Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Haussekt im Sirico.«
»Der dortige Weinkeller ist nicht unbedingt eine Reise wert. Ganz im Gegenteil zu diesem Lokal. Aber ein ausgezeichneter französischer Jahrgang passt schließlich auch nicht zu Pizza Peperoni.«
»Davon verstehe ich nichts.« Sie beschloss, seine Bemerkung witzig zu finden. »Ich denke, sie würden sich auf interessante Weise ergänzen. So, jetzt haben wir etwas zu trinken, und der Trinkspruch wäre auch abgehakt. Was ist also los?«
»Du bist aber ganz schön neugierig.« Er tippte sich mit dem Finger an die Nase. »Ich bin befördert worden, und zwar auf einen ganz tollen Posten.«
»Luke! Das ist ja großartig! Spitzenklasse. Herzlichen Glückwunsch. Prima! Ich gratuliere.« Wieder hob sie ihr Glas und trank einen Schluck.
»Danke.« Er strahlte sie an. »Allerdings habe ich mich dafür auch ziemlich krummgelegt. Das Laurder-Depot war mein letzter Trumpf. Als ich das unter Dach und Fach gebracht hatte, hatte ich auch die Beförderung in der Tasche. Wäre zwar einfacher gewesen, wenn du mir geholfen hättest, den Kunden zu bezirzen, aber…«
»Du hast es ja auch ohne mich geschafft. Ich bin wirklich stolz auf dich.« Sie berührte seine Hand. »Kriegst du jetzt einen neuen Titel und ein neues Büro? Du musst mir alles genau erzählen.«
»Eine dicke Gehaltserhöhung.«
»Das versteht sich doch wohl von selbst.« Als sie das Glas absetzte, erschien wie aus dem Nichts der Kellner, um es nachzufüllen.
»Möchtest du jetzt bestellen?«
Reena drückte so fest Lukes Hand, dass dieser zusammenzuckte. »Warum nicht? Ich sterbe nämlich vor Hunger. Beim Essen kannst du mir dann alles haarklein erzählen.«
»Gern, wenn du willst.«
Sie wartete, bis das Essen bestellt war – vielleicht war es ein wenig angeberisch von Luke, dies auf Französisch zu tun, doch andererseits klang es so niedlich, und außerdem hatte er es sich verdient, heute Abend ein wenig über die Stränge zu schlagen.
»Wann ist es denn passiert?«, erkundigte sie sich.
»Vorgestern. Ich wollte sichergehen, dass es mit der heutigen Reservierung klappt, bevor ich es dir sage. Es ist ziemlich schwierig, hier einen Tisch zu ergattern.«
»Und wie nennst du dich jetzt? Obermufti der Finanzplanung?«
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Das kommt erst noch. Für den Moment muss ich mich mit der Bezeichnung Vizedirektor zufriedengeben.«
»Vizedirektor. Super. Wir sollten eine Party geben.«
»Oh, ich habe schon einige Pläne. Weißt du, Cat, du könntest noch mal mit deiner Schwester sprechen. Da ich jetzt diesen Posten bekleide, kann sie ihren Mann vielleicht überzeugen, mir sein Konto anzuvertrauen.«
»Vince scheint mit seinem jetzigen Berater recht zufrieden zu sein«, begann Reena und stellte fest, dass sich Lukes Miene verdüsterte. »Aber ich werde ein paar Andeutungen fallen lassen. Am Sonntag sehe ich alle bei Sophias Geburtstagsfeier. Du hast mir noch gar nicht gesagt, ob du mitkommst.«
»Cat, du weißt doch, was ich von großen Familienfeiern halte. Und außerdem ist es ein Kindergeburtstag.« Er verdrehte die Augen zur Decke. »Verschone mich.«
»Ich weiß, das kann ziemlich anstrengend werden. Macht nichts. Du solltest nur wissen, dass du auch eingeladen bist.«
»Wenn du glaubst, dass sich dein Schwager so leichter überzeugen ließe…«
Nun war es an ihr zusammenzuzucken, und es kostete sie Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. »Ich bin dafür, Familie und Geschäft zu trennen, einverstanden? Ich schaue zu, ob ich Vince dazu bringen kann, sich mit dir zu treffen. Aber, tja, ich fände es geschmacklos, wenn du dir auf dem Geburtstag seiner Tochter sein Konto unter den Nagel reißen würdest.«
»Geschmacklos? Du findest es also geschmacklos, wenn ich deinen Bruder finanziell beraten möchte?«
Sie ließ ihn schmollen, während der erste Gang serviert wurde. »Nein, aber ich weiß, dass Vince nicht erfreut
wäre, wenn du auf einer Familienfeier geschäftliche Themen ansprichst.«
»Ich war schon bei einigen deiner Familienfeiern«, erinnerte er sie. »Und da wird ständig übers Geschäft gesprochen. Übers Pizzageschäft.«
»Das Sirico ist unsere Familie. Ich sehe, was ich tun kann.«
»Entschuldige.« Er machte eine hilflose Geste und legte dann die Hand auf ihre. »Du weißt, dass ich mich leicht aufrege, wenn es um meinen Beruf geht. Schließlich sind wir zum Feiern hier und nicht zum Streiten. Bestimmt wirst du dir viel Mühe geben, deinen Schwager zu
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