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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wusste gar nicht, wie mir geschah, als sie plötzlich anfing zu schimpfen, mein Sohn hätte ihren nur angestiftet, und ich hätte kein Recht, ihren Jungen anzufassen.«
    Mrs Nichols breitete die Hände aus. »Ich habe ihn doch nur an der Hand genommen und ihn zurück in die Schule
gebracht, wo er hingehörte. Wenn jemand das mit meinem Sohn machen würde, würde ich mich bei demjenigen bedanken. Oder sind Sie etwa anderer Ansicht?«
    »Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Aber Mrs Parker war aufgebracht?«
    »Ich würde es eher als stinksauer bezeichnen. Doch ich habe mir nichts gefallen lassen und gesagt, wenn ich ihren Filius das nächste Mal während der Schulzeit auf der Straße treffe, würde ich einfach weitergehen. Danach gab ein Wort das andere. Sie können es sich ja sicher vorstellen.«
    »Verständlich, dass Sie sich geärgert haben«, erwiderte Reena. »Sie haben doch nur versucht zu helfen.«
    »Und musste mir dafür anhören, ich solle mich um meinen eigenen Kram kümmern. Wenn ich mich wirklich daran gehalten hätte, wäre ihr dämliches Haus jetzt abgebrannt. Die Jungen spielen seitdem nicht mehr miteinander, und das tut mir leid. Aber ich kann Malc nicht erlauben, unbeaufsichtigt in der Gegend herumzulaufen. Er hat mir erzählt, es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Trevor den Unterricht schwänzt – und er hatte solche Angst, dass er mir bestimmt die Wahrheit gesagt hat.«
    »Er meint, Trevor schwänzt häufig die Schule?«
    »Ach, verdammt. Ich möchte nicht, dass der Junge noch mehr Schwierigkeiten kriegt.«
    »Es wäre besser für ihn und für alle, wenn wir die Tatsachen kennen, Mrs Nichols. Je mehr Sie mir sagen, desto eher können wir den Fall zu den Akten legen.«
    »Tja, also, ob es häufig ist, weiß ich nicht. Mein Sohn hat nur gesagt, er würde hin und wieder schwänzen und hätte ihn zum Mitmachen überredet. Das ist keine Entschuldigung für Malcs Verhalten, und er ist dafür ja auch bestraft worden. In den letzten drei Wochen habe ich ihn jeden Morgen in die Schule gebracht und nachmittags abgeholt. Eine schlimmere Demütigung für einen neunjährigen
Jungen gibt es nicht, als wenn seine Mama vor dem Schultor auf ihn wartet.«
    »Meine Mutter hat das einmal mit meinem Bruder gemacht. Damals war er zwölf, und ich glaube, er ist noch immer nicht darüber hinweg.«
    »Wenn Sie mich fragen, sollten Eltern sich mehr um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, anstatt zu versuchen, wie Kumpel für sie zu sein.«
    »Ist das nebenan so?«
    »Das ist jetzt bloß Klatsch«, entgegnete Shari. »Nicht dass ich etwas gegen Klatsch hätte. Ich kann nur sagen, dass es an Disziplin fehlt. Aber das ist meine persönliche Meinung, und mein Mann findet, dass ich sie viel zu oft ausspreche. Trevor ist ein wenig ungebärdig, aber ein netter Junge. Ich meinte damit nur, dass mein Verhältnis zu Ella im Moment nicht das Allerbeste ist. Doch so etwas wie diesen Brand würde ich niemandem wünschen. Bestimmt war es irgendein Unglück oder technisches Versagen.«
    »Wir untersuchen das. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Reena ging ins Haus, blieb in der Vorhalle stehen und versuchte, sich in die Atmosphäre einzufühlen. Obwohl das Feuer nicht im Erdgeschoss gewütet hatte, roch sie den Rauch. Die Löscharbeiten hatten kleinere Schäden angerichtet. Ruß und Schmutz bedeckten Fußboden und Treppe.
    Allerdings bemerkte Reena sofort, was die Nachbarin gemeint hatte. Abgesehen von dem durch den Brand verursachten Durcheinander war alles peinlich sauber. Die Oberflächen unter der Ascheschicht funkelten, die Blumen in den Vasen waren perfekt arrangiert; Sofakissen und Vorhänge waren farblich aufeinander abgestimmt und bildeten eine Ergänzung zum Anstrich der Wände und den dort prangenden Bildern.
    Oben sah es genauso aus. Das Elternschlafzimmer hatte es am schlimmsten erwischt: abplatzende Lackschichten,
verschmorte Zimmerdecke und Beschädigungen durch Löschwasser und Qualm.
    Die Daunendecke auf dem Ehebett hatte wie die farblich dazu passenden Vorhänge Feuer gefangen. Die Fensterläden aus unbehandeltem Holz waren verkohlt.
    Reena erkannte, dass sich das Feuer die Speichertreppe hinunter und über den polierten Parkettboden zu dem antiken Teppich vorgearbeitet hatte.
    Als sie weiter den Flur entlangging, stieß sie auf zwei Arbeitszimmer, beide mit Antiquitäten eingerichtet.
    Das Zimmer des Jungen befand sich am Ende des Flurs. Es war groß und hell und mit Fußballmotiven dekoriert. Eingerahmte Poster in

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