Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
etwas am Haus repariert. Er ist Tischler und offenbar sehr tüchtig. Soll auch sehr nett sein. Sie versucht, ihn zu verkuppeln.«
»Soll ich etwa mit dem Tischler deiner Schwester ausgehen?«
»Ich habe ihr versprochen, einmal zu fragen.« Er breitete die Hände aus. »Sie sagt, er sieht sehr gut aus.«
»Dann hat er sicher auch keine Probleme, selbst eine Freundin zu finden«, erwiderte Reena und widmete sich ihrem Bericht.
Kapitel 11
B o saß an der Frühstückstheke, die er selbst gebaut hatte, verschlang den letzten Keks mit Erdnussbutter, spülte mit kalter Milch nach und stieß dann einen übertrieben wohligen Seufzer aus.
»Wenn Sie nur Ihrem Mann den Laufpass geben würden, Mrs M.! Ich baue Ihnen Ihr Traumhaus. Als Gegenleistung würde ich nicht mehr von Ihnen verlangen als Ihre Erdnussbutterkekse.«
Grinsend schlug sie mit dem Geschirrtuch nach ihm. »Beim letzten Mal war es noch der Apfelkuchen. Was Sie brauchen, ist ein nettes junges Mädchen, das sich um Sie kümmert.«
»Das habe ich doch schon: Sie.«
Sie lachte auf. Bo mochte ihr Lachen und wie sie dabei den Kopf in den Nacken legte, sodass sich das Geräusch an der Zimmerdecke brach. Sie hatte eine gemütliche rundliche Figur – wie er sie sicher auch bald haben würde, wenn er sich weiter von ihr durchfüttern ließ. Ihr Haar war so rot wie das Licht einer Ampel und kringelte sich in kleinen Löckchen. Außerdem war sie alt genug, um seine Mutter zu sein, allerdings um einiges unterhaltsamer als die, die ihm das Schicksal zugedacht hatte.
»Sie sollten sich ein Mädchen in Ihrem Alter suchen.« Mrs M. zeigte mit dem Finger auf ihn. »Ein gut aussehender junger Mann wie Sie.«
»Das Problem ist nur, dass mir die Entscheidung so schwerfällt. Und keine außer Ihnen hat es bis jetzt geschafft, mein Herz zu erobern, Mrs M.«
»Ach, lassen Sie das. Sie können einer Frau ja noch mehr Honig um den Mund schmieren als mein Großvater selig, und der war ein Ire, wie er leibt und lebt.«
»Es gab einmal ein Mädchen, aber ich habe sie verloren. Zweimal.« – »Wie das?«
»Sie war nur eine Vision am anderen Ende eines Raums voller Menschen.« Er hob die Hände und schnippte mit den Fingern. »Und schwups war sie wieder weg. Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?«
»Natürlich.«
»Vielleicht war das ja so ein Fall, und ich muss einfach so lange ziellos umherirren, bis ich sie wiederfinde. Einmal dachte ich schon, es wäre so weit, aber sie hat mich abgehängt. Jetzt muss ich aber los.«
Bo erhob sich von dem Barhocker und richtete seinen muskulösen Körper zur vollen Höhe von einem Meter fünfundachtzig auf. Durch die jahrelange körperliche Arbeit hatte er eine kräftige und sportliche Figur bekommen.
Bridgett Mallory mochte doppelt so alt sein wie er, aber sie war dennoch eine Frau und wusste diesen Anblick sehr wohl zu schätzen.
Sie musste sich eingestehen, dass sie eine Schwäche für diesen hübschen Jungen hatte. Allerdings war sie auch praktisch veranlagt und hätte ihm in den vergangenen sechs Monaten nicht immer wieder Aufträge vermittelt, wenn er nicht außerdem ehrlich und ein geschickter Handwerker gewesen wäre.
»Ich werde Sie schon noch verkuppeln. Denken Sie an meine Worte.«
»Fragen Sie die Zukünftige aber vorher, ob sie backen kann.« Bo bückte sich, um Mrs M. einen Kuss auf die Wange zu hauchen. »Richten Sie Mr M. Grüße von mir aus«, fügte er hinzu, während er seine Jacke anzog. »Und falls Sie etwas brauchen, rufen Sie mich einfach an.«
Sie reichte ihm eine Tüte mit Keksen. »Ich habe ja Ihre Nummer, Bowen. Sie können sich auf mich verlassen.«
Er machte sich auf den Weg zu seinem Pick-up. Konnte es denn noch kälter werden?, fragte er sich, während er dem Pfad folgte, den er zwischen Vordertreppe und Auffahrt freigeschaufelt hatte. Der Boden war mit vereistem
Schnee bedeckt, der angetaut und dann wieder festgefroren war, und ein schwerer grauer Himmel verhieß noch mehr von der weißen Pracht.
Bo beschloss, auf dem Heimweg einen Abstecher in den Supermarkt zu machen. Schließlich konnte sich der Mensch nicht nur von Erdnussbutterkeksen ernähren. Es hätte ihn zwar nicht gestört, wenn seine Zukünftige auch kochen konnte, aber er war inzwischen selbst ziemlich geschickt darin.
Nun war er selbstständiger Unternehmer. Bo klopfte aufs Lenkrad, als er in seinen Wagen stieg. »Tischlerei Goodnight«. Außerdem hatten er und Brad bereits einige kleine Häuser gekauft und saniert und sie
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