Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Problemen stellen. Erzähl uns, was passiert ist.«
    »Ich war sauer. Ich war sauer, weil ihr wieder gestritten habt, und ich wollte nicht in die Schule. Also bin ich nicht hingegangen.«
    Reena reichte Trevor ein Papiertaschentuch. »Bist du stattdessen zurück nach Hause?«
    »Eigentlich wollte ich nur in meinem Zimmer spielen und fernsehen, aber …«
    »Du warst sauer.«
    »Sie wollen sich scheiden lassen.«
    »Oh, Trev.« William setzte sich wieder. »Das liegt doch nicht an dir.«
    »Du hast unser Zuhause kaputtgemacht. Das hat Mom gesagt. Und ich dachte, wenn ich ein Feuer anzünde, musst du bleiben und das Haus wieder reparieren. Aber ich wollte es nicht. Ich habe mir Streichhölzer geholt und die Fotos und Papiere angezündet. Und dann konnte ich es nicht mehr löschen. Ich habe Angst bekommen und bin weggelaufen. Die Entschuldigung hatte ich mir auf dem Computer geschrieben. Und dann bin ich in die Schule gegangen.«
    »Das ist alles nur deine Schuld!«, stieß Ella hervor.
    William griff nach Trevors Hand. »Klar, warum auch nicht? Schließlich habe ich schon genug verbrochen. Wir schaffen das Problem gemeinsam aus der Welt, mein Junge. Ich freue mich, dass du die Wahrheit gesagt hast. Und nun suchen wir eine Lösung.«
    »Jetzt, wo das Haus abgebrannt ist, lasst ihr euch doch nicht scheiden.« Trevor schmiegte das Gesicht an die Brust seines Vaters. »Bitte geh nicht weg.«
     
    Als Reena endlich nach Hause kam, war sie niedergeschlagen. Für Trevor Parker würde es keine einfache, geschweige denn eine perfekte Lösung geben. Eine Therapie würde ihm vielleicht helfen, seine Probleme zu bewältigen, doch seine Familie konnte das nicht retten. Die war in Reenas Augen endgültig zerbrochen.
    Und soweit sie es beurteilen konnte, waren viel zu viele Ehen zum Scheitern verurteilt.
    Es gab noch Paare wie Fran und Jack oder Gib und Bianca, aber es gab viel zu viele Menschen, deren Beziehung zerbrach, und die unglücklichen Familien überwogen bei Weitem.
    Auch wenn das Haus nicht vom Feuer zerstört worden war, gab es für die Parkers selbst keine Rettung.
    Reena parkte vor ihrem Haus, stieg aus dem Wagen und schloss ihn ab. Bo saß auf seiner Vordertreppe und trank Bier aus der Flasche.
    Am liebsten wäre Reena grußlos an ihm vorbeigehastet, denn er machte ganz den Eindruck eines Menschen, in den man viel Zeit und Mühe investieren musste. Viel einfacher war es da doch, in ihr eigenes Haus zu gehen, die Tür hinter sich zuzumachen und die schrecklichen Ereignisse des Tages auszusperren. Dennoch setzte sie sich neben ihn auf die Treppe, nahm ihm die kalte Flasche aus der Hand und trank einen großen Schluck.
    »Wenn du mir jetzt erzählst, du hättest hier draußen auf mich gewartet, kriege ich einen Anfall.«
    »Dann verschweige ich es dir eben. Aber ich muss hinzufügen, dass ich an einem warmen Abend öfter mit einem kalten Bier auf der Treppe sitze. Anstrengender Tag?«
    »Traurig.«
    »Jemand gestorben?«
    »Nein.« Sie gab ihm die Flasche zurück. »Allerdings zwingt mich diese Frage, den heutigen Tag in einem etwas anderen Licht zu sehen. Denn häufig gibt es wirklich einen Todesfall. Und Tote kehren nicht zurück.«
    »Was, glaubst du etwa nicht an die Reinkarnation? Wo ist das Karma?«
    Zu ihrer eigenen Überraschung musste sie schmunzeln. »Ich hatte heute nicht mit einem Menschen zu tun, der vielleicht als Beagle wiedergeboren wird. Nur mit einem kleinen Jungen, der fast das Haus seiner Familie niedergebrannt hätte, damit seine Eltern sich nicht scheiden lassen.«
    »Ist er verletzt?«
    »Körperlich nicht.«
    »Wenigstens etwas.«
    »Wenigstens. Du sagtest doch, deine Eltern hätten sich getrennt, als du noch klein warst.«
    »Ja.« Er nahm einen Schluck aus der Bierflasche. »Es war … scheußlich. Gut«, verbesserte er sich, als sie ihn fragend ansah. »Es war ein Albtraum. Du möchtest dich nach diesem Tag bestimmt nicht auch noch mit meiner schweren Kindheit belasten.«
    »Meine Eltern sind seit siebenunddreißig Jahren verheiratet. Manchmal kommen sie mir vor wie ein Körper mit zwei Köpfen. Sie streiten zwar ab und zu, aber es geht nie unter die Gürtellinie, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »O ja, das tue ich.«
    »Ich würde sagen, sie sind wie zusammengeklebt. Und weißt du was? Sie selbst sind der Klebstoff. Manchmal wirkt ihre Nähe einschüchternd, denn man möchte sich selbst nicht mit weniger zufriedengeben.«
    »Wir könnten ja mit einem gemeinsamen Abendessen anfangen und

Weitere Kostenlose Bücher