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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und Kraft es kostet, wenn einem das Haus abbrennt?«
    »Das kann ich sogar sehr gut«, erwiderte Reena. »Und ich beneide Sie wirklich nicht darum.«
    »Persönliche Gegenstände im Wert von einigen tausend Dollar wurden vernichtet, ganz zu schweigen von den Schäden am Gebäude selbst. Ich musste Termine absagen und meinen Zeitplan völlig umwerfen.«
    »Ella.« William Parker klang erschöpft, und Reena hatte den Eindruck, dass das nicht erst seit Kurzem so war.
    »Verschon mich mit deinem ›Ella‹!«, zischte sie. »Schließlich muss ich mich mit dem ganzen Kleinkram herumärgern. Du würdest ja niemals …« Sie verstummte und hob entschuldigend die Hand. »Tut mir leid. Ich bin einfach so nervös.«
    »Das ist nur verständlich. Können Sie uns sagen, wie oft Sie auf den Speicher gehen?«
    »Mindestens einmal im Monat. Und ich lasse – ließ – die Zugehfrau dort regelmäßig putzen.«
    »Mr Parker?«
    »Zwei- oder drei Mal im Jahr vielleicht. Wenn ich Krimskrams rauf- und runterschleppe. Weihnachtsschmuck und so weiter.«
    »Trevor?«
    »Trevor darf nicht auf den Speicher«, unterbrach Ella.
    Reena bemerkte, dass der Junge seiner Mutter einen raschen Blick zuwarf, bevor er wieder auf die Tischplatte starrte.
    »Ich habe als Kind oft auf dem Speicher gespielt«, meinte Reena im Plauderton. »Da oben lagen viele interessante Sachen herum.«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich es ihm verboten habe.«
    »Wenn man einem Jungen etwas verbietet, heißt das noch lange nicht, dass er es nicht trotzdem tut. Unseren Informationen nach schwänzt Trevor gelegentlich die Schule.«
    »Ein einziges Mal. Und mit dem Jungen, der ihn dazu angestiftet hat, darf er inzwischen nicht mehr spielen. Außerdem wüsste ich nicht, was Sie das angeht.«
    »Trevor war am Morgen des Brandes nicht in der Schule. Wo warst du, Trevor?«
    »Natürlich war er das«, protestierte Ella mit vor Gereiztheit und Ungeduld schriller Stimme. »Mein Mann hat ihn dort abgeholt, nachdem wir von dem Brand erfahren hatten.«
    »Aber du bist erst kurz vor zwölf in der Schule erschienen, richtig, Trevor? Du bist zu spät gekommen. Und zwar mit einer Entschuldigung, in der stand, du hättest einen Arzttermin gehabt.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Mrs Parker«, wandte O’Donnell in seiner ruhigen und gelassenen Art ein. »Gibt es irgendeinen Grund, warum der Junge nicht selbst antworten kann?«
    »Ich bin seine Mutter, und ich werde nicht zulassen, dass er von der Polizei verhört oder eingeschüchtert wird. Wir sind das Opfer einer Straftat geworden, und nun wollen Sie offenbar andeuten, ein neunjähriger Junge könnte der Schuldige sein.« Mrs Parker sprang auf. »Jetzt reicht es mir. Komm, Trevor.«
    »Ella, sei still. Halt endlich einmal fünf gottverdammte Minuten lang den Mund«, fiel William ihr da ins Wort und drehte sich zu Trevor um. »Trevor, warst du wieder nicht in der Schule?«
    Der Junge zuckte die Achseln und starrte auf den Tisch. Aber Reena erkannte das Glitzern von Tränen in seinen Augen.
    »Warst du an diesem Morgen auf dem Speicher, Trevor?«, erkundigte sie sich leise. »Vielleicht nur, um zu spielen und dir die Zeit zu vertreiben?«
    »Ich will nicht, dass Sie ihn befragen«, protestierte Ella.
    »Aber ich.« Ihr Mann erhob sich. »Wenn dir das zu viel
ist, geh bitte hinaus. Ich möchte gern hören, was Trevor uns zu sagen hat.«
    »Als ob dich das interessieren würde. Wir sind dir doch beide gleichgültig. Du bist schließlich viel zu sehr damit beschäftigt, diese Blondine mit dem Monsterbusen zu befriedigen.«
    »Der Grund ist doch eher, dass es meine ganze Kraft kostet, mit dir unter einem Dach zu leben. Deshalb habe ich mich zu wenig um Trevor gekümmert.«
    »Du machst dir nicht einmal die Mühe, abzustreiten, dass du mich betrügst, du Schwein.«
    »Hört auf! Hört auf!« Trevor hielt sich die Ohren zu. »Schreit euch nicht die ganze Zeit an! Ich wollte es nicht tun. Es war keine Absicht. Ich wollte nur sehen, was passiert.«
    »O mein Gott. O mein Gott, Trevor. Was hast du getan? Sag jetzt kein Wort mehr. Ich erlaube ihm nicht mehr, auch nur ein Wort zu sagen«, wandte Ella sich an Reena. »Ich verständige meinen Anwalt.«
    »Gib doch endlich Ruhe, Ella.« William legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter. Dann senkte er den Kopf, bis sein Kinn Trevors Scheitel berührte. »Tut mir leid, mein Junge. Deine Mutter und ich haben Mist gebaut. Wir werden es wieder in Ordnung bringen. Aber du musst dich ebenfalls deinen

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