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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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egoistisch?, fragte sie sich. So kalt und so gefühllos? Luke bedeutete ihr wirklich etwas, aber interessierte sie sich auch ausreichend für seinen Beruf? Eigentlich nicht, musste sie sich eingestehen. Denn schließlich war sie voll und ganz mit ihrer eigenen Karriere beschäftigt.
    Vielleicht war ihr Bestes ja nicht genug.
    Reena machte das Licht aus und lag noch lange Zeit wach.
     
    Als Reena nach einer Schicht, in der sie hauptsächlich an Türen geklopft, Zeugen befragt und mit der Exfrau des Hausbesitzers, seinen früheren Geschäftspartnern und seiner derzeitigen Freundin gesprochen hatte, mit O’Donnell ins Revier kam, war ihr Schreibtisch mit drei Dutzend langstieliger weißer Rosen zugestellt. Obwohl ihr die Blumen viele lästerliche Kommentare von ihren Kollegen einbrachten, musste sie schmunzeln, als sie die Karte sah:
     
    Cat,
es tut mir leid.
Der Idiot
     
    Dennoch wagte sie erst, an den Rosen zu schnuppern, als sie sie in den Pausenraum brachte, da sie ihren Schreibtisch zum Arbeiten brauchte.
    Sie musste eine ganze Reihe von Berichten schreiben. Die Identität der Leiche war zwar noch nicht geklärt, doch der Hausbesitzer galt weiterhin als vermisst.
    Anschließend erstatteten O’Donnell und sie dem Captain Bericht.
    »Wir warten noch auf die Laborberichte«, begann O’Donnell. »Der Hausbesitzer, James R. Harrison, wurde zuletzt gesehen, wie er sich in einem Lokal namens Fan Dance ein paar Drinks genehmigt hat. Das ist ein Stripteaseschuppen ein paar Häuserblocks vom Brandort entfernt. Laut Kreditkartenbeleg hat er um zwölf Uhr vierzig gezahlt. Ein Pick-up Marke Ford, der auf ihn zugelassen ist, parkt hinter dem Gebäude.«
    Er warf Reena einen Blick zu, ihr Zeichen, dass sie fortfahren sollte.
    »Unter dem Schutt im Erdgeschoss haben wir einen Werkzeugkasten mit einem Schraubenzieher gefunden. Damit wurden vermutlich die Löcher in den Boden des Benzinkanisters gestoßen, der ebenfalls am Brandort sichergestellt worden ist. Da Harrison vor fünf Jahren eine Strafe wegen Betrugs abgesessen hat, haben wir seine Fingerabdrücke in den Akten. Sie stimmen mit denen überein, die an Werkzeugkasten, Schraubenzieher und Benzinkanister entdeckt wurden. Da der Gerichtsmediziner der Leiche keine Fingerabdrücke abnehmen konnte, müssen wir auf die zahnärztlichen Unterlagen warten.«
    »Die sollten morgen vorliegen«, ergänzte O’Donnell. »Ich habe mit einigen Leuten geredet, die geschäftlich mit Harrison zu tun hatten. Er hatte schwere finanzielle Probleme. Außerdem stand er auf Pferdewetten – nur die Pferde leider nicht auf ihn.«
    Captain Brant nickte und lehnte sich zurück. Sein Haar war schlohweiß, und seine Augen funkelten kalt und blau. Auf einem Schreibtisch, der stets so ordentlich aufgeräumt war wie das Wohnzimmer von Reenas Tante Carmela, standen Fotos seiner Enkelkinder.
    »Sieht also ganz so aus, als hätte er selbst das Gebäude angezündet, um die Versicherungssumme zu kassieren, und wäre dabei in den Flammen umgekommen.«
    »Es macht den Eindruck, Captain. Bei der Obduktion wurden weder Hinweise auf Fremdverschulden noch Wunden oder andere Verletzungen festgestellt. Auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung warten wir noch«, fügte Reena hinzu. »Allerdings gibt es niemanden, der von seinem Tod profitieren würde. Seine Lebensversicherung beläuft sich nur auf eine kleine Summe, fünftausend Dollar, und die kriegt seine Exfrau, weil er sie nie als Begünstigte gestrichen hat. Sie ist inzwischen wieder verheiratet und ebenso wie ihr Mann ganztags berufstätig. Sie kommt als Täterin praktisch nicht infrage.«
    »Dann schließen Sie den Fall ab. Schnelle Arbeit«, meinte Captain Brant.
    »Ich schreibe den Bericht«, erbot sich Reena, als sie mit O’Donnell ins Großraumbüro zurückkehrte.
    »Nur zu. Ich muss noch einigen anderen Papierkram erledigen.«
    Er setzte sich an seinen Schreibtisch, der ihrem gegenüberstand. »Hast du heute etwa Geburtstag oder so?«
    »Nein. Warum? Ach, die Blumen.« Reena ließ sich mit ihren Notizen vor der Tastatur nieder. »Der Typ, mit dem ich zusammen bin, hat sich gestern Abend ein bisschen danebenbenommen. Und jetzt kriecht er zu Kreuze.«
    »Sehr stilvoll.«
    »Ja, das spricht für ihn.«
    »Ist es was Ernstes zwischen euch?«
    »Ich bin noch nicht sicher. Warum, willst du mich etwa angraben?«
    O’Donnell grinste, und die Spitzen seiner Ohren röteten sich. »Meine Schwester kennt da einen jungen Typen, der öfter bei ihr

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