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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Pete anzurufen – er wohnt über dem Laden – und ihm zu sagen, dass er rausmuss, seine Familie aus dem Haus bringen muss. Pete ist mit Theresa verheiratet. Sie haben im Juni ein Baby bekommen. Er sagte, Pete muss wissen, dass im Haus ein Feuer ausgebrochen ist und dass er sofort rausmuss. Dann solle Mama die
Feuerwehr anrufen. Während er die Treppe hinunterlief, sagte er ihr, sie solle den Notruf wählen, aber das tat sie bereits.«
    »Das ist ein guter Bericht.«
    »Ich weiß noch mehr. Wir rannten alle, aber Dad lief am schnellsten. Er rannte den ganzen Weg hinunter. Das Feuer war größer geworden, das konnte ich sehen. Und das Fenster zerplatzte, und es sprang heraus. Das Feuer. Dad ging nicht zur Vordertür hinein. Ich hatte Angst, dass er das tun und ihm dann etwas passieren würde. Er könnte verbrennen. Aber er lief zur hinteren Treppe und hinauf zu Petes Wohnung.«
    Sie hielt einen Moment inne und presste die Lippen zusammen.
    »Um ihnen herauszuhelfen«, ermutigte John sie.
    »Weil sie wichtiger sind als der Laden. Pete trug das Baby, und mein Dad packte Theresa am Arm. Dann rannten sie alle die Treppe hinunter. Allmählich kamen die Leute aus ihren Häusern. Alle riefen und schrien durcheinander. Ich glaube, Dad versuchte, in das brennende Haus zu laufen, aber Mama hielt ihn fest und sagte: ›Tu’s nicht, tu’s nicht.‹ Und er tat’s nicht. Er blieb bei ihr stehen und sagte: ›Meine Güte, Baby.‹ Manchmal nennt er meine Mutter so. Dann hörte ich die Sirenen, und die Feuerwehrautos kamen. Die Feuerwehrmänner sprangen heraus und schlossen die Schläuche an. Mein Dad sagte ihnen, dass niemand mehr im Haus sei, aber einige von ihnen gingen trotzdem hinein. Ich verstehe nicht, wie sie das tun konnten bei den Flammen und dem Rauch. Sie sahen aus wie Soldaten. Wie Geistersoldaten.«
    »Dir entgeht nicht viel, stimmt’s?«
    »Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant.«
    John warf Gib einen Blick zu und grinste. »Ihre Tochter ist ein kluges Köpfchen, Mr Hale.«
    »Gib. Nennen Sie mich Gib. Und ja, da haben Sie recht.«
    »Okay, Reena, erzähl mir, was du sonst noch gesehen hast, als du auf den Stufen saßt. Bevor du das Feuer entdeckt hast. Lass uns zurückgehen, damit du versuchen kannst, dich daran zu erinnern.«
    Gib warf einen Blick auf den Laden und wandte sich dann wieder John zu. »Es war Vandalismus, nicht wahr?«
    »Warum sagen Sie das?«, fragte John.
    »Die Tür. Die offene Tür. Ich habe mit Pete gesprochen. Er hat gestern Abend abgeschlossen, weil ich mit der Familie bei einem Baseballspiel war.«
    »Die Birds haben die Rangers haushoch geschlagen.«
    »Stimmt.« Gib brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Pete schloss den Laden mit einem meiner anderen Kinder  – Angestellten – ab. Er erinnert sich genau daran, die Tür verschlossen zu haben, weil er und Toni – Antonia Vargas – sich dabei über seinen Schlüsselanhänger unterhielten. Er hat die Tür noch nie unverschlossen gelassen. Wenn sie also offen war, dann muss jemand eingebrochen sein.«
    »Wir werden uns noch darüber unterhalten.« John setzte sich wieder zu Reena. »Ein hübscher Ort. Ein schönes Plätzchen, um in einer heißen Nacht etwas Kühles zu trinken. Erinnerst du dich daran, wie spät es war?«
    »Hm, es war ungefähr zehn nach drei. Ich sah auf die Küchenuhr, als ich mir das Gingerale holte.«
    »Um diese Uhrzeit schläft wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft.«
    »Alle Häuser waren dunkel. Bei den Castos brannte die Außenbeleuchtung, aber sie vergessen meistens, sie abzuschalten. Und in Mindy Youngs Schlafzimmerfenster konnte ich einen Lichtschein sehen. Sie lässt die Nachttischlampe an, obwohl sie schon zehn ist. Ich hörte einen Hund bellen. Ich glaube, es war Fabio, Pastorellis Hund. Er hörte sich zumindest so an. Zuerst schien er aufgeregt zu sein, aber dann hörte er auf zu bellen.«
    »Fuhren Autos vorbei?«
    »Nein, kein einziges.«
    »Bei dieser Stille so spät in der Nacht hättest du es wahrscheinlich gehört, wenn am anderen Ende des Blocks ein Wagen gestartet worden wäre oder jemand eine Autotür zugeschlagen hätte.«
    »Es war ganz ruhig. Nur der Hund hat ein paar Mal gebellt. Ich konnte die Klimaanlage von nebenan summen hören. Sonst habe ich nichts gehört, an das ich mich erinnern könnte. Nicht einmal, als ich in Richtung des Ladens ging.«
    »Okay, Reena. Das hast du gut gemacht.«
    Die Tür ging auf, und John war wieder verblüfft von der Schönheit der Frau.
    Bianca

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