erobert hatte, sodass sie sich manchmal, so wie jetzt, bis zu den Fingerspitzen von dieser Liebe erfüllt fühlte.
»Schicksal«, flüsterte sie und ließ die Lippen sein Kinn entlanggleiten. »Ich glaube fast, dass du mein Schicksal bist, Bo. Bestimmt ist das so.«
Sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß und legte die Hände um seinen Nacken. »Ich habe ein kleines bisschen Angst«, sagte sie. »Gerade genug für ein aufregendes Kribbeln. Aber hauptsächlich ist es wunderschön und unkompliziert, und ich fühle mich wie…« Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Halbmond und zu den Sternen hinauf. »Nicht, als ob ich ständig warten würde«, fuhr sie fort und sah ihm in die Augen. »Nicht so, als stünde ich mir an der Bushaltestelle die Beine in den Bauch, bis endlich ein Bus kommt und mich dorthin bringt, wo ich gerne wäre. Stattdessen fahre ich selbst, habe ein Ziel vor Augen und tue, was ich will. Und dann denke ich mir, hey, warum nehme ich nicht mal diese Straße? Die
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