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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bianca um. »Ich muss hingehen und es mir ansehen.«
    Reena schoss ins Wohnzimmer. »Ich will mit dir gehen. Ich begleite dich.«
    Gib öffnete den Mund, und Reena erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass er ablehnen wollte. Doch Bianca sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Ja, geh mit deinem Vater. Wenn ihr zurückkommt, werden wir wieder einmal über das Belauschen privater Unterhaltungen sprechen müssen. Ich werde auf euch warten, bevor ich meine Eltern anrufe. Vielleicht können wir ihnen dann mehr sagen. Möglicherweise ist es nicht so schlimm, wie wir denken.«
     
    Es wirkte noch schlimmer, zumindest in Reenas Augen. Im Tageslicht sahen die geschwärzten Ziegel, das zerbrochene Glas und der durchnässte Brandschutt schrecklich aus, und der Gestank war noch stärker geworden. Es schien unvorstellbar, dass das Feuer so schnell so viel Schaden hatte anrichten können. Durch das gähnende Loch, wo das große Fenster mit der darauf gemalten Pizza gewesen war, konnte sie die Zerstörung im Inneren sehen. Die verbrannten Überreste der orangefarbenen Sitzbänke und der alten Tische, das Durcheinander der kaputten Stühle. Die sonnengelbe Wandfarbe war verschwunden. Ebenso die große Speisekartentafel, die im offenen Küchenbereich gehangen hatte, wo ihr Vater – und manchmal auch ihre Mutter – zur Unterhaltung der Gäste den Teig durch die Luft wirbelten.
    Der Mann mit dem Feuerwehrhelm und der Taschenlampe kam mit einer Art Werkzeugkasten heraus. Er war älter als ihr Vater; das sah sie an den Falten in seinem Gesicht und daran, dass sein Haar, das unter dem Helm hervorschaute, beinahe ganz grau war.
     
    Bevor er aus dem Haus trat, warf er ihnen einen kurzen prüfenden Blick zu. Der Mann, Gibson Hale, war groß und schlaksig gebaut und würde wohl kaum jemals dick werden. Ein wenig erschöpft von der schlaflosen Nacht. Er hatte dichtes lockiges Haar, sandfarben mit einigen ausgebleichten Spitzen. Hielt sich offensichtlich ohne Hut in der Sonne auf, wann immer er konnte.
    John Minger studierte nicht nur Brände, sondern auch die Menschen, die darin verwickelt waren.
    Das Mädchen war bildhübsch, trotz des ausdruckslosen, von Schlafmangel gezeichneten Blicks. Ihr Haar war dunkler als das ihres Vaters, aber ebenso gelockt. John hielt es für sehr wahrscheinlich, dass sie in Größe und Körperbau ihrem Vater nachschlagen würde.
    Er hatte sie bereits letzte Nacht gesehen, als er am Ort des Geschehens eingetroffen war. Die ganze Familie hatte wie schiffbrüchige Überlebende in einer Gruppe beieinander gestanden. Die Frau war ein Hingucker, ein Vollweib von der Art, wie man sie fast nur in Filmen sah. Die älteste Tochter sah ihr am ähnlichsten, soweit er sich erinnern konnte. Die mittlere war nur einen Bruchteil von diesem überwältigenden Eindruck entfernt. Der Junge war hübsch und hatte noch eine kindliche, rundliche Figur.
    Dieses Mädchen wirkte aufgeweckt. Die blauen Flecken und Kratzer an ihren langen Beinen ließen ihn vermuten, dass sie wahrscheinlich mehr Zeit damit verbrachte, mit ihrem kleinen Bruder als mit ihren Puppen zu spielen.
    »Mr Hale, ich kann Sie noch nicht hineinlassen.«
    »Ich wollte Sie sprechen. Haben Sie … Konnten Sie herausfinden, wo es ausgebrochen ist?«
    »Darüber möchte ich mich mit Ihnen unterhalten. Wer ist das?« Er lächelte Reena an.
    »Meine Tochter Catarina. Es tut mir leid, ich weiß, Sie haben mir Ihren Namen genannt, aber …«
    »Minger. Inspektor Minger. Sie erwähnten, dass eine Ihrer Töchter das Feuer entdeckt und Sie geweckt habe.«
    »Das war ich«, meldete sich Reena zu Wort. Ihr war bewusst, dass es wahrscheinlich eine Sünde war, darauf stolz zu sein. Aber vielleicht war es nur eine der lässlichen Sünden. »Ich habe es zuerst gesehen.«
    »Darüber möchte ich mich auch unterhalten.« Er sah hinüber zu dem Polizeiwagen, der am Straßenrand anhielt. »Würden Sie mich einen Moment entschuldigen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu dem Wagen und sprach leise mit dem Polizisten darin.
    »Gibt es einen Ort in der Nähe, an dem wir uns in Ruhe unterhalten können?«, fragte er, nachdem er zurückgekommen war.
    »Wir wohnen nur einen Block weiter.«
    »Gut. Einen Augenblick noch.« Er ging zu einem anderen Wagen, und Reena beobachtete, wie er eine Art Schutzoverall auszog. Darunter trug er normale Kleidung. Er legte den Overall und seinen Helm zusammen mit dem Werkzeugkasten in den Kofferraum, verschloss ihn und nickte dann den Polizisten

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