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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte, hörte man nichts außer dem fernen Geschrei der Möwen. Keine Menschenseele war zu sehen.
    »Ich fürchte, wir haben Pech«, sagte Janet. »Sieht so aus, als wäre geschlossen.«
    »Laß uns mal nachsehen«, schlug Sean vor.
    Sie stiegen eine Hintertreppe hoch und spähten durch die Hintertür. Drinnen war alles dunkel. An der nördlichen Fassade des Gebäudes befand sich eine durchgehende Rampe. Sie versuchten, die Türen entlang dieser Rampe, einschließlich eines großen Rolltores, zu öffnen, aber alle waren fest verriegelt. Am Haupteingang auf der Vorderseite des ehemaligen Lagerhauses befand sich ein Schild, dem zu entnehmen war, daß das Labor an Sonn- und Feiertagen von zwölf bis siebzehn Uhr geöffnet war. Daneben ein Wurfschlitz und ein Kasten aus Metall, in dem man rund um die Uhr Proben deponieren konnte.
    »Ich fürchte, wir müssen später noch mal wiederkommen«, sagte Janet.
    Sean sagte nichts. Er schirmte seine Augen mit der Hand ab und spähte durch die Glastür. Dann ging er um eine Ecke des Hauses und tat dasselbe bei einem Seitenfenster. Janet folgte ihm, während er sich von Fenster zu Fenster arbeitete, bis sie wieder an ihrem Ausgangspunkt an der Rückfront des Gebäudes angekommen waren.
    »Ich hoffe, du brütest nicht wieder eine deiner verrückten Ideen aus«, sagte Janet. »Laß uns einen Platz finden, wo wir ein paar Stunden schlafen können. Wir kommen heute nachmittag noch mal her.«
    Sean erwiderte nichts. Statt dessen trat er einen Schritt von dem letzten Fenster zurück, das er begutachtet hatte. Ohne jede Vorwarnung schlug er mit der Handkante die Scheibe ein. Drinnen fielen Scherben zu Boden. Janet machte einen Satz zurück und sah sich rasch nach möglichen Zeugen um, bevor sie sich wieder Sean zuwandte und sagte: »Bitte nicht. Die Polizei sucht uns doch schon wegen des Einbruchs in Miami.«
    Sean war damit beschäftigt, einige größere Scherben aus dem Rahmen zu lösen. »Keine Bruchsicherung«, sagte er. Er kletterte rasch durch das Fenster und inspizierte den Raum. »Überhaupt keine Alarmanlage«, erklärte er. Er entriegelte das Fenster, öffnete es und hielt Janet die Hand hin.
    Sie zögerte. »Ich will damit nichts zu tun haben«, sagte sie.
    »Komm schon«, drängte er. »Ich würde doch nicht hier einbrechen, wenn ich nicht glauben würde, daß es wirklich wichtig ist. Irgend etwas Seltsames geht vor, und vielleicht finden wir hier den Schlüssel. Vertrau mir.«
    »Und wenn jemand kommt?« fragte Janet und sah sich erneut nervös um.
    »Wer sollte denn kommen«, erwiderte Sean. »Es ist halb acht an einem Sonntagmorgen. Außerdem will ich mich nur mal umsehen. In einer Viertelstunde sind wir wieder draußen, versprochen. Und wenn du dich dann besser fühlst, können wir auch einen Zehndollarschein für die Scheibe hinterlegen.«
    Nach allem, was sie schon gemeinsam durchgemacht hatten, sah Janet wenig Sinn darin, weiteren Widerstand zu leisten. Sie ließ sich von Sean durch das Fenster helfen.
    Sie befanden sich in der Herrentoilette. Der Geruch eines Desinfektionsmittels entströmte den Pissoirs.
    »Eine Viertelstunde!« sagte Janet, als sie vorsichtig die Tür zum Flur öffneten.
    Der Flur erstreckte sich über die gesamte Länge des Gebäudes. Ein schneller Rundgang ergab, daß sich auf der gegenüberliegenden Seite der Toilette ein großes Labor befand, das sich ebenfalls über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckte, auf der anderen Seite noch die Damentoilette, ein Lagerraum, ein Büro und ein Treppenhaus.
    Sean öffnete jede Tür und warf einen Blick hinein. Janet hielt sich hinter ihm und lugte über seine Schulter. Schließlich betrat er das Labor und ging, von einer Seite zur anderen blickend, den Mittelgang hinunter. Der Fußboden war aus grauem Vinyl, die Schränke aus etwas heller beschichtetem Preßspan und die Arbeitsflächen strahlend weiß.
    »Sieht aus wie ein ganz normales Feld-, Wald- und Wiesen-Labor«, sagte er. »Die übliche Einrichtung.« In der mikrobiologischen Abteilung blieb er stehen und blickte in einen mit Petrischalen gefüllten Inkubator.
    »Überrascht dich das?« fragte Janet.
    »Nein, aber ich hatte mehr erwartet«, erwiderte Sean. »Außerdem kann ich nirgendwo eine pathologische Abteilung erkennen, in der man Biopsate analysieren könnte. Dabei sollen die doch angeblich hierher geschickt werden.«
    Sie gingen in den Flur zurück. Sean betrat das Treppenhaus und stieg die Stufen hoch. Oben versperrte ihm eine

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