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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Labors. Hinter der Scheibe befand sich die Hochsicherheitsabteilung des Labors. Er erkannte eine Type-III-Abzugshaube sowie Batterien von Brutschränken. Er versuchte, die Glastür zu öffnen. Sie ging nach außen auf, so daß er gegen den Sog kämpfen mußte. Um das Austreten von Organismen zu verhindern, wurde der Luftdruck im virologischen Teil des Labors niedriger gehalten.
    Während er selbst den Hochsicherheitsbereich betrat, machte Sean Janet ein Zeichen zu bleiben, wo sie war. Zuerst ging er zu einer auf dem Boden stehenden Kühltruhe und klappte den Deckel auf. Laut einem auf der Innenseite angebrachten Thermometer betrug die Temperatur knapp minus 60 Grad. In der Kühltruhe standen zahlreiche Ständer mit kleinen Phiolen. Jede enthielt eine gefrorene Virenkultur.
    Sean klappte die Truhe wieder zu und warf einen Blick in einige der Brutschränke. Sie wurden auf 37 Grad Celsius gehalten, um die normale Körpertemperatur eines Menschen zu imitieren.
    Von Tisch zu Tisch gehend, nahm Sean ein paar elektronische Photomikrographien von isometrischen Viren sowie dazugehörige technische Zeichnungen von Viruskapsiden zur Hand. An den Zeichnungen konnte man die ikosaedrische Symmetrie der viralen Außenhülle ablesen, sogar die genauen Maßangaben der Kapsomere waren angegeben. Dieses spezielle virale Partikel hatte, wie Sean bemerkte, einen Gesamtdurchmesser von 43 Nanometern.
    Er verließ den Hochsicherheitsbereich wieder und ging weiter in eine Abteilung, in der er sich gleich wie zu Hause fühlte. Offenbar war dieser gesamte Bereich des Labors der Erforschung von Onkogenen gewidmet, also genau dem, womit sich Sean auch in Boston beschäftigte. Nur mit dem Unterschied, daß die Einrichtung in diesem Labor nagelneu war. Sehnsüchtig ließ Sean seinen Blick über die Regale mit den Reagenzien zur Isolation von Onkogenen und ihren Produkten, den Onkoproteinen, schweifen.
    »Dieser Laden ist in jeder Beziehung top ausgestattet«, bemerkte er. In der Onkogen-Abteilung gab es weitere Gewebekulturinkabutoren in der Größe von Eintausendflaschenweinkühlern. Er öffnete eine Tür und warf einen Blick auf die Zellreihen.
    »Ist es so, wie du erwartet hast?« fragte Janet, die ihm mit Ausnahme des Hochsicherheitsbereichs wie ein Hündchen überallhin gefolgt war.
    »Es übertrifft meine Erwartungen«, erwiderte Sean. »Hier muß die Levy arbeiten. Vermutlich stammt ein Teil der Einrichtung aus dem abgeschlossenen Bereich im sechsten Stock des Forbes-Forschungsgebäudes.«
    »Und was schließt du daraus?« fragte Janet.
    »Daß ich noch ein paar Stunden Zeit im Forbes-Labor brauche«, sagte Sean. »Ich glaube - «
    Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Von der Treppe hörte man Stimmen und Schritte. Janet hielt sich entsetzt den Mund zu. Sean packte sie, während er sich verzweifelt nach einem Versteck umsah. Doch es gab kein Entrinnen.

 
     
    11
     
    Sonntag, 7. März, 8.05 Uhr
     
    »Hier sind sie!« rief Wayne Edwards. Er hatte gerade die schwere Metalltür eines schmalen Vorratsschranks in der Nähe des durch Glas abgetrennten Hochsicherheitsbereichs geöffnet.
    Sean und Janet blinzelten ins Licht.
    Sterling trat hinzu. Dicht hinter ihm folgte Kurt Wanamaker.
    »Sie sehen vielleicht nicht aus wie flüchtige Straftäter oder Spione«, sagte Sterling. »Aber wir kennen die Wahrheit.«
    »Raus aus dem Schrank!« befahl Wayne.
    Eine fügsame und reuige Janet und ein trotziger Sean traten ins helle Licht.
    »Sie hätten gestern abend nicht vom Flughafen abhauen sollen«, sagte Sterling tadelnd. »Und das bei all den Mühen, die wir auf uns genommen haben, um Ihre Verschleppung zu verhindern. Wie undankbar. Ich frage mich, ob Sie wissen, wieviel Ärger Sie uns gemacht haben.«
    »Wieviel Ärger ich Ihnen immer noch mache«, verbesserte Sean ihn.
    »Ah, Dr. Mason meinte schon, Sie seien ein wenig vorlaut«, sagte Sterling. »Nun, wir werden Ihnen reichlich Gelegenheit bieten, Ihre Impertinenz bei der Polizei von Key West auszuprobieren. Die können sich mit ihren Kollegen aus Miami darüber streiten, wer für Ihren Fall zuständig ist, nachdem Sie nun auch hier eine Straftat begangen haben.«
    Er nahm ein Telefon und begann zu wählen.
    Sean zog den lange unbenutzten Revolver aus seiner Tasche und richtete ihn auf Sterling. »Stellen Sie das Telefon weg«, befahl er.
    Beim Anblick der Waffe hielt Janet den Atem an.
    »Sean!« rief sie. »Nein!«
    »Halt die Klappe!« fuhr er sie an. Daß die drei Männer in einem großen

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